Freitag , 19 April 2024
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Studien zeigen erhöhtes Sterberisko bei Milchtrinkern

kuehe oesterreich ©arno kussDer Verzehr von Kuhmilch gilt als gesund, denn Milch ist Lieferant von vielen wichtigen Inhaltsstoffen wie Eiweiß und Kalzium. Die Auswertung einer schwedischen Langzeitstudie zeigt jetzt ein anderes Bild. Besonders Frauen tragen ein erhöhtes Sterberisiko, wenn diese, Milch zu sich nehmen. Grund ist ein bestimmter Inhaltsstoff.

Uppsala (Schweden). Geht es nach den Erkenntnissen des Forschers Karl Michaelsson, dann müssten die positiven Eigenschaften von Milch in Bezug auf die menschliche Gesundheit korrigiert werden. Bekannt ist die Wirkung von Kalzium auf die Knochendichte, damit soll Osteoporose vorgebeugt werden. Schon länger gibt es Erkenntnisse, die darauf schließen lassen, dass diese Eigenschaft auf den Prüfstand gehört. In Schweden wurden zwei Langzeitstudien durchgeführt. Daran teilgenommen haben etwa 61.000 Frauen und 45.000 Männer. Die Frauen waren zwischen 39 und 74 Jahre alt, die Männer zwischen 45 und 79 Jahre.

Der Zeitraum der Untersuchung betrug 20 Jahre, während dieser Zeit starben 25.000 Menschen, auch die Knochenbrüche wurden 22.000 Fälle protokolliert. Im Vergleich dieser Daten und der Einnahme von Kalzium in Milch konnte keine schützende Wirkung festgestellt werden. Gleichzeitig war die Sterberate bei den Menschen hoch, die einen erhöhten Milchkonsum angegeben hatten. Konkret starben mehr Frauen, die Milch zu sich nahmen, als Frauen, die auf die Einnahme der tierischen Eiweißquelle verzichteten. Dieser Unterschied konnte mit einer 90 prozentigen Erhöhung bei den Milchtrinkerinnen nachgewiesen werden. Bei Knochenbrüchen konnte die Erhöhung auf 60 Prozent beziffert werden. Bei den männlichen Studienteilnehmern wurde ebenfalls eine erhöhte Sterbewahrscheinlichkeit festgestellt, die Quote der Knochenbrüche war dagegen nicht ausschlaggebend.

Dass das eigentlich stärkende Kalzium nicht als Ursache zu begründen ist, zeigen die Vergleiche zu Lebensmitteln wie Käse und Joghurt. Dabei traten kaum Verbindungen zu einen erhöhten Sterberisiko auf. Diese Erkenntnisse führten auf die Konzentration auf einen anderen Inhaltsstoff der tierischen Eiweißquellen, nämlich Laktose. Je niedriger der Laktosegehalt in den Lebensmitteln war, umso weniger ausgeprägt waren Knochenbrüche und Sterbefälle. Kinder können die Laktose in der Milch durch das körpereigene Enzym Laktase gut verarbeiten, mit zunehmenden Alter reduziert sich diese Fähigkeit.

Weiterhin wurden im Blut der Milchtrinker erhöhte Entzündungswerte nachgewiesen – je mehr Milch konsumiert wurde, umso höher waren diese Indikatoren.

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