Samstag , 20 April 2024
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Achtung Satire: Karl-Theodor, Karl-Theodor steht in Afghanistan – der Tor…

Die Zeiten von WikiLeaks, verehrte Damen und Herren, die sind momentan durchaus angespannt. Wichtige und dringende Informationen bewegen sich auch im Abseits der Personenbeurteilungen diverser US-Botschafter. Wirklich wichtige Informationen erhalten Sie hier, hier an dieser Stelle und in diesem Medium. Auch heute werden sie wieder mehr als überrascht sein, welchen hoch stehenden Qualitätsjournalismus wir ihnen zu bieten haben. Seien sie also gespannt. Wir werden unsere Quellen nicht bekannt geben, liebe Freundinnen und Freunde, zumindest jetzt noch nicht. Eines haben wir doch alle gelernt – eine gute Information ist wie ein Trendsetter im DAX oder an der Wallstreet. Gebannt harren wir deshalb der Angebote, welche hoch und reichlich über uns herein brechen werden. Solange werden wir, werde ich, weiter für sie berichten, und wie.

screenshot_kerner_spezial_afghanistanEine uns bekannte, dem Geheimdienst unbekannte Quelle, ihr Decknahme soll in diesem Bericht „Stephanie“ lauten, hat uns das Handbuch von SAT 1 für die „Kerner Spezial“ Sendung am morgigen Donnerstag direkt von der Front aus dem Feldlager Masar-i Scharif. zur Verfügung gestellt. Darin sind die Fragen und der Ablauf des Spektakels aus planerischer Seite genau dokumentiert.

Die vorliegenden Dokumente sind derart umfangreich und detailliert, wir können wirklich nicht auf jeden Punkt eingehen. Sehen sie uns deshalb nach, wenn wir lediglich die Strichaufzählung mit manchmal ergänzenden Kommentaren bevorzugen. Dieser Bericht wird Zeichen setzen. Diese Art der Berichterstattung, sie ist nur hier, durch uns, durch mich machbar. Wollte ich nur kurz erwähnt haben. Beginnen wir jetzt mit den Geheimunterlagen von Sat 1:

 

  • Sender fragt an, ob der Hubschrauber des landenden Regentenpaares nicht beschossen werden kann. Der Einsatz von Beschussabwehrsystemen mache sich gut im Bild.
  • Sender fragt an, ob sich das Ehepaar nicht gemeinsam aus dem Hubschrauber abseilen kann. Während der Aktion soll der Regent mit einer Handfeuerwaffe mehrmals in Richtung Horizont schießen, seine Frau hält er mit der linken Hand. Aus dem Headset der Prinzessin sind die Worte: „Das ist ja einmalig, wunderbar“ während der Schiesserei deutlich zu vernehmen. Kerner bricht in diesem Moment mit einem Raketenmoped durch die Reihe der Vietkongs, welche fahrend durch gezielte Fußtritte entwaffnet werden. Eine Division Elitekämpfer aus Nordvietnam ergibt sich ohne Widerstand.
  • Einwurf des Ministeriums, Vietkong und Nordvietnamesen würden in diesem Fall nicht mitspielen.
  • Antwort des Regisseurs, man möge dann wenigstens Nordkoreaner einfliegen lassen, das Ministerium lehnt ab.
  • Kerner hat mittlerweile das Herrscherpaar freigekämpft und diese in Burkas versteckt, jetzt will auch der Niebel mitspielen. Das Ministerium lehnt ab, Niebel fliegt beleidigt nach Somalia.
  • SzG, unter der Burka versteckt, häkelt in Windeseile Magazinwärmer in hellblau und rosarot. Auch die italienischen Truppen lehnen die Annahme dieses Geschenkes ab.
  • KTzG hat sich unter der Burka als Rambo verkleidet, stürmt das Offizierskasino und verlangt Freibier. Die Besatzung des Kasinos, durchgehend afghanische Hilfskräfte, sie ergeben sich.
  • Im Feldlazarett hat Stephanie I. mittlerweile eigenverantwortlich 32 Entbindungen durchgeführt und das ärztliche Personal in einem Schnellkurs fronttauglich gemacht. Das Personal der Klinik bedankt sich mit einer La Ola, welche bis dato in diesem Landstrich nicht bekannt gewesen war.
  • Der Minister ringt immer noch mit dem Kasino-Personal, Kerner nutzt die interviewfreie Zeit und wehrt einen Entlastungsangriff amerikanischer Ledernacken mit letzter Kraft ab.
  • Regisseur bittet um einheimische Verblichene, die Dekoration der Bühne lasse zu wünschen übrig. Das Ministerium sagt zu.
  • Das Interview mit dem leibhaftigen Rambo wird per Satellit vorher aufgenommen. Die Ärzte seines Altersheimes haben keine Reiseerlaubnis erteilt, es wird als Vorspann gesendet.
  • Regisseur erinnert das Ministerium daran, dass während der Show ein fast erfolgreicher Angriff feindlicher Einheiten, auch mit eigenen Verlusten, stattzufinden habe. Ministerium antwortet, niemand habe das vergessen, es reiche jetzt aber endgültig.
  • Regisseur und Kerner verlangen nach einem schussfesten Ganzkörperschutz, sonst würde man aus Kenia über Schmetterlinge berichten. Ministerium lässt zwei Leopard-Panzer einfliegen.
  • Prinzessin bemerkt überrascht, es gibt auch andere deutsche Frauen im Lager. Sie überlegt und stellt für sich fest, es sei kein Wunder, dass KTzG schon zum siebten Besuch hier sei. Sie erpresst sofortige Abreise des Paares. Kerner kämpft immer noch gegen die Ledernacken. Nach seinem Endsieg schnappt er sich einen Geländewagen und brettert hinterher.
  • Ehepaar sitzt im Hubschrauber, natürlich mit geöffneter Heckklappe. Kerner donnert über eine Düne, überfliegt das Hauptquartier von Bin Laden und kapert mit letzter Kraft den Hubschrauber.
  • Prinzessin immer noch sauer auf den Adligen an ihrer Seite, schäkert auf Teufel komm raus mit Kerner, der Baron muss Sekt servieren.
  • Die Frau von Kerner erhält Kenntnis von diesem entwürdigenden Vorgang, lässt Kerner aus der Werbung mit der Geflügelwurst kippen und besucht umgehend englische Truppen in Basra. Kerner lässt sich samt Geländewagen über der Wüste aus dem Hubschrauber kippen, donnert zu seiner Frau, große Versöhnung – alles gut.

Liebe Freundinnen und Freunde, egal, was sie im Fernsehen sahen oder sehen – oder was man ihnen erzählt. So, wie ich es eben beschrieb – genauso trägt es sich zu, hat es sich zugetragen, ehrlich.

Eine Satire von © Peter Reuter

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