Freitag , 19 April 2024
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Bio ist also doch nicht gesünder? Lesen Sie genau!

„Die Bio-Diktatur bröckelt!“, greift Der Stern zu gar harten Worten in der Schlagzeile. Mit offensichtlicher Begeisterung berichten praktisch alle bekannten Medien plötzlich darüber, dass Bio-Produkte gar nicht gesünder seien. So die jüngste Studie. Ja, natürlich, Pestizide würde man keine oder zumindest wesentlich weniger zu sich nehmen. Doch sind Pestizide denn überhaupt gesundheitsschädlich? Wer dies behauptet, sollte es erst einmal beweisen. Diesen Beweis zu erbringen, erfordert aber viel Zeit und noch mehr Geld. Wer würde die erforderlichen Mittel zur Verfügung stellen?

Es scheint, als würde man sich in Deutschland um gesunde Ernährung deutlich mehr kümmern als in anderen Ländern. Und einigen der Lebensmittelgiganten mag dies durchaus ein Dorn im Auge sein, wenn den Produkten von Bio-Bauern stabile Absatzmärkte zur Verfügung stehen. Die chemische Industrie verzeichnet hingegen Umsatzeinbußen, wenn nicht wirklich alle Felder mit ihren Giftmischungen besprüht werden.

Auf wessen Seite stehen die Massenmedien? Unterstützen sie den Wunsch ihrer Leser nach möglichst natürlich produzierten Nahrungsmitteln? Hinterfragen sie das Ergebnis der jüngsten Studie? Recherchieren sie, in wessen Auftrag diese Studie ausgearbeitet wurde? Oder plappern sie nach, was ihnen vorgesetzt wird, um ihre zahlungskräftigen Inserenten bei Laune zu halten?

Was schreiben sie in ihren Schlagzeilen? „Die Mär vom gesünderen Bio bröckelt“ (Donner und Dorie – Welt-Online). Und dass es auch ja niemandem entgeht, steht in derselben Zeitung ein paar Stunden später nochmals: „Bio-Lebensmittel sind doch nicht gesünder“. Bei der Südddeutschen wird der „Bio-Mythos entlarvt“. Und siehe da: Es findet sich noch ein Artikel bei der Welt, datiert mit 3. Sept.: „Bio-Lebensmittel kaum gesünder als normales Essen.“ Einen Tag später steht beim Spiegel exakt dieselbe Schlagzeile. Selbst die Financial Times springt auf den Zug auf und macht es noch klarer: „Bio ist nicht gesünder“.

Und allesamt lassen sie wissen, dass biologisch angebaute Produkte weder mehr Nährstoffe noch mehr Vitamine enthalten. Zwar lassen sich deutlich weniger Pestizide feststellen, doch um diese bräuchten wir uns ja nicht zu sorgen, da gäbe es ja die Grenzwerte, die sicherstellen, dass unsere Gesundheit keinen Schaden nimmt.

War das nicht ohnehin allen von Anfang an bewusst, dass es um die Verwendung von Pestiziden geht? Basieren nicht die Sorgen ernährungsbewusster Menschen auf diesen Chemikalien, die uns ins Essen gemischt werden und von denen niemand weiß, wie sie sich langfristig auf den Organismus auswirken? Was sagt die hundertfach zitierte Studie denn über diese Pestizide aus?

Rein gar nichts. In den verschiedenen Zeitungen steht lediglich, dass gesundheitlich negative Auswirkungen bis jetzt nicht belegt werden konnten.

Nur zur Erinnerung: Über Jahrzehnte hinweg ließen sich auch keine gesundheitlichen Schädigungen durch Zigaretten „nachweisen“, obwohl jeder Kettenraucher wusste, wie er sich beim Treppensteigen fühlt.

Um es mit kurzen Worten zusammenzufassen: Die Forscher der Stanford University im US-Bundesstaat Kalifornien, die sich der Ergebnisse vorangegangener Forschungsarbeiten bedienten, analysierten den Nährstoffgehalt bzw. die Belastung durch Keime, Pilze und Pestizide. Die gesundheitlichen Auswirkungen können auf solchem Wege gar nicht festgestellt werden, denn dies würde eine Beobachtung von Testpersonen über viele Jahre hinweg erfordern. Genau aus diesem Grunde lassen sich schädliche Auswirkungen von Pestiziden ja auch nicht beweisen. Wer sollte die Mittel zur Verfügung stellen, um Hunderte Personen über zehn und mehr Jahre hinweg regelmäßigen Tests zu unterziehen?

Die jüngste Studie sagt so gut wie nichts aus. Sie eignet sich bestenfalls dazu, Konsumenten zu manipulieren. Die Massenmedien erfüllen ihren Auftrag.

Wer sich mit den Details näher auseinandersetzen möchte, findet einen wirklich gut ausgearbeiteten Beitrag bei Heilpraxisnet.de.

Als Abschluss möchte ich daran erinnern, dass sich der Schaden, der dem Organismus durch den Konsum von Pestiziden zugefügt wird, bei Erwachsenen vielleicht tatsächlich in Grenzen hält. Die möglichen Gefahren für Kinder jedoch zu ignorieren, deren Organismus noch lange nicht ausgebildet ist, dabei handelt es sich unanzweifelbar um eine Verantwortungslosigkeit. Und zwar um keine geringere, als sie regelmäßig mit Zigarettenrauch zu konfrontieren.

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