Freitag , 29 März 2024
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Definitiv nichts für Couch Potatoes: Geocaching

geocaching_logoWer als Kind gerne Schnitzeljagd gespielt hat, wird begeistert sein. Und wer mittlerweile selbst Kinder hat und sich ständig überlegt, wie er diese weg vom PC und raus an die frische Luft bekommt, dem könnte dieses immer beliebter werdende Freizeitvergnügen namens Geocaching ebenfalls viel Freude bereiten. Und auch ohne Kinder sind spannende Schatzsuchen eine Möglichkeit, sich von der Couch zu bewegen und nebenbei sogar der Natur etwas gutes zu tun. Und wenn sie jetzt neugierig geworden sind, dann probieren sie es doch einfach einmal aus. 

Mitten auf dem Parkweg piept plötzlich das GPS-Gerät und zeigt uns an, dass wir angekommen sind. Als wir uns umsehen, sehen wir in der Nähe einer Parkbank auch bereits einen kleinen Pfad, der sich ins Unterholz schlägt.  Wir nehmen den Kampf mit den Brennnesseln und Zweigen auf und kommen nach wenigen Metern zu einem umgestürzten Baum. Unter seinen Wurzeln offenbart sich nach kurzer Suche der Schatz.  Im Laufe des Tages werden wir noch an einige solcher Punkte kommen. Mal kriechen wir in einen Rhododendron-Busch, mal unter eine Brücke, wir  tasten Simse entlang  und einmal betreten wir auch ein Parkhaus.

geocachWir sind auf der Suche nach Geocaches. Das sind kleine versteckte Schätze, die in der Regel mit Hilfe von GPS-Geräten versteckt, gesucht und gefunden werden. Einige leichtere kann man auch ohne die Hilfe der kleinen handlichen Geräte finden. Eine gute Karte oder Google Earth machen es möglich. Die Größe der gefundenen Schätze ist dann ganz unterschiedlich. Von kleinen Filmdosen oder noch kleineren sogenannten Mikros bis hin zu recht großen Kisten ist alles möglich. Auch der Inhalt könnte unterschiedlicher nicht sein. Gemeinsam ist ihnen aber, dass sich in nahezu allen Caches ein Logbuch befindet, in welches man sich einträgt, um den Fund zu dokumentieren. Seinen Fund trägt man natürlich auch auf einer der vielen Geocaching-Seiten ein.

Das Auffinden ist ebenso unterschiedlich schwer. Manche lassen sich wie bereits erwähnt sogar ohne GPS-Gerät finden, andere Verlangen das Lösen leichter oder sehr schwerer Rätsel, bis man die eigentlichen Koordinaten erhält. Und wiederum andere sind an Orten versteckt, die nur Kletterprofis oder Taucher erreichen können. Oder zumindest Schwimmer. Und die kleinen Kisten selber liegen dann auf und unter Steinen, ja manchmal sogar in ausgehöhlten Steinen. Manchmal auch in Höhlen oder auf Bäumen. Der Phantasie beim Verstecken und Tarnen sind kaum Grenzen gesetzt. Einige wenige Caches bestehen auch gar nicht aus einer Kiste oder Schachtel. Man „loggt“ sie, indem man den zu findenden Ort fotografiert. Informationen über Schwierigkeitsgrad und Terrain sind im Internet natürlich auch zu finden und helfen beim Einschätzen und bei der Vorbereitung.

„Erfunden“ wurde die moderne Schnitzeljagd im Jahr 2000 in den USA. Nachdem im amerikanischen Satellitensystem die künstliche Ungenauigkeit abgeschaltet wurde,  konnte das GPS auch mit einer hohen Genauigkeit von Zivilisten genutzt werden und öffnete so die Türen für den neuen Sport. Noch im selben Jahr wurde der erste Schatz auch in Deutschland versteckt.

geocaching_antarktisHeute, zehn Jahre später,  gehen rund 25.000 Menschen in Deutschland auf Schatzsuche. Und sie haben viel zu tun: Weit über 100.000 sind in ganz Deutschland versteckt. Selbst fleißige und gute Geocacher haben oft nur einen Bruchteil aller Caches gefunden. Erst recht, wenn man sich vor Augen führt, dass es weltweit mehr als 1.000.000 Schätze zu finden gilt. Einer davon sogar in der Antarktis. Auch einige Prominente haben sich der globalen Schatzsuche angeschlossen und darüber bereits Bücher geschrieben.

Es ist kein Hobby für die Fans der eigenen Couch. Rausgehen ist Pflicht. Dafür ist es aber auch ein Freizeitvergnügen, das sich gut dafür eignet, es gemeinsam mit den eigenen Kindern zu betreiben. Erfahrungsgemäß sind Schatzsuchen für Kinder immer spannend und da es in vielen Kisten auch Spielzeug zu finden gibt, lohnt sich die Suche doppelt. Aber Vorsicht: wer etwas aus den Schatz herausnimmt, der sollte etwas anderes dafür hinein tun. Im Internet sind für Kinder besonders geeignete Schatzsuchen in der Regel auch entsprechend gekennzeichnet.

Eine besondere Gefahr für die vielen versteckten Geochaches sind übrigens die „Muggels“. Dieser aus den „Harry Potter“-Büchern entnommene Begriff bezeichnet die „Unwissenden“, die manchmal unabsichtlich und manchmal auch absichtlich Verstecke entdecken und zerstören. Deshalb sollte man bei seiner Suche auch immer vorsichtig sein.

Ebenso die Zerstörung von fremden Eigentum oder Natur ist dem echten Geocacher ein Gräuel. Mit der Aktion „Cache in – Trash out“ sollen in Gebiete nicht nur  ein Schatz hineingebracht, sondern auch Müll herausgetragen werden. Die Umwelt sauber halten ist das Motto. Dazu passt auch, dass man ein Cache nicht mal eben so versteckt. Der „Owner“ (Besitzer) übernimmt die Patenschaft und Pflege des Caches. Er ersetzt von „Muggels“ geplünderte und entsorgt ggf. auch die Reste. Einfach also eine kleine Schachtel im Urlaub in der Wildnis platzieren – das geht so einfach nicht. Zumal das Verstecken in Naturschutzgebieten abseits der Wege ebenso unerwünscht ist.

Wer selber nicht länger ein „Muggel“ bleiben will, findet auf folgenden Seiten weitere Informationen:

www.opencaching.de

www.geocaching.de

www.geocaching.com (englisch)

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