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Grünes Licht für Cannabis-Arzneien durch Schwarz-Gelb

cannabis_pflanze_1Cannabis als Medizin? Viele haben davon schon gehört oder zumindest mal davon gelesen, aber ein wirkliches Wissen haben hier die wenigsten, wenn es darum geht ein „Rauschmittel“ als legales Therapeutikum zum Einsatz gelangen zu lassen. Trotzallem würden einer Umfrage zufolge rund 75% der Bevölkerung zustimmen, wenn diese Pflanze als Arzneimittel eingesetzt werden würde, um damit unter anderem Schmerzen zu lindern oder Sterbenskranken die Zeit bis zum Tod zu erleichtern. Schwarz-Gelb macht bei diesem brisanten Thema nun einen konkreten Vorstoß und die Wahrscheinlichkeit, dass Cannabis die Erlaubnis zum legalen Medikament in Deutschland erhält, ist inzwischen recht hoch.

Cannabis. Die Hanfpflanze hat seit jeher den faden Beigeschmack das Rauschmittel für Rocker und Hippies zu sein oder als Einstiegsdroge für weitaus schlimmere Drogen zu fungieren. Eine Annahme, die zwar so falsch nicht ist, allerdings nur einen Teil dieses Rauschmittels umfasst, der den Nutzen als Arzneimittel leider vielfach aus der Denkweise der Mehrheit verdrängt. Fakt ist, dass Cannabis bereits vor 4.700 Jahren in verschiedenen Schriften als Therapeutikum aufgetaucht ist, das unter der Deklaration eines Heilmittels bei vielen unterschiedlichen Beschwerden seinen Einsatz fand. Aufgeführt wurde die Cannabis-Pflanze zudem ab etwa dem 16. Jahrhundert in verschiedenen Heilkräuterlexika, was wiederum aufzeigt, dass das Wissen um die heilfördernden Kräfte dieser Pflanze kein neuzeitliches ist.

Cannabis, das Heilmittel mit fast 5000 Jahre währender Geschichte

Einst fand Cannabis seinen Einsatz in der Klostermedizin und wurde besonders dann zur Anwendung gebracht, wenn ein Mensch unter bronchialen oder rheumatischen Beschwerden litt. Im 18. Jahrhundert hingegen, wurden die heilenden Eigenschaften der Rauschpflanze zusätzlich bei Schlafstörungen, epileptischen Anfällen, Neuralgie oder auch Migräne „verschrieben“ und Cannabis galt bis fast zum Jahr 1900 als ein Mittel, das befähigt war Schmerzen zu lindern. Ab diesem Zeitpunkt konkurrierte jedoch Aspirin mit dieser pflanzlichen Arznei. Zuvor machten Präparate mit Cannabis in den USA fast die Hälfte aller verkauften Mittel aus und selbst in Europa gab es bis zu diesem Zeitpunkt etwa 100 unterschiedliche Medikamente, deren Wirkstoff Cannabis als Basis beinhalteten. Aufgrund nachfolgender synthetischer Medikamente, paradoxer Anwendungen und Schwierigkeiten in der Dosierung, wurde allerdings im Laufe der Jahre der Einsatz von Cannabispräparaten stetig weniger, bis dann schlussendlich ab etwa Mitte des 20. Jahrhunderts diese fast in allen Ländern der Erde verboten wurden.

Seit einigen Jahren sind jedoch in Teilen der USA und vielen anderen Ländern rund um den Globus, Cannabispräparate als medizinisches Therapeutikum wieder erlaubt, denn für einige Bereiche in der Humanmedizin erlauben die Inhaltsstoffe dieser Naturpflanze eine Therapie, die sich als sanfter und oft auch als effektiver erweist als es so manch ein anderes Präparat ermöglicht. So konnte inzwischen herausgefunden werden, dass bei Menschen mit AIDS, Krebs oder auch bei Asthma, Spastik, einem Glaukom und selbst bei Neurodermitis oder Morbus Crohn, für einen positiven Krankheitsverlauf gesorgt werden kann. Vorausgesetzt natürlich, dass Cannabis nicht einfach wahllos benutzt, sondern nur unter medizinischer Betreuung und als entsprechendes Arzneimittel samt korrekter Dosierung zur Anwendung gelangt.

Cannabis soll nun legalisiertes Therapeutikum werden

Wie die Ärztezeitung aktuell berichtete, soll nun auch in Deutschland, aufgrund einer entsprechenden Entscheidung durch Schwarz-Gelb, Cannabis als medizinisches Therapeutikum eine Absolution erhalten. Dass bestehende Betäubungsmittelgesetz, unter das auch der Besitz, der Anbau und die Verwendung von Cannabis fällt, soll folglich eine Revision erhalten, so dass diese Pflanze in bestimmten Fällen als Medikament unter ärztlicher Verordnung eingesetzt werden kann. Erleichterung sollen hierbei unter anderem Patienten finden, die in ihrer letzten Lebensphase stehen und deren Schmerzen eine Linderung erfahren sollen. Noch ist die fixierte Entscheidung aus Regierungskreisen nicht konkretisiert und somit auch nicht mit einer offiziellen Erlaubnis des Einsatzes von Cannabis Medikamenten behaftet, allerdings scheint zwischenzeitlich eine Einigung zu Gunsten der Gesetzesänderung bereits gefallen zu sein.

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