Samstag , 20 April 2024
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Der Grottenolm, offenbar intelligenter als der Mensch

grottenolmIm Laufe seiner technologischen Entwicklung schuf sich der Mensch so gewaltige technologische Errungenschaften, wie: Faustkeile, Speere, Kanonen, Gewehre, Kühlschränke, Autos, Motorräder, Glühlampen, Neonröhren, elektrische Stühle, Kanonenöfen, Gartengrillgeräte, Atombomben, Kernkraftwerke, Flachbildschirme, Eisenbahnen, Flugzeuge, Weltraumsatelliten, Raumsonden und Wasserleitungen. Vor allem wegen dieser Leistungen hält sich der Mensch für die intelligenteste Spezies auf diesem Planeten. Das tut wahrscheinlich jede Spezies auf jedem Planeten, doch der Mensch kann außergewöhnliche Leistungen vorweisen. 

Zum Beispiel eine Raumsonde gebaut und auf den Weg gebracht zu haben, welche gerade dabei ist die Grenzen des Sonnensystems zu verlassen und eine Botschaft der Menschheit in die unendlichen Weiten des Weltalls transportiert. Eine weitere Glanzleistung ist die Entwicklung und Umsetzung eines unbemannten Forschungsfahrzeugs, welches sich ferngesteuert auf dem Nachbarplaneten bewegt, nach Wasser und weiteren Sensationen sucht und die Ergebnisse per Funk zur Erde zurück sendet.

Andere Spezies, zum Beispiel die Grottenolme, könnten aus dieser Tatsache schlussfolgern, dass die Menschen somit alle ihre Probleme auf ihrem eigenen Planeten gelöst haben, um sich der Untersuchung anderer Planeten widmen zu können. Dem ist nicht so, müssten wir die Grottenolme aufklären. Da dies aber die Peinlichkeit der eigenen Spezies aufzeigt, wird kein Mensch an der Aufklärung der Grottenolme Interesse hegen.

Der Mensch betreibt seit mittlerweile über 50 Jahren Raumfahrt und hat im Laufe der Zeit zahlreiche Raumflugkörper ins All gestartet, von denen ein großer Teil das Ziel erreichte. In unzähligen unbemannten Missionen, wurden Apparaturen – die in einem weit entfernten, für den Menschen nicht lebensfähigem Milieu operieren – von der Erde aus ferngesteuert und/oder führten kybernetische Programmabläufe durch.

Seit etwa 70 Jahren nutzt der Mensch die Kernkraft. Zum Zwecke der bewussten Zerstörung, zur Abschreckung, aber auch zur friedlichen Energiegewinnung. Erzählte man dem staunenden Grottenolm von der Raumfahrt der Menschen, der Nutzung der Kernkraft zur Stromgewinnung durch Kernkraftwerke und von der Abschreckung durch fernlenkbare Raketen mit Atomsprengköpfen, würde er automatisch auch vermuten, die Menschen hätten Systeme entwickelt, die man im Falle von Havarien in Kernkraftwerken einsetzt, welche ferngesteuert oder völlig selbstständig entstandene Schäden reparieren, eskalierte Situationen kontrollieren, havarierte Reaktoren kühlen, das Brennmaterial eindämmen und bei Bedarf die Reaktoren zubetonieren, um die Gefährdung von Menschenleben zu vermeiden. Dass bislang Konversationen mit Grottenolmen aus dem Weg gegangen wurde, begründet sich vor allem im Versuch Peinlichkeiten aus dem Weg zu gehen.

Selbst ein hochtechnisiertes Land wie Japan, das auch noch als einziges Land erfahren hat, wie Atombomben wirken, hat diese technologische Notwendigkeit nicht ratifiziert. Ratifiziert hingegen wurde die Raumfahrt, in deren Raumflugkörpern unter Anderem Radionuklidbatterien zum Einsatz kamen. Radionuklidbatterien, auch als Atombatterien bezeichnet, benutzen nicht die Kernspaltung, sondern wandeln die thermische Energie des spontanen Kernzerfalls in elektrische Energie um. Wenngleich mit einer ausgesprochen geringen Effizienz. Dieses Verfahren kommt in Raummissionen zum Einsatz, bei denen die solare Energie schlecht oder gar nicht nutzbar ist. Zum Beispiel in der Voyager Sonde, die gerade die Grenzen unseres Sonnensystems überfliegt. Aber auch auf der Erde wurde dieses Verfahren schon vielseitig genutzt, in medizinischen Geräten, in Herzschrittmachern, zur Stromerzeugung für Leuchttürme und militärische Funk-Relais Stationen. Auch Satelliten der Erdumlaufbahn wurden damit ausgerüstet, obwohl bereits vorher ersichtlich war, dass diese wieder zurück auf die Erde fallen werden, lange bevor das Brennmaterial aufgehört hat zu strahlen. Wenn man in dem Zusammenhang noch Kosmos 954 erwähnt, den sowjetischen Satelliten mit einem Kernreaktor an Bord, der auf Grund technischen Versagens über Nordamerika abstürzte, dann kann man den Lebensstil der Grottenolme nicht nur verstehen, sondern kommt – selbst als Mensch – schwer umhin zuzugeben, dass die Grottenolme den eindeutig intelligenteren Weg gehen. Zumindest aber damit gut beraten sind, ein Leben unter der Erde zu führen.

Ob der spontane Kernzerfall abgebrannter Brennstäbe mittels des Nuklidgenerator-Prinzips genutzt wird, die dabei freigesetzte Energie wenigstens noch zu einem Bruchteil zu nutzen und sei es um den Notstrom in Kernkraftwerken abzusichern, entzieht sich meiner Kenntnis und dem Ergebnis meiner Recherche.

Wenn die Voyager Sonde eines Tages den Außerirdischen aufs Hausdach knallt, dann finden diese in den Trümmern der Raumsonde, nebst der zerschellten Nuklidbatterie, eine goldene Datenplatte mit der Grußbotschaft von den Menschen. Mit einer stilisierten Abbildung eines Menschenpaares, eine astronomische Karte mit der Lage des Planeten des Absenders. Wie der Gruß aufgefasst wird und was danach kommt, ist abhängig vom Weltbild, technologischem Standard, Humorverträglichkeit sowie Verträglichkeit gegenüber radioaktiven Stoffen und dem Aggressionsverhalten jener getroffenen Außerirdischen.

 

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