Donnerstag , 28 März 2024
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Ergänzung zum Asteroiden-Artikel vom 1. April

Die Story sollte wie ein Aprilscherz klingen. Einige Kommentare verrieten, dass sie, zumindest von manchen Lesern, auch für einen solchen gehalten wurde. Es entspricht aber den Tatsachen, dass sich der Asteroid 2012 DA14 auf die Erde zubewegt. Mehrere Zeitungen haben schon vor Wochen, eher beiläufig, darüber berichtet. Das Risiko einer Katastrophe wird jedoch, allen bisher zur Verfügung stehenden Fakten entsprechend, mit null bewertet. Eine NASA-Webseite informiert täglich über alle gemeldeten Daten.

2012 DA14

Während manche Kommentatoren am Ende des Artikels mit dem Titel „Weltuntergang 2012 kommt mit acht Wochen Verspätung“ ihre eigenen Spekulationen ausführlich erläuterten, lese ich gerade bei Facebook einige Sätze, die zweifellos auf einen Mangel an Humor schließen lassen: „So einen Scheiß braucht man nicht unters Folk zu bringen“ (Rechtschreibung unverändert übernommen) oder „Schönes Beispiel von: ‚Ich hab zwar keine Ahnung, aber ich schreib mal was!’“. Ein Blick aufs Datum hätte eigentlich gereicht. Oder auf andere Kommentare, wie: „April april? :D“.

Die zurzeit verfügbaren Fakten lassen sich bei Wikipedia, besser in der englischen Ausgabe, nachlesen. Eine von der US-Weltraumbehörde NASA betriebene Webseite informiert täglich über die neuesten Daten bezüglich der Wahrscheinlichkeit eines Einschlages. Zwischen dem 23. Februar und dem 31. März wurden 168 Einzelbeobachtungen verschiedener Observatorien gesammelt. Wurde in manchen Berichten der Durchmesser des Asteroiden anfangs mit bis zu 60 Metern angegeben, wird er von der NASA mittlerweile mit 45 Metern beziffert.

Wie wahrscheinlich ist ein Einschlag? Auf der Turnier Skala findet sich die Wertung: „0“. Die Erklärung dazu lautet: „Die Kollisionswahrscheinlichkeit ist effektiv null oder das Objekt ist so klein, dass nicht mit Schäden zu rechnen ist“. Die Palermo-Skala zeigt zurzeit einen Wert von „-3,06“. Bei Wikipedia wird erklärt, dies entspreche der Wahrscheinlichkeit eines Einschlages von weniger als 1 zu 36.000.

Doch selbst im Falle einer Kollision, die den angegebenen Werten zufolge nicht restlos auszuschließen ist, würde sich der entstehende Schaden in Grenzen halten (daher auch der Wert „0“ auf der Turiner Skala). Die freigesetzte Energie würde dem Äquivalent von 2,4 Megatonnen TNT entsprechen. Dazu ein Vergleich: Die größte jemals von Menschenhand verursachte Explosion geschah am 30. Oktober 1961 über der russischen Insel Nowaja Semija im Nordpolarmeer. Die Energie, die bei der Zündung der sogenannten Zar-Bombe freigesetzt wurde, entsprach 50 Megatonnen TNT.

Die im besagten Artikel vom 1. April angeschnittenen Überlegungen bezüglich einer tatsächlich empfehlenswerten vorübergehenden Gemeinhaltung bevorstehender Katastrophen ergeben natürlich Sinn. Würde ein nennenswerter Teil der Menschen plötzlich beschließen, die Arbeit einzustellen, um die Ersparnisse noch zeitgerecht aufzubrauchen, würde unser System mitsamt aller notwendigen Infrastrukturen vermutlich in kürzester Zeit zusammenbrechen. Was einen möglichen Einschlag des Asteroiden 2012 DA14 betrifft, ist eine Verschleierung von Tatsachen allerdings weitgehend auszuschließen. Immerhin wird dieses Objekt von mehreren Observatorien in verschiedenen Ländern unter Beobachtung gehalten. Es ist also nicht nur die US-Weltraumbehörde NASA, die über die Veröffentlichung der Daten entscheidet.

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