Freitag , 29 März 2024
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Innovative Pflastersteine sorgen für saubere Stadtluft

pflasterstein_laborIn Deutschland ist es in vielen Städten um die Luftqualität nicht zum Besten gestellt. Daten aus dem Jahr 2009, ermittelt durch das Umweltbundesamt, sprechen bei dieser Thematik ihre eigene Sprache: 55 Prozent der Luftmessstationen in unterschiedlichen bundesweiten Städten, lieferten den Beweis, dass die zulässigen Grenzwerte der gesundheitlichen Schadstoffe in der Luft, deutlich überschritten werden. Stickoxid, so lautet einer der Sammelbegriffe der gasförmigen Oxide des Stickstoffs, ist ein solcher Schadstoff, der die Gesundheit eines Menschen beeinträchtigen kann. Um diese Luftbelastungen eine Reduzierung erfahren lassen zu können, wurde am Fraunhofer Institut nun ein neuartiger Pflasterstein auf seine Wirksamkeit überprüft, der sich unter anderem der Kraft der Sonne zur Reinigung der Stadtluft bedient.

Laut dem Umweltbundesamt gilt der Autoverkehr als eine der Hauptemissionsquellen von Stickoxid. Dass besonders in Städten täglich Auto an Auto durch die Straßen fahren und somit nicht zwingend notwendig für ein gesundheitliches Plus der Anwohner und Passanten sorgen, ist hinlänglich bekannt. Da ein generelles Autoverbot weder Sinn macht noch umsetzbar ist, heißt folglich die Devise mittels neuartiger Technologien die Luftverschmutzung einzugrenzen. In der Barockstadt Fulda, werden nun Pflastersteine, entwickelt durch das Unternehmen F.C. Nüdling, zum Einsatz gebracht, deren Wirkkraft vom Fraunhofer Institut  bestätigt wurde. Was ist nun das Besondere an diesen innovativen, die Luft reinigenden, Pflastersteinen?

Zunächst erweisen sich die Steine als eine Kombination aus Titandioxid, in Form von Nanopartikeln, sowie einem speziellen photokatalytischem Zement. Letzterer ermöglicht es in der Verbindung mit dem Titandioxid und mit der Hilfe der Solarkraft, die Abbauraten des schädlichen Stickoxids zu erhöhen. In den Versuchen der Wissenschaftler und Entwickler, konnte, zum Beispiel, bei Windstille bezüglich der Abbauwerte von Stickstoffdioxid (NO2) und Stickstoffmonoxid (NO) eine Reduzierung von bis zu 70% nachgewiesen werden. Bei Messungen in Erfurt, auf dem mit den neuartigen Pflastersteinen, die übrigens den Namen AirClean tragen, ausgelegten Gothaer Platz, wurden ebenfalls in einer Bodenhöhe von drei Metern eine Abbaurate zwischen 20 und 38% ermittelt. Die Pflastersteine selbst unterliegen einer sogenannten Langzeitstabilität, die selbst nach fast 24 Monaten keinen nennenswerten Verlust der Wirkkraft aufweisen lässt.

Zusätzlich wurde durch die Mitarbeiter des Fraunhofer-Instituts für Molekularbiologie und Angewandte Oekologie IME in Schmallenberg der, durch den Abbau, entstehende Nitrat-Gehalt untersucht. Auch bei der entstehenden Nitrat-Ausschüttung, begründet durch die photokatalytische Reaktion, fanden die Wissenschaftler heraus, dass keine erhöhten negativen Aspekte zu verzeichnen sind. So wird Nitrat in die Kanalisation eingeleitet und über den Weg der Kläranlagen folgend auf Äcker oder im Grundwasser abgegeben. Wer sich näher für dieses Thema interessiert, kann sich auf der Webseite des Fraunhofer Instituts eingehender darüber informieren.

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