Freitag , 29 März 2024
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Tausende Delfine sterben vor der Küste Perus

dolphin open seaAuf zumindest 3.000 wird die Zahl der toten Delfine geschätzt, die seit Jahresbeginn in den Gewässern vor der Küste Perus ums Leben gekommen sind. 780 wurden tot an die Strände gespült. Von manchen Zeitungen wird vorsichtig darauf hingewiesen, dass die intelligenten Meeressäuger Opfer von Schallkanonen sein könnten, die bei der Suche nach Erdöl Verwendung finden. Obwohl die Empfindlichkeit gegen Unterwasserlärm, sowohl bei Walen als auch bei Delfinen, durchaus bekannt ist, obwohl wo immer Sonar für militärische Experimente eingesetzt wird, Wale und Delfine verenden, wird der Zusammenhang noch immer nicht allgemein anerkannt.

In einem Artikel bei Mail-Online wird die Zahl der toten Delphine, die seit Jahresbeginn in einem Bereich von rund 150 km an die nordperuanische Küste angeschwemmt wurden, mit 615 angegeben. Die peruanische Zeitung El Comercio berichtet von zumindest 780 Exemplaren. Ein Zusammenhang mit der seit Jahresbeginn durchgeführten Suche nach Erdöl wird in beiden Fällen als Möglichkeit eingeräumt.

Schon vor einiger Zeit wurde in einem Artikel bei Greenpeace erklärt, wie die Suche nach Erdöl- bzw. Erdgasvorkommen unter dem Meeresboden vonstatten geht: „Erster Schritt dazu sind seismische Untersuchungen des Meeresbodens mit Unterwasser-Schallkanonen (Airguns). Ihr Schalldruck übersteigt 220 Dezibel (dB). Damit gehören ihre Impulse zu den lautesten Geräuschen, die menschliche Technik erzeugen kann.“

Wale und Delfine, beides Meeressäuger, scheinen unter Lärmbelastung ähnlich zu leiden. Bei Wikipedia findet sich folgende Erklärung: „Nach Marineübungen mit Sonareinsatz werden regelmäßig verendete Wale angespült, die Gasblasen in den Gefäßen haben. Der Schall reicht sehr weit und entfaltet seine verhängnisvolle Wirkung noch in über hundert Kilometern Umkreis. Abhängig von den eingesetzten Frequenzen sind unterschiedliche Arten stärker oder weniger betroffen.“

Eine Organisation namens ORCA (Organización Científica para Conservación de Animales Acuáticos), die sich dem Schutz des Lebens im Meer widmet, bemüht sich um einen wissenschaftlichen Beweis, der einen Zusammenhang zwischen dem Massensterben und der Suche nach Erdöl belegt. Ein Sprecher der Organisation, Carlos Yaipen Llanos, erklärte jedoch, dass es an „definitiver Evidenz“ noch fehle. Während die Untersuchungen im Gange sind, werden die Unterwasser-Schallkanonen wohl weiter eingesetzt. Im Gegensatz zum Umweltschutz, verspricht die Suche nach Erdöl schließlich wirtschaftliche Vorteile. Den leidenden Delfinen dürfen wir aber zumindest unser Mitgefühl schenken.

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