Samstag , 7 Dezember 2024
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Wende im Fall des Loveparade-Mahnmals – Statements

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Im Fall des Plagiatsvorwurfs um das Loveparade-Mahnmal gibt es eine überraschende Wende. Parallel zur Entscheidung der Jury, die Zusammenarbeit mit dem Künstler zu beenden, hat dieser von sich aus seinen Rückzug aus dem Projekt angekündigt. Die teilte uns der Sprecher der Initiative Spendentrauermarsch, Herrmann Kewitz, soeben telefonisch mit. Die Mail mit der Rückzugankündigung von Jürgen Meister wurde uns freundlicherweise von den Kollegen von xtranews.de weitergeleitet, die den Inhalt auch bereits auf ihrer Seite veröffentlicht haben. Wir werden die Aussage vorerst nicht kommentieren, möchten aber die Stellungnahme unserer Grafikerin Petra Röder veröffentlichen, die den ursprünglichen Entwurf des Motives gestaltet hat:

„Eben hat mich die Nachricht erreicht, dass Herr Meister „seinen“ Entwurf aus dem Wettbewerb zurückzieht.  Da ich einen Großteil meines Statements aber schon zu Papier gebracht habe, möchte ich es trotzdem veröffentlichen um auch meine Sicht der Dinge mitzuteilen.

Herrn Meisters Interpretation von einem selbst erschaffenen Kunstwerk, kann ich nicht teilen. Wenn es Kunst ist, eine Vorlage im Internet zu kaufen, diese fast 1:1 zu übernehmen, hat dies meiner Meinung nach nichts mehr mit eigener Kreativität zu tun.

Gerade bei einem so sensiblen Thema wie der Loveparade-Tragödie hätte der Künstler seine eigenen Gefühle und Ideen verarbeiten sollen um ein würdiges Denkmal zu kreieren. Alle anderen Teilnehmer, die vermutlich mit mehr Aufwand, mit viel Liebe und Mühe etwas erschaffen haben, was ihrer eigenen Kreativität entsprungen ist, tun mir aufrichtig leid.

Mir geht es hier nicht um irgendwelche finanziellen Ansprüche und entgegen einiger Meldungen habe ich auch nicht vor, rechtlich gegen Herrn Meister vorzugehen. Diese Info hatte auch die Jury vor deren heutiger Sitzung. Ebenso wie das Wissen, dass Lizenzen für mein Motiv seit dem Jahr 2008 bereits mehrere Dutzend Male über verschiedene Agenturen verkauft wurden und das Bild entsprechend oft aufgetaucht ist und weiterhin auftauchen wird. Sei es auf Plakaten, Webseiten und in gedruckter Form, allerdings niemals mit dem Gedanken an Trauer, sondern als Symbol für Freude und Jubel. In diesem Sinne unterstütze ich die Entscheidung der Jury voll und ganz.

Das Loveparade Unglück hat uns alle entsetzt und wir sollten auch an die Hinterbliebenen der Opfer denken, die nichts anderes möchten, als ein Mahnmal, dass an den Verlust ihre Lieben erinnert. Hier geht es um die Bewältigung von Trauer und deren Verarbeitung und nicht um eine finanzielle Bereicherung.

Petra Röder“

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