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„Weltuntergang 2012“ kommt mit acht Wochen Verspätung

asteroid mathildeDer berühmte Maya-Kalender endet am 21. Dezember 2012. Könnte dies auch das Ende unserer Zivilisation bedeuten, zumindest so wie wir sie kennen? Was könnte die von Vielen befürchteten Veränderungen auslösen? Der Einschlag eines Asteroiden zählt zu den Möglichkeiten. Exakt acht Wochen später, am 15. Februar, wird sich ein Objekt der Erde gefährlich nähern, groß genug, um eine Katastrophe auszulösen. Vorläufigen Berechnungen zufolge, sollte der Asteroid die Erde verfehlen. Allerdings, in kosmischen Dimensionen gerechnet, verdammt knapp.

„Weltuntergang 2012“ – Zwischen Angst und Hoffnung! – Ein Beitrag von „hs“

„Maya-Kalender 2012: Der Beginn eines neuen Zyklus?“

Entdeckt wurde der Asteroid, dem der Name „2012 DA14“ verliehen wurde, schon am 23. Februar dieses Jahres von einem Observatorium in Spanien aus. Die Schätzungen bezüglich des Durchmessers schwanken zwischen 45 und 60 Metern. Die größte Erdnähe wird am 15. Februar 2013 erreicht. Vorläufigen Berechnungen zufolge wird der Asteroid in einer Distanz von 27.000 km an der Erde vorbeifliegen.

Auf den ersten Blick ließe sich davon ausgehen, dass ein Steinbrocken, kleiner als ein Fußballfeld, der die Erde um 27.000 km verfehlen wird, nicht die geringste Gefahr mit sich bringt. So wird es auch in den verschiedenen Meldungen erklärt. Immerhin, der höchste Berg auf unserem Planeten, der Mount Everest, ist nur knapp 9 km hoch.

Vergleichen wir jedoch mit einigen anderen Dimensionen: Der Durchmesser der Erde beträgt am Äquator 12.756 km. Die durchschnittliche Entfernung zwischen Mond und Erde liegt bei 384.000 km. Also, gehen wir von den zitierten 27.000 km aus, um die der Asteroid die Erde verfehlen sollte, so entspricht dies etwa dem doppelten Erddurchmesser und knapp 7% der Distanz Erde – Mond.

Die Geschwindigkeit, mit der sich der Asteroid 2012 DA14 durchs All bewegt, wird mit rund 40.000 km/h angegeben. Das bedeutet, dass er bis zum 15 Februar 2013, wenn er der Erde am nächsten kommen wird, noch etwa 320.000 Millionen km zurücklegen muss. Legen wir dies in eine leichter vorstellbare Größenordnung um: Das Verhältnis wäre dasselbe, als würde ein Scharfschütze, der von seinem Ziel 3o0 Meter entfernt steht, dieses um die Breite eines Daumennagels verfehlen.

Jetzt ließe sich natürlich davon ausgehen, dass dieser Asteroid ja nicht gezielt auf die Erde abgeschossen wurde. Nehmen wir wiederum den Vergleich mit dem Scharfschützen her, so wäre sein Ziel in Relation nur einen Zentimeter breit. Somit wäre die Wahrscheinlichkeit eines Fehlschusses um ein Vielfaches größer als eines Treffers.

Bei Begegnungen zwischen Himmelskörpern kommt allerdings noch das Gravitationsfeld ins Spiel. Asteroiden mit einer im Vergleich zur Erde verschwindend kleinen Masse werden von dieser angezogen. Wie weit die Anziehungskraft der Erde reicht, zeigt schon allein der Umstand, dass sich der Mond beständig in seiner Umlaufbahn hält. Und genau hier bin ich selbst nicht restlos überzeugt, dass es Astronomen und Physikern möglich ist, die Flugbahn eines Asteroiden, der sich unserem Planeten auf nur knapp mehr als zwei Erdendurchmesser nähern soll, wirklich so exakt vorauszuberechnen. Die Erde wird regelmäßig von kleinen Meteoren bombardiert, die, wenn sie beim Eintritt in die Erdatmosphäre verglühen, als Sternschnuppen zu sehen sind. Dabei handelt es sich aber keineswegs um eine Vielzahl von Zufallstreffern. Sobald ein Objekt vom Gravitationsfeld eines Himmelskörpers erfasst wird, ändert es seine ursprüngliche Bahn. Es beginnt, sich der größeren Masse zu nähern.

Ohne die exakten Berechnungen der Astronomen zu kennen, können wir davon ausgehen, dass, würde sich Asteroid 2012 DA14 auf seiner derzeitigen Bahn ungestört weiterbewegen, er die Erde in einer wesentlich größeren Distanz verfehlen würde. Doch die Erde „langt“ nach ihm, so wie der Fänger nach dem Ball. Und ob es tatsächlich möglich ist, den Einfluss der Gravitation so exakt zu berechnen, dass die Erde um „Haaresbreite“ verfehlt werden wird, dessen bin ich noch lange nicht überzeugt.

asteroid vor 60 millionen jahrenGehen wir vom angegebenen Durchmesser, 45 bis 60 Metern, aus, so ist dieser eindeutig zu groß, als dass der Asteroid beim Eintritt in die Erdatmosphäre restlos verglühen würde. Ein gewaltiger Steinbrocken würde mit einer Geschwindigkeit von 40.000 Stundenkilometern auf die Erdoberfläche einschlagen. Die Energie würde, wenn der Zufall es so will, völlig ausreichen, um eine ganze Stadt restlos zu zerstören. Ein wesentlich wahrscheinlicher Einschlag ins Meer würde einen mächtigen Tsunami zur Folge haben. Auch wenn die Folgen nicht mit denen der Katastrophe vor 60 Millionen Jahren vergleichbar wären, die zum Aussterben der Dinosaurier geführt hatte, dramatisch wären sie gewiss.

Sollte ein erfahrener Physiker mit einer stichhaltigen Erklärung dafür aufwarten können, dass sich selbst bei dieser noch zurückzulegenden Distanz der Einfluss des irdischen Gravitationsfeldes so exakt berechnen lässt, dass das Verfehlen der Erde um 27.000 km plausibel wird, werde ich diese mit Freuden zur Kenntnis nehmen. Den Angaben der NASA nicht unbedingt volles Vertrauen zu schenken, dafür gäbe es aber einen stichhaltigen Grund. Nehmen wir an, ein Einschlag wäre wesentlich wahrscheinlicher als offiziell verlautet, wie würden ein Großteil der Menschen reagieren? Würden sie weiterhin täglich ins Büro fahren, ihre Kreditraten pünktlich bezahlen und auf ihre Altersversorgung hinarbeiten?

Ich will jetzt keineswegs behaupten, dass es sich bei diesem Asteroiden wirklich um eine Gefahr für die Erde handelt. Doch würde er eine darstellen, so müssen wir zweifellos akzeptieren, dass es ein durchaus verantwortungsloses Verhalten von NASA und anderen staatlichen Institutionen wäre, dies jetzt schon publik zu machen. Die Information würde so lange wie möglich zurückgehalten werden, andernfalls ein reibungsloser Ablauf des gesellschaftlichen Lebens kaum mehr möglich wäre. Dementsprechend ist ein Abschätzen von Wahrscheinlichkeiten zum gegebenen Zeitpunkt ziemlich ausgeschlossen. (Das schließt aber auch ein, dass es bis auf weiteres ratsam ist, seinen Zahlungsverpflichtungen nachzukommen :-))

Dieser Artikel wurde am 2. April mit einigen wesentlichen Details ergänzt!

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