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Massenmörder Mao Tse-Tung

Die Zahl der Opfer berücksichtigend, können wir davon ausgehen, dass sich während des 20. Jahrhunderts die schlimmsten Verbrechen in der Geschichte der Menschheit ereigneten. Zumindest bis jetzt. Was deren Bekanntheit betrifft, rangiert die Nazi-Diktatur an erster Stelle. Vergleichen wir die Zahlen der Opfer, wird Hitler durch zwei legendäre Diktatoren bei weitem übertroffen. Über die Gräueltaten Stalins hat The Intelligence schon einmal berichtet. Dr. Frank Dikötter, Professor an der Universität von Hongkong, sammelte Fakten über die Jahre zwischen 1958 und 1962 in China. Nicht weniger als 45 Millionen Menschen fielen, allein in dieser Epoche, Maos mörderischer Politik zum Opfer.

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Dr. Dikötter stammt ursprünglich aus den Niederlanden, studierte in der Schweiz und in England, und lebt mittlerweile in Hongkong. Er ist der Autor von insgesamt neun Büchern. Sein letztes Werk trägt den Titel „Mao’s Great Famine“ (Maos große Hungersnot). Berichten zufolge, ist er der erste Autor, der die Möglichkeit des Durchforschens chinesischer Archive in Anspruch nahm, die seit mittlerweile vier Jahren zugänglich sind. Wurde die Zahl der Todesopfer unter Mao auf zwischen 20 und 40 Millionen geschätzt, kam Dr. Dikötter zu dem Schluss, dass allein in der Epoche des „Großen Sprungs nach vorne“, zwischen 1958 und 1962, zumindest 45 Millionen Menschen ermordet oder zu Tode gehungert wurden. Auch die brutale Annexion Tibets, die 1959 voll einsetzte, fällt in diese Zeit.

Mao Tse-Tung (Zedong, in anderer Schreibweise) versuchte, den Anschluss an moderne Industrienationen so rasch als möglich zu finden. Dr. Dikötter schreibt von einem „Krieg zwischen der Landbevölkerung und dem Staat“. Die Ereignisse wurden vom damaligen nationalen Sicherheitsbüro im Detail festgehalten. Bauern wurden umgesiedelt, ihre Häuser zerstört, Ernten beschlagnahmt. Die Folge waren katastrophale Hungersnöte. Minimale Delikte, wie der Diebstahl einer Kartoffel, wurden mit dem Tod bestraft, auch wenn diese von Kindern durchgeführt wurden. Und dies, laut Dr. Dikötters Nachforschungen, mit unaussprechlicher Brutalität. Für schuldig Befundene wurden gefesselt in Teiche geworfen oder Eltern wurden gezwungen, ihre eigenen Kinder lebendig zu begraben. Menschen wurden in Brand gesteckt. Andere wurden genötigt, trotz winterlicher Kälte, ihre Arbeit nackt zu verrichten. In einer bestimmten Region wurde es 80 Prozent der Dorfbewohner verboten, Kantinen, die staatliche Nahrungsmittelausgabe, aufzusuchen. Auf diesem Wege wurden Alte, Kranke und Arbeitsunfähige qualvoll dem Hungertod überlassen.

Die vorliegende Arbeit basiert nicht auf Spekulationen oder subjektiven Eindrücken Überlebender, sondern auf peinlich genau festgehaltenen Details. War der Zugang zu den Archiven bis vor vier Jahren ausschließlich „ausgewählten Historikern“ möglich, so führt ein neues Gesetz zu willkommener Transparenz. Natürlich ist keineswegs zu erwarten, dass die historischen Erkenntnisse, über die grauenhaften Schattenseiten des Kommunismus, in China populär gemacht werden. Allerdings, in westlichen Medien, vor allem jedoch im Geschichtsunterricht, sollten diese unbeschreiblichen und unentschuldbaren Verbrechen, die sich hinter der Maske eines politischen Systems verbergen, das vorgibt, die Interessen der Bauern und des Proletariats zu vertreten, entsprechende Beachtung finden. Das Verständnis um die Fehler der Vergangenheit sollte eine Wiederholung in der Zukunft ausschließen. Wie sagte der ehemalige Präsident der Vereinigten Staaten George W. Bush, einmal, in anderem Zusammenhang, in einer Rede? „Man muss die Dinge wiederholen, immer und immer und immer wieder, um die Wahrheit einsinken zu lassen!“

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Quelle: The Independent

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