Dienstag , 16 April 2024
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Helmut Lang – Dekonstruktion der Mode

helmut_langDer Wiener Modedesigner Helmut Lang beendete seine Mode-Karriere im Jahr 2005 um sich auf seine künstlerische Beschäftigung zu konzentrieren. Seine dritte Solo-Ausstellung mit dem Titel „Make it hard“ war in der Fireplace Project Galerie in East Hampton von 22. Juli bis 8. August 2011 zu sehen. Das Kunst-Projekt besteht aus 100 Säulen aus geschredderten Kleidungsstücken seines eigenen Mode-Archivs. 20 Jahre seiner eigenen Geschichte der Mode wurde als Kunst neu konzipiert. Lang begann seine Mode-Karriere 1978 in Wien und präsentierte seine erste internationale Sammlung am Centre Georges Pompidou in Paris im Jahr 1986. Seine klaren Linien und Schnitte prägten die Mode Sensibilitäten der 90er Jahre.

Bereits 2009/2010 hatte Lang die meisten seiner Kollektionen an verschiedene Museen in New York, London und Wien gespendet. Im Februar 2010 gab es ein Feuer in dem Gebäude, wo sich sein Mode-Archiv befand, und beim Sortieren durch die Überreste seiner früheren Sammlungen, wurde er von den Ideen der künstlerischen Transformation, Zerstörung und Dekonstruktion fasziniert.

Die zerkleinerten Materialien und Stoffe beinhalten auch Leder, Pelz, Federn, Plastik, Metall (Kleidung, Taschen, Schuhe, Uhren, Gürtel). Alles aus seinen früheren Sammlungen wurde in industriellen Maschinen geschreddert und als Rohstoff wiederverwendet. Natürlich verleiht dies dem Kunstprojekt eine zyklische und historische Dimension, die es sonst nicht hätte. Mode (ein bedeutsamer Teil von Kultur und Kunst) ist somit recycelt, zuerst in Rohstoff umgewandelt, und dann zu Kunstobjekten geformt.

In gewisser Weise kann Langs Kunstprojekt als ein Versuch gesehen werden, eine neue kreative Ordnung über die Materie zu schaffen, in einer Welt, wo wir dauernd unter extremem Druck stehen unsere Kontrolle auszuüben, und gleichzeitig im ständigen Kampf mit uns selbst, wenn wir die Kontrolle über unser Leben, unsere Umgebung, unseren Besitz, und vor allem andere Menschen zu verlieren scheinen.

helmut_lang_ausstellungDie Zyklizität des Projektes ist es auch faszinierend. Wir entwickeln das Bewusstsein für unsere negativen Auswirkungen auf unseren Planeten und sind noch am Lernen, weiser zu sein mit unseren Ressourcen. Die andere Ebene der zyklischen Dimension ist die Transformation von einem kreativen Medium (in Form einer Art Archiv, die eine Geschichte erzählen von Stilen, Trends, Entwicklungen und kulturellen Kuriositäten) in ein anderes künstlerisches Medium, in Form von Konzeptkunst.

Künstler, Designer, und andere kreative Menschen versuchen in ihren besten Werken bestimmte wesentliche Elemente unseres Zeitgeistes zu beobachten, zu visualisieren, zu kommunizieren, und zu vermitteln. Was sagt uns also Langs Transformation und Dekonstruktion des eigenen Mode-Archivs über unsere eigene Zeit und Mentalität?

Weitere Ausstellungen der Säulen sind in London, LA, New York und Berlin geplant.

Der Wiener Modedesigner Helmut Lang beendete seine Mode-Karriere im Jahr 2005 um sich auf seine künstlerische Beschäftigung zu konzentrieren. Seine dritte Solo-Ausstellung mit dem Titel „Make it hard“ war in der Fireplace Project Galerie in East Hampton von 22. Juli bis 8. August 2011 zu sehen. Das Kunst-Projekt besteht aus 100 Säulen aus geschredderten Kleidungsstücken seines eigenen Mode-Archivs. 20 Jahre seiner eigenen Geschichte der Mode wurde als Kunst neu konzipiert. Lang begann seine Mode-Karriere 1978 in Wien und präsentierte seine erste internationale Sammlung am Centre Georges Pompidou in Paris im Jahr 1986. Seine klaren Linien und Schnitte prägten die Mode Sensibilitäten der 90er Jahre.

Bereits 2009/2010 hatte Lang die meisten seiner Kollektionen an verschiedene Museen in New York, London und Wien gespendet. Im Februar 2010 gab es ein Feuer in dem Gebäude, wo sich sein Mode-Archiv befand, und beim Sortieren durch die Überreste seiner früheren Sammlungen, wurde er von den Ideen der künstlerischen Transformation, Zerstörung und Dekonstruktion fasziniert.

Die zerkleinerten Materialien und Stoffe beinhalten auch Leder, Pelz, Federn, Plastik, Metall (Kleidung, Taschen, Schuhe, Uhren, Gürtel). Alles aus seinen früheren Sammlungen wurde in industriellen Maschinen geschreddert und als Rohstoff wiederverwendet. Natürlich verleiht dies dem Kunstprojekt eine zyklische und historische Dimension, die es sonst nicht hätte. Mode (ein bedeutsamer Teil von Kultur und Kunst) ist somit recycelt, zuerst in Rohstoff umgewandelt, und dann zu Kunstobjekten geformt.

In gewisser Weise kann Langs Kunstprojekt als ein Versuch gesehen werden, eine neue kreative Ordnung über die Materie zu schaffen, in einer Welt, wo wir dauernd unter extremem Druck stehen unsere Kontrolle auszuüben, und gleichzeitig im ständigen Kampf mit uns selbst, wenn wir die Kontrolle über unser Leben, unsere Umgebung, unseren Besitz, und vor allem andere Menschen zu verlieren scheinen.

Die Zyklizität des Projektes ist es auch faszinierend. Wir entwickeln das Bewusstsein für unsere negativen Auswirkungen auf unseren Planeten und sind noch am Lernen, weiser zu sein mit unseren Ressourcen. Die andere Ebene der zyklischen Dimension ist die Transformation von einem kreativen Medium (in Form einer Art Archiv, die eine Geschichte erzählen von Stilen, Trends, Entwicklungen und kulturellen Kuriositäten) in ein anderes künstlerisches Medium, in Form von Konzeptkunst.

Künstler, Designer, und andere kreative Menschen versuchen in ihren besten Werken bestimmte wesentliche Elemente unseres Zeitgeistes zu beobachten, zu visualisieren, zu kommunizieren, und zu vermitteln. Was sagt uns also Langs Transformation und Dekonstruktion des eigenen Mode-Archivs über unsere eigene Zeit und Mentalität?

Weitere Ausstellungen der Säulen sind in London, LA, New York und Berlin geplant.

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