Samstag , 20 April 2024
Startseite » Feuilleton » Kultur » Kindliche Werte und Glory: Kunstausstellung „Stele 1“ in Bad Pyrmont

Kindliche Werte und Glory: Kunstausstellung „Stele 1“ in Bad Pyrmont

glas_stele_1_ausschnittDie bildende Kunst ist seit jeher Ausdruck und Verarbeitung von Gedanken, Gefühlen und Ereignissen. Während der Künstler an sich sein inneres Auge nach außen trägt, zeigt sich hingegen bei dem Betrachter von Gemälden, Skulpturen und vielen weiteren Elementen der bildhaft gewordenen Kunst, dass die aufgenommenen visuellen Eindrücke sich nach innen wenden und verschiedene Reaktionen auslösen. Glory, das Gefühl der Erhabenheit und positiven Gefühle, ist eine derartige Reaktion, die man derzeit bei einer Kunstausstellung mit dem Titel „Stele I“ in Bad Pyrmont erleben kann. Die transportierte visuelle Symbiose der Objekte: Glas, Farben und 999er Gold. 

Kunstvolle Objekte sind seit Jahrhunderten unter anderem ein Mittel, um für Prestige, augenscheinlichen Geschmack oder auch zur Absicherung in finanziellen Notzeiten zu sorgen. Auch heute noch gelten Gemälde und Skulpturen als Symbol für visuelle Wertanlagen, und das nicht zuletzt, wenn Materialien zum Einsatz gelangen, die sich bei einem späteren möglichen Verkauf als geldwert erweisen. Solch eine kunstvolle Wertanlage lässt sich seit dem 6. Juni im Park Bad Pyrmont im Malerblick betrachten. Initiiert durch eine Glasmanufaktur aus Paderborn, und der Künstlerin Anura Thamardt, lassen sich unter dem Ausstellungstitel „Stele I“ Kunstobjekte betrachten, die eine Mischung aus Farbspielen, Glas und Gold in sich bergen.

glas_stele_1Das Glas-Unternehmen erstellte in einer Kooperation mit der Künstlerin eine limitierte 10er-Edition, die sich nicht nur dem Kunstkenner als leuchtender und abstrakter Farbrausch präsentiert. Angefertigt anhand des Entwurfs von Anura Thamardt, zeigen sich dem Besucher der Kunstausstellung die Stelen mit einer Größe von 50x218cm, sowie mit figurativen Elementen. Angelehnt an Pablo Picassos einstige Aussage „„Ich konnte als Kind malen wie Raffael, aber ich habe ein Leben gebraucht, um zu malen wie ein Kind.“ erschuf die Künstlerin Stelen, auf deren oberen Ende Kindergestalten in einem goldschimmernden Glanz die Leichtigkeit der Kindheit ausstrahlen. Zuversicht, Unbeschwertheit und Freude als positive Werte werden nachwievor eng mit der Kindheit verbunden. Werte, die gerade in Zeiten der Globalisierung, Schnelllebigkeit und Oberflächlichkeit im Erwachsenenleben vielfach zu kurz kommen.

Die Stele I scheint hierbei ihre Umgebung regelrecht mit einzubeziehen. Je nach Blickwinkel, Tageszeit, Standort und Lichteinfall, ergeben sich veränderliche Eindrücke, die durch die verwendeten Materialien aus Floatglas, Glasschmelzfarbe, 4-fach gebrannter Glasmalerei, Goldpartikel und 999er Blattgold (24 Karat) entstehen. Um ein Verständnis und Erkennen der vermittelten Elemente visuell und somit sinnlich aufnehmen zu können, ist es nur zu empfehlen sich selbst einen Eindruck bei der noch bis zum 30. September 2010 stattfindenden Kunstausstellung in Bad Pyrmont zu machen und bei einer eingehenden Betrachtung der Stele tief in sich nachzuspüren, ob das eigene Kind noch im Inneren des Erwachsenenkörpers vorhanden ist.

Informationen zu Anura Thamardt auf ihrer Webseite. Die Ausstellung ist noch bis zum 30. September 2010 im Park Bad Pyrmont zu sehen.

Check Also

Wo sind unsere Wurzeln?

Manchmal denke ich über das Wort „Versuch“ nach. Wenn wir versuchen, suchen wir auch, z. …

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert