Samstag , 20 April 2024
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Spermientod durch Bisphenol A

symbol_gesundheitsschaedlichEs findet sich in Babyschnullern, in Saugern für Babyflaschen, in PET-Flaschen oder auch in Zahnversiegelungen. Die Rede ist hier von der Kunststoff-Chemikalie Bisphenol A, kurz BPA genannt, die bereits seit längerer Zeit immer wieder im negativen Sinne von sich Reden macht. Einflüsse auf die Gesundheit von Kindern und Erwachsenen, konnten zwischenzeitlich durch verschiedene Studien nachgewiesen werden. Doch welchen Einfluss Bisphenol A tatsächlich haben kann, wurde nun mit einer weiteren Studie belegt: Diese Chemikalie wird für den Tod von Spermien, beziehungsweise deren Qualität hinsichtlich einer männlichen Fruchtbarkeit, verantwortlich gemacht.

Die Diskussionen über die neuesten Studienergebnisse im Bezug auf Bisphenol A, veröffentlicht durch die US-Versicherung Kaiser Permanente in Oakland, Kalifornien, branden aktuell wieder auf. Untersucht wurden Männer in China, die einerseits mit der Kunststoffchemikalie BPA beim Arbeiten in Berührung kommen und anderseits Männer die keinen direkten Kontakt zu der verdächtigen Chemikalie haben. Hierbei konnten die Forscher herausfinden, dass bei einer Bisphenol A-Konzentration im Urin der Männer, folgende negative Ergebnisse zur Dokumentation gelangen konnten. So hatten die Männer mit feststellbaren BPA ein zweifach höheres Risiko Spermien zu haben, die unter einer eingeschränkten Beweglichkeit litten. Ein dreifach erhöhtes Risiko bestand zudem im Bezug auf die Vitalität der Spermien und gar eine vierfache Risikoerhöhung, dass die für die Zeugung unerlässlichen Spermien in einem viel zu geringem Umfang vorhanden waren.

Schon lange wird nicht nur in wissenschaftlichen Kreisen der Rückgang der  Zeugungsfähigkeit zahlreicher Männer verfolgt. Ein Zufall, dass ausgerechnet bei Bisphenol A, das wie erwähnt unter anderem in PET-Getränkeflaschen oder Getränkedosen zu finden ist, die negativen Auswirkungen auf die Spermienqualität festgestellt werden konnte? In den USA werfen Kritiker ein, dass diese Kunststoffchemikalie bei US-Männern gar nicht in derart hohen Konzentrationen wie bei den chinesischen Arbeitern vorkommen würde und somit BPA keine Auswirkungen auf die Spermien und die Zeugungsfähigkeit haben könnte. Der Studienleiter der genannten Studie ließ bei diesen Disputen verlauten, dass zwar die Teilnehmerzahl der Bisphenol A-Studie zu gering gewesen sei, um nun generell von einem Risiko zu sprechen, allerdings gibt er zeitgleich den weisen Ratschlag weitestgehend den Kontakt oder die Aufnahme dieser Chemikalie zu vermeiden.

Ein Ratschlag, der sicherlich nicht von ungefähr kommt, denn schon seit längerer Zeit wird BPA in einen engen Zusammenhang mit der Entstehung von Diabetes, Gewichtszunahmen, Verhaltensstörungen oder auch dem Eintritt einer frühzeitigen Pubertät gebracht. Der Stoff wirkt sich somit auf den menschlichen Hormonhaushalt aus und wie nun wiederum nachgewiesen werden konnte auch auf die Spermienqualität. Spekulationen oder wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse – sicher ist, dass dieser Stoff eigentlich nichts in Gegenständen oder Lebensmittelverpackungen zu suchen hat, mit denen Kinder und Erwachsene in eine enge Berührung kommen und am besten konsequent aus der Herstellung verschwinden sollte.

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