Donnerstag , 28 März 2024
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Pro-Gaddafi-Massendemonstration restlos ignoriert

libyen_massendemo_june_17_1Es ist mehr als nur unglaublich. Es handelt sich um einen Skandal, der seinesgleichen sucht. Am vergangenen Freitag versammelten sich Hunderttausende Menschen am Green Square in Tripolis, grüne Fahnen schwenkend, um ihrer Unterstützung für die Regierung von Muammar Gaddafi Ausdruck zu verleihen. Und diese unmissverständliche  Kundgebung des Volkes wird von den westlichen Medien völlig ignoriert. Wir sprechen von demokratischen Ländern mit uneingeschränkter Pressefreiheit. Tag für Tag werden von NATO-Einheiten Bomben auf Libyen abgeworfen. Hunderte Zivilisten wurden getötet. Das Volk bezeugt unmissverständliche Unterstützung für Gaddafis und die westlichen Medien versorgen uns weiterhin mit den gleichen Lügen.

Bevor Sie weiter lesen, werfen Sie einen Blick auf das folgende Video, das am vergangenen Freitag in Libyen aufgezeichnet wurde. Unmengen grüner Flaggen zeigen zweifelsfrei, dass diese Menschenmassen nicht gegen, sondern für Gaddafi demonstrieren:

{youtube}s_AZMXfUaZA{/youtube}

Weswegen wurde die NATO von den Vereinten Nationen autorisiert, über Libyen eine Flugverbotszone zu erzwingen und alle Maßnahmen zu ergreifen, um die Zivilbevölkerung Libyens vor der eigenen Regierung zu schützen? Weil es sich bei Gaddafi um einen Diktator handelt, der sein eigenes Volk unterdrückt? Weil das Volk sich gegen den einstigen Revolutionsführer erhebt?

Während in Tunesien und Ägypten Millionen von Menschen relativ friedlich gegen ihre Regierungen demonstrierten, handelte es sich in Libyen von Anfang an um einen bewaffneten Aufstand. Über die Hintergründe und die Finanzierung dieser Revolte einer Minderheit lässt sich spekulieren. Mit Sicherheit ist Öl im Spiel und vielleicht auch Gaddafis Interesse, das islamische Bankensystem, das ohne Zinsen funktioniert, international zu fördern.

Einen ausführlichen Bericht über die demographische Situation in Libyen veröffentlichte The Intelligence schon Anfang März. Titel: In Libyen herrscht Stammeskrieg, kein Volksaufstand. Die, mit dem Land bestens vertraute, englische Journalistin Lizzie Phelan vertrat in einem Gespräch mit Press-TV die Meinung, dass 90 Prozent der Stämme auf Seiten Gaddafis stünden. Die, vom libyschen Fernsehen verlautete, Zahl von einer Million Teilnehmern an der Kundgebung vom vergangenen Freitag, wird von ihr nicht bezweifelt. Sie verfügt über verlässliche Kontakte im Land. Auch bemerkt sie, dass CNN als einziger Fernsehsender beiläufig auf das Ereignis verwies. In der Videoaufzeichnung sind nur kurz die Bilder eines Teils der Menschenmassen eingeblendet. Ein Artikel bei CNN bemüht sich, auf Gegendemonstrationen zu verweisen, an denen sich „Hunderte“ beteiligten und auf die angeblich von Gaddafi-Truppen geschossen wurde.

Für uns ist die Kernfrage dieser Situation von unglaublicher Bedeutung. Nicht Gaddafi verdient unsere Unterstützung. Er und sein Clan haben sich auf ein gefährliches Spiel mit den Mächtigen eingelassen. Mehr Mitgefühl verdient das libysche Volk, das unter den NATO-Angriffen leidet. Libyschen Angaben zufolge, sind mehr als 800 Zivilisten durch Bomben- und Raketenangriffe ums Leben gekommen. Menschen, die von ihrer Regierung keineswegs „befreit“ werden wollen. Doch das größte Problem, dass uns alle angeht, ist die Art der Berichterstattung in den westlichen Medien.

Um uns selbst eine Meinung zu bilden, sind wir von diesen Berichten abhängig. Eine Vielzahl verschiedener Zeitungen, Magazine und Fernsehsender vermittelt den Eindruck, dass diese in Konkurrenz zueinander stehen. Sie vermitteln den Eindruck, über alle wichtigen Ereignisse objektiv zu berichten. Uniform werden wir mit Meldungen versorgt, die sich gegen die libysche Regierung richten. Seit vier Monaten werden uns Lügen aufgetischt, die das hochtechnisierte Morden zu rechtfertigen versuchen. Und eine Massendemonstration in den Straßen der libyschen Hauptstadt wird restlos ignoriert. Ungeachtet, ob es sich um hunderttausend Teilnehmer handelt, um eine halbe oder um eine ganze Million. Diese Kundgebung verdient es, der Öffentlichkeit mitgeteilt zu werden. Von CNN abgesehen, findet sich nicht ein einziger Sender, nicht eine Zeitung, die darauf verweist.

Von einer „gleichgeschalteten Presse“ zu sprechen, ist in unseren Tagen nicht erwünscht. Es schließt den Verdacht ein, dass die Meinung der Massen gezielt gesteuert sein könnte. Es fällt in den Bereich sogenannter „Verschwörungstheorien“. Es schließt mit ein, dass die Menschen falsch informiert werden, um bestimmte Entwicklungen, deren Ziele nicht bekannt sind, zu akzeptieren. Wenn die Medien in diesem einen Punkt nachweislich falsch informieren, wie sieht es in anderen Bereichen aus?

Wieder einmal liefert die internationale Presse einen Beweis dafür, dass sie der vermeintlichen „Informationspflicht“ keineswegs nachkommt. Dieses Verhalten im Zusammenhang mit der Massenkundgebung in Tripolis vom vergangenen Freitag dadurch zu rechtfertigen, dass es sich bei den Bildern um eine optische Täuschung handeln könnte und vielleicht nur einige Zehntausend teilgenommen haben, kann und darf nicht als Entschuldigung gelten. Die Informationen stehen zur Verfügung. Die Bilder sind aufgezeichnet. Und als Zeitungsleser erwarte ich, dass sie mir übermittelt werden. Wäre The Intelligence nicht auf diese Aufnahmen gestoßen, wären sie deutschen Lesern restlos vorenthalten worden. Ist die Zeit des Umdenkens noch immer nicht gekommen?

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