Freitag , 29 März 2024
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Greenpeace-Aufruf: Stoppt Ölbohrungen im Nordpolarmeer

Liebe Leser von The Intelligence – Ich schreibe Ihnen aus einer der entlegensten Ecken dieser Erde – aus der Petschora See im Norden Russlands. Zusammen mit fünf Greenpeace-Aktivisten bin ich am Morgen des 24. August auf die Ölplattform Prirazlomnaya geklettert. Wie Shell vor der Küste Alaskas plant auch der russische Konzern Gazprom, Öl aus dem Boden des Arktischen Ozeans zu fördern.

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Das will Greenpeace verhindern und das kann nur gelingen, wenn sich noch mehr Menschen unserem Widerstand anschließen. Deshalb meine Bitte: Machen auch Sie mit. Unter www.savethearctic.org können Sie sich an dieser weltweiten Kampagne beteiligen.

Die Entscheidung zu dieser Aktion ist uns nicht leicht gefallen, denn wir gehen hier ein hohes Risiko ein. Aber dieses Vorgehen ist notwendig, um den Menschen weltweit zu zeigen, was in diesen Tagen hier in der Arktis passiert. Wir müssen dringend die Pläne der Ölindustrie stoppen. Wer – wenn nicht Greenpeace – kann es schaffen, der Weltöffentlichkeit vor Augen zu führen, welche unheilvollen Pläne die Ölkonzerne im Nordpolarmeer verfolgen? Nur so kann es gelingen, eines der letzten weitgehend unberührten Gebiete vor der Ausbeutung zu bewahren.

Greenpeace hat längst vorgerechnet, dass durch Effizienzmaßnahmen und den Ausbau von erneuerbaren Energien komplett auf das Öl aus der Arktis verzichtet werden kann. Aber das interessiert Konzerne wie Gazprom oder Shell nicht. Sie wollen an das Öl in der Arktis, koste es, was es wolle. Auch dann, wenn damit riesige ökologische, ökonomische und soziale Gefahren verbunden sind: Im Falle eines Ölunfalls hier in der Petschora See ist Gazprom absolut unzureichend gerüstet – weder gibt es vor Ort ausreichend Menschen noch Material, um austretendes Öl bekämpfen zu können. Große Teile der Ausrüstung zur Eindämmung einer Katastrophe liegen im ca. 1000 Kilometer entfernten Murmansk. Es wird Tage dauern, bis sie vor Ort eintreffen.

Aber dann ist es zu spät für die Betroffenen. Russische Experten haben etliche, mögliche Szenarien durchgerechnet: Sie kommen zu dem Schluss, dass im Falle eines Unfalls sehr schnell etwa 3000 Küsten-Kilometer verschmutzt sein werden – von der Verseuchung des Arktischen Ozeans ganz zu schweigen.

Deshalb ist es so wichtig, dass sich Menschen wie Sie weltweit der Ölindustrie in den Weg stellen und „Nein“ sagen: bis hier hin und nicht weiter. Treten auch Sie für den Schutz der Arktis ein – jetzt!

Ich zähle auf Ihre Unterstützung und danke Ihnen ganz herzlich für das Engagement.

Kumi Naidoo

Geschäftsführer

Greenpeace International

www.savethearctic.org (deutsch)

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