Samstag , 20 April 2024
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Wieso gehört der Islam nicht zu Deutschland?

bierglaeserEin nicht ganz ernst zu nehmendes (Lese-)Hörspiel mit ernstem Hintergrund und folgenden Personen:

Man stelle sich vor, dass folgende vier Personen als eine Laune des Schicksals bei einer Ehrung des Bundespräsidenten für Ehrenamtsaktivisten aufeinandertreffen. Bei der anschließenden Verköstigung trinken sie einen über den Durst und kommen ins Plaudern. GG ist das Bundesverdienstkreuz verliehen worden für aufopferungsvolles Handeln im unbezahlten Dienst für die Gesellschaft. Es spielen mit:

Gustav Gutmensch, gutgläubiger Bürger, im Folgenden GG

Hohes Tier der Boulevard-Zeitung, im Folgenden B

Hohes Tier der Stiftung für Sozialen Frieden, im Folgenden S

Hohes Tier im Innenministerium, im Folgenden I

Die drei hohen Tiere kennen sich aus anderen Zusammenhängen, über die in der Öffentlichkeit nicht geredet wird. Außerdem verbindet sie ihre gemeinsame Mitgliedschaft in einer der Parteien. Der Alkohol lockert ihre Zungen, langsam verliert man die Kontrolle über sich und sein Mundwerk. Man ist in der Laune Dinge zu sagen, die man sonst in der Öffentlichkeit nicht sagt, die man aber gerne auch einmal so sagen möchte, wie man sie sieht. Endlich einmal frei von der Leber weg reden, ohne ständig auf das Bild in der Öffentlichkeit Rücksicht nehmen zu müssen. Und der naive GG, in dem man einen dankbaren Zuhörer hat, gibt die Stichworte. Man redet über dies und das und kommt schließlich an beim alten Bundespräsidenten, dem glücklosen Wulff.

 

B: Naja zum Glück ist der hier nicht mehr Hausherr. Der ging mir immer auf die Nerven mit seinem zusammengekniffenen Hintern und seinen weichgespülten Meinungen.

I: Wie konnte der auch nur so blöd sein? Meint, weil er Bundesonkel ist, kann er alles sagen. Von dem hatte ich eigentlich erwartet, dass er weiß, was gesagt werden darf und was nicht. Der war doch Berufspolitiker. Dem naiven Onkel Horst konnte man es ja nicht verdenken, der kam aus der Wirtschaft. Der hat sich sicher nichts dabei gedacht, als er sagte, dass Kriege auch wirtschaftliche Gründe haben. Der glaubte, dass man die Wahrheit sagen darf.

S: (grinsend) Dabei führen wir Deutsche doch nur Kriege aus humanitären Gründen, weiß doch jedes Kind.

Die Hohen Tiere lachen, GG versteht nichts.

B: Naja, der war ja dann auch schnell weg. Hat Mutti schon dafür gesorgt, hinter den Kulissen. Aber dieser Wulff muss doch ein Volltrottel gewesen sein. Stellt der sich hin und behauptet, der Islam gehöre zu Deutschland. Der muss doch wohl nen Vollschatten haben.

GG: Aber wieso gehört er denn nicht dazu, wenn Sie die Frage erlauben?

Die Hohen Tiere lachen.

I: Weil wir es nicht wollen, ganz einfach. Wir wollen nicht, dass der Islam zu Deutschland gehört. Was denken Sie denn, weshalb wir den ganzen Zinnober veranstalten?

S: Was meinen Sie denn, weshalb hier mein Freund von der Boulevard-Zeitung ständig irgendwelche Bedrohungen in seiner Zeitung bringt? Meinen Sie wirklich, dass diese Salafisten eine Gefahr sind mit ihren Koranschwarten? Die liest doch kein Mensch. Meinen Sie, irgendein Deutscher nimmt so was? Nicht einmal geschenkt wollen die nen Koran haben. Die lesen doch nicht einmal die Bibel, unsere guten deutschen Christenmenschen.

I: Was denken Sie denn, woher die Presse diese Indiskretionen bekommt wie neulich, als die eine Studie veröffentlicht hatten aus meinem Hause, in der wissenschaftlich bewiesen war, dass die jungen Moslems sich nicht integrieren wollen. Hier unser Freund von der freien Presse war uns da behilflich, die Halbwahrheiten unters Volk zu bringen. In der Untersuchung stand eigentlich etwas ganz anderes. Aber das hat danach doch niemanden mehr interessiert. Die Leute haben gehört, dass die Moslems sich nicht integrieren wollen, und das hat die Stimmung gegen unsere arabischen Mitbürger wieder angeheizt. Darum geht’s doch.

S: Genau, und schon war die Angst vor der islamistischen Bedrohung wieder da.

B: Oder was denken Sie, weshalb wir solche Sachen wie Ehrenmorde und Zwangsehen so hochkochen. Es bringen doch mehr deutsche Ehemänner ihre Familien um, weil sie sich all die Statussymbole nicht mehr leisten können wie Eigenheim, dicke Karre vor der Tür und ständig neue Fummel für die Mutter. Das sind die deutschen Ehrenmorde und die sind viel häufiger. Aber damit lässt sich keine Stimmung machen. Wir können ja schließlich nicht den deutschen Wohlstandsbürger aus dem Land treiben.

GG: Also das verstehe ich jetzt nicht. Wollen Sie allen Ernstes diese Leute, die hier jahrelang gearbeitet haben und mit zu unserem Reichtum beigetragen haben, rausekeln?

Die Hohen Tiere sehen sich betreten an. Man war etwas zu weit gegangen mit der Offenherzigkeit. Sie waren verunsichert, weil sie merkten, dass es scheinbar noch Menschen gab, die eine andere Einstellung zu dem Problem hatten. Jetzt war Schadensbegrenzung gefragt. Aber Schadensbegrenzung war ja Teil ihres täglichen Geschäfts. Da kannte man sich aus.

I: Keiner will unsere geschätzten ausländischen Mitbürger aus dem Land treiben. Da müssen Sie uns vollkommen falsch verstanden haben. Nicht umsonst bieten wir doch Integrationskurse und Ähnliches an, damit sich diese Menschen bei uns integrieren und wohlfühlen. Aber! Wer sich nicht integrieren will, kann auch nicht erwarten, dass er hier willkommen ist!

GG: Wissen Sie, das verstehe ich ohnehin nicht mit dieser Integrationsdebatte. Diese Leute sind doch schon seit Jahrzehnten hier. Und all die Jahre, als die Wirtschaft brummte, hatte sich keiner drum gekümmert, ob die integriert sind oder nicht. Die waren es einfach, weil sie hier lebten und Arbeit hatten. Die gingen in ihre Moschee zum Beten wie die Deutschen in ihre Kirchen oder in ihre Kneipen sonntags zum Frühschoppen. Und wenn dann alle am Montag wieder bei der Arbeit waren, da hat es doch niemanden interessiert, ob der, der da am Fließband steht, Ali oder Alfred heißt. Die Hauptsache war doch, dass der Laden brummte.

Betretenes Schweigen bei den Hohen Herren.

S: Das kann man so nicht sehen. Da gab es sicher Versäumnisse auf allen Seiten. Aber das ist jetzt mit dem islamistischen Terror und der islamistischen Gefahr alles anders geworden.

GG: Auch das kann ich nicht nachvollziehen. Also ich sehe keine islamistische Gefahr. Ich habe doch mehr Angst davor, dass irgend so ein durchgeknallter Egoshooter in der Schule meiner Kinder Amok läuft. Der gutbürgerliche Nachwuchs in deutschen Schützenvereinen hat hier bei uns doch mehr Menschen auf dem Gewissen als diese angeblichen Hassprediger.

B zu I und S gewandt über GG: Der versteht überhaupt nichts. Der ist wirklich so gutgläubig, der tut nicht nur so, der ist so. Der scheint alles zu glauben, was wir über die Medien jagen. Mensch, uns ist das doch letztlich alles scheißegal. Ob die Leute von Terrorbombern oder Egoshootern umgelegt werden. Zuerst für uns als Zeitung sind wichtig die Schlagzeilen und die Auflage. Und dann geht es noch um etwas anderes, um Politik. Glauben Sie mal nicht, nur weil ich von einer Boulevard -Zeitung komme, dass wir, die wir diese Zeitung machen, wirklich so dämlich sind wie unsere Beiträge. Wir wissen genau, was wir da machen. Das hat alles einen Sinn, wenn wir Euch Angst machen vor den Moslems. Sie haben recht, vor zwanzig Jahren waren die uns noch vollkommen schnuppe.

GG: Ja aber wieso denn? Was ist denn seitdem anders geworden?

I: Na, denn denken Sie doch mal nach. Was war denn für uns Deutsche und die Welt das wichtigste Ereignis der letzten 20 Jahre?

GG: Der Mauerfall?

S: Genau, mein Bester, der Mauerfall. Aber der Mauerfall war ja nicht nur ein Mauerfall. Der ganze Osten brach zusammen, die Grenzen waren offen.

GG: Ja, aber das war doch toll. Dafür haben wir doch Jahrzehnte lang gekämpft. Besonders doch auch Ihre Zeitung.

B: Klar haben wir über den Osten gehetzt. Aber wir wollten doch nicht, dass die alle hier herüber kommen. Uns war das doch egal, ob die Bananen hatten oder nicht. Uns ging es doch nur darum, Euch hier zu zeigen, wie gut es Euch hier geht und wie beschissen denen da drüben im Osten, damit Ihr hier nicht auf die Idee kommt, vielleicht auch Sozialismus machen zu wollen. Zum Glück war der Großteil der Leute hier nicht für diesen Sowjetquatsch zu haben. Aber der ganze 68er-Rummel ist uns ganz schön in die Knochen gefahren. Und außerdem sollten die da drüben im Osten sich so richtig mies fühlen und sich immer nach dem Westen sehnen und unzufrieden sein mit ihrem Sozialismus. Das lief ja auch prima, bis diese dämliche Mauer fiel.

S: Das wäre ja noch gegangen. Aber das Schlimmste war, dass wir auf einmal kein Feindbild mehr hatten. Statt ständig Angst zu haben vor der roten Gefahr, bestand nun die Gefahr, dass hier vielleicht auch einige in Perestroika machen wollten, weil sie merkten, dass auch hier bei uns die Reichtümer ungerecht verteilt sind. Ja sogar noch ungerechter als es drüben im Osten der Fall gewesen war. Denn für viele lief es hier ja auch nicht mehr so dolle. Und für immer mehr wurde es noch schlechter, weil die alle ausm Osten kamen und die Löhne drückten. Für 3,50 wäre doch vor dem Mauerfall keiner arbeiten gegangen. Heute müssen viele, weil Ihnen Hartz im Nacken sitzt.

I: Und sehn Se mal, da kamen uns die Amis mit ihrer islamistischen Bedrohung gerade recht. Die mussten ja auch wieder was haben, womit sie ihre Leute bei der Stange halten, jetzt wo die Kommunisten weg waren. Es gab ja keine Feinde mehr. Versuchen Sie da mal zu rechtfertigen, dass die Rüstungsausgaben nicht runtergehen, aber dafür die Armut steigt. Oder hatten Sie vor dem 11.9. schon mal was von Al Kaida gehört oder Bin Laden. Selbst die Geheimdienste waren überrascht. Das alles haben sich solche Leute von den Stiftungen und Thinktanks ausgedacht, wie mein Freund hier. Die machen den ganzen Tag nichts anderes, als die Vorgänge in der Gesellschaft zu untersuchen und darüber nachzudenken, wie bedrohlichen Entwicklungen in der Gesellschaft entgegen gewirkt werden kann. Aber da arbeiten wir dann auch zusammen. Die Thinktanks analysieren und arbeiten Strategien aus, ohne unter gesellschaftlicher Kontrolle zu stehen. Die Medien bereiten die Stimmung vor und wir machen die notwendigen Gesetze. Das nennt man Arbeitsteilung, und es klappt bisher bestens.

B: Derzeit geht es darum, die Auswirkungen der Krise in den Griff zu bekommen und sich auf neue vorzubereiten. Die Krisen können wir nicht verhindern. Aber wir versuchen zu verhindern, dass die wirtschaftlichen Krisen zu politischen werden. Das Schlimmste, was uns passieren könnte, wäre, dass die Leute erkennen, wer verantwortlich für die Krisen ist. Das sind nicht die Politiker oder die Iraner oder Chinesen oder Moslems. Das sind die Investoren, die Milliarden um den Globus jagen, um Geschäfte zu machen, selbst wenn dabei die Erde ruiniert wird. Und an anderer Stelle verbreiten sie Armut und Hoffnungslosigkeit, wenn sie ihr Geld abziehen, um es woanders zu investieren.

S: Wenn die Leute das erst einmal spitzkriegen, dann fangen sie vielleicht an, gemeinsam und organisiert zu handeln für ihre eigenen Interessen. Im Moment ist ja noch alles ruhig. Aber die Zeiten bleiben nicht so. Und da ist es gut, schon früh genug damit zu beginnen, die Verbrüderung in der Bevölkerung zu erschweren.

I: Sehen Sie, deshalb hetzen wir die Christen und Juden gegen die Moslems auf, aber auch die, die noch Arbeit haben, gegen die Arbeitslosen und Hartz-IV-Empfänger. Ja, wir denken uns was bei dem, was wir machen. Wir sind die, die im Hintergrund arbeiten, damit die, die vorne in der Öffentlichkeit stehen, immer eine saubere Weste haben und schöne Reden halten können.

B: Wenn bei den Leuten im Land der Eindruck entsteht, dass der Islam nicht zu Deutschland gehört, dann sind die doch auch ganz froh darüber. Der Islam ist ja keine Wolke, die über unser Land zieht. Der Islam, das sind ja Menschen. Und wenn der Islam nicht zu Deutschland gehört, dann gehören die Moslems ja auch nicht dazu. Also, was liegt dann nahe?

S: Genau! Raus mit denen. Und wenn sie sich nicht integrieren wollen, dann haben sie hier erst recht nix verloren. Die, die Angst um ihre Arbeitsplätze haben, denken insgeheim, wenn die raus sind, ist meiner sicherer oder ich krieg vielleicht den Job von nem Moslem.

I: Und unserem Staat würde das sehr viel Geld ersparen, muss man auch mal so sehen. Kein Hartz-IV mehr für die, die keine Arbeit haben, auch kein Arbeitslosengeld, kein Kindergeld, keine Kosten für Versicherungsleistungen usw. Da denkt sich natürlich Otto Normalverbraucher, dass er dann für alles weniger bezahlen muss, weniger Steuern, weniger Sozialversicherung. Würde zwar nicht so sein, aber soll er es doch ruhig denken.

S: Na, verstehen Sie jetzt, dass das alles Sinn macht, was wir da machen hinter den Kulissen? Würde natürlich der Bundespräsident das bei der Weihnachtsansprache nicht sagen. Der sagt dann son Quatsch, von unseren lieben ausländischen Mitbürgern und das mit dem Islam und Deutschland. Damit macht der unsere Arbeit kaputt. Was denken Sie, wie lange das gedauert hatte, bis wir das aus den Köpfen wieder raus hatten?

B: Nachdem der Wulff das gesagt hatte mit seinem Islam und Deutschland haben wir erst einmal Wochen gebraucht, um die Kampagne gegen ihn vorzubereiten. Da mussten Sachen aufgedeckt und rausgesucht werden, die schon lange vorbei waren. Wir hatten das zwar alles in unseren Archiven. Aber das muss ja aufbereitet werden, damit nicht jeder Dorftrottel gleich merkt, was für ein Spiel da gespielt wird. Und der Kerl war ja zäh. Der wollte partout nicht gehen. Aber gegen uns hatte der keine Chance. Dem hätten wir es auch noch um die Ohren gehauen, wenn er irgendwo mal auf nem Frauenparkplatz gestanden hätte.

GG: Und ich hab heute einen Orden bekommen für meine unbezahlte ehrenamtliche Tätigkeit zum Wohle der Gesellschaft. Na, vielen Dank.

GG geht. Leichte Ernüchterung bei den Hohen Herren, einige Sekunden Stille.

I: Ich glaube, wir haben zuviel getrunken.

B: Ja, aber was redet man nicht alles im besoffenen Kopf.

S: Morgen wird sich keiner dran erinnern, zum Glück. War ja alles nur Quatsch. Notfalls dementieren oder anders darstellen.

I: Nur der dicke Kopf morgen, den kann man nicht dementieren, leider. Der brummt.

B: Stimmt. Was schreib ich denn nur morgen in meinem Käseblatt über den heutigen Abend beim Bundesonkel? Egal! Übermorgen ist es sowieso vergessen

 

Die Personen und Ereignisse sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit der Wirklichkeit sind rein zufällig

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