Mittwoch , 24 April 2024
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Zurück ins Gedächtnis – Nutzpflanze Hanf

zurueck_ins_gedaechtnis_logoGleich zu Beginn des Artikels sei gesagt, dass es hier heute nicht um das Für und Wider eines Rauschmittels geht, sondern um die wohl ökologisch wertvollste Pflanze, die dieser Planet zu bieten hat. Hanf dient, wahrscheinlich schon seit dem 28. Jahrhundert v.Chr., oder noch früher, als unentbehrliche und anerkannte Nutzpflanze. Zusammengezählt kann die, vollständig verwertbare Pflanze, als Rohstoff von über 40.000 Produkten aus allen Bereichen des täglichen Lebens dienen. Aus Hanf hergestellt werden können zum Beispiel:

Werkstoffe, Baumaterial, Kosmetika, Medikamente, Nahrungs- und Futtermittel, Biomasse, Öle, Ölprodukte, also auch Treibstoff, sowie Papiere, Vliese, Zellstoffe, natürliche Dämmstoffe und jede Art von textilen Stoffen, wie Kleidung, Netze, Seile, Tücher, oder Teppiche. Hanffasern sind um ein Vielfaches stabiler und leichter zu verarbeiten als Holz, oder Baumwolle. Der Anbau von Hanf benötigt keinerlei Herbizide und braucht bis zur Ernte, im großen Gegensatz zu Holz, lediglich 120 Tage. Wegen seiner Boden reinigenden und auflockernden Eigenschaften würde Hanf auch eine Vielzahl an brachliegendem Ackerland, auf der ganzen Welt, wieder nutzbar machen.

Es würde hier jeden Rahmen des Artikels sprengen Ihnen alle positiven Eigenschaften dieser Pflanze zu beschreiben, weshalb ich wieder nur eindringlich dazu auffordern möchte, die vier Buchstaben HANF in eine Suchmaschine ihrer Wahl einzugeben. Tatsache ist, dass es keine umweltverträglich- und ökonomisch vorteilhaftere Alternative zu Hanf gibt.

Warum also, fragt sich der denkende Mensch, ist der Anbau immer noch, oder eben wieder, bis auf wenige Ausnahmen, weltweit verboten? Dies hat, allem Anschein nach, seine Ursache ausschließlich in den kommerziellen und politischen Interessen einiger weniger Menschen. Maßgeblich beteiligt daran, dass Marihuana (übrigens nur ein mexikanischer Slang-Ausdruck für Hanf), in einer beispiellosen Lügen-Hetz-Kampagne in der Presse verteufelt wurde, ist der 1892, in Pennsylvania/USA geborene Harry Jacob Anslinger, der 1930 zum Chef des „Federal Bureau of Narcotics“ ernannt wurde. Dies wurde er vom damaligen Finanzminister und Bankier Andrew Mellon, der nebenbei auch sein (angeheirateter) Onkel war.

Nach eigener Aussage Anslingers, nach seinem Rücktritt über 30 Jahre später, ging es ihm nie um die Gesundheit der Bevölkerung, sondern immer nur um die Durchsetzung politischer Ziele, für die das Instrument Drogenpolitik, nach Aufhebung der Prohibition, gerade recht kam. Mit Hilfe der Presse verbreitete Anslinger über Jahre hinweg die schauerlichsten Geschichten über Cannabis und sorgte so nicht nur zum Anbauverbot von Hanf, sondern mit der Zeit zu einem völlig falschen und verzerrten Bild der Pflanze, von der es schon damals und auch heute genug Sorten gibt, die keinerlei berauschende Wirkung haben. Das es dabei nur um die Festigung seiner politischen Position ging, kann man sich eigentlich kaum vorstellen, denn warum sollte man den Anbau eines derart großartigen Rohstoffs, der im zweiten Weltkrieg noch einer der wichtigsten zur Herstellung von Seilen, Segeln, Fallschirmen u.v.m. war, verbieten wollen?

hanfpflanze1Es muss da wohl noch einen anderen Grund gegeben haben, der darin gelegen haben könnte, dass Anslingers Onkel, Finanzminister Mellon, in seiner Eigenschaft als Bankier, der Geldgeber des damaligen Chemie-Giganten Dupont war. Die Firma hatte das weltweite Monopol für Chemikalien zu Herstellung von Papier aus Holz und für Synthetikfasern, aus denen vor allem Nylon hergestellt wurde. Vielleicht erinnert sich der eine, oder andere noch an die „Revolution der Nylon-Strumpfhose“. Auch dafür hatte die Firma Dupont das Weltmonopol. Hanf war der Hauptkonkurrent der Synthetikfasern und hätte der Firma Dupont nicht nur beträchtliche Gewinneinbußen gebracht, sondern auch den Zulieferern von chemischen Zusätzen zur Textilherstellung und Holzbehandlung kein Geschäft ermöglicht. Bitte ziehen Sie selber ihre logischen Schlussfolgerungen aus diesen Zusammenhängen und halten Sie sich bitte einmal vor Augen, wie viele Probleme in der Welt, sei es die Umwelt, den Hunger, oder die steigende Treibstoffpreise, durch Hanf verändert werden könnten.

Zum Schluss noch einige Worte zu Cannabis als Rauschmittel. Entgegen der landläufigen Meinung, der einzige berauschende Wirkstoff von „Haschisch“ wäre das sogenannte THC (Tetrahydrocannabinol), enthalten die als Droge missbrauchten Sorten des Hanf mehr als 60 Cannabinoide, Terpenoide und eine Vielzahl anderer flüchtiger Substanzen, die beim anzünden und rauchen noch metabolieren, also sich aufspalten und alle in verschiedener Weise auf Körper und Gehirn des Menschen einwirken. Die von vielen so geschätzte und immer wieder unterschätzte „Bewußtseinserweiternde Wirkung“ findet vor allem im Hippocampus und im limbischen System statt, wirkt also direkt auf zensierende und emotionale Wahrnehmungen und Sinneseindrücke. In welcher Weise dies bei jedem individuell geschieht, ob es positiv, oder negativ zu bewerten ist, muss jeder für sich selbst entscheiden.

Tatsache ist, es findet eine Veränderung, auch und vor allem der emotionalen Wahrnehmung statt. Außerdem setzen sich Inhaltsstoffe des Cannabis in jeder Art von Fettgewebe im Körper und Gehirn ab und verbleiben hier über einen Zeitraum, den keine andere Droge erreicht. Ein Missbrauch, also der regelmäßige Konsum von Cannabis, zu nicht medizinischen Zwecken, kann zudem sehr wohl zu einer Suchterkrankung führen, die aus therapeutischer Sicht, aufgrund der langen Verweildauer der Droge im Körper, als am schwierigsten behandelbar gilt. Entscheiden Sie also bitte selbst in welcher Weise sie Cannabis als Droge verharmlosen, oder auch immer wieder als die „bessere Alternative“ zum Nervengift Alkohol herhalten lassen wollen. Und entscheiden sie selbst in wie weit sie sich informieren über die 10.000 anderen positiven Eigenschaften, die die Nutzpflanze Hanf hat und für die Menschheit Bedeutung haben könnte.

Die Serie Zurück ins Gedächtnis ist eine Bitte an Sie, sich selbst wieder dazu aufzufordern, Informationen nicht nur zu registrieren, sondern sie zu hinterfragen. Dazu gibt es heute vielerlei Möglichkeiten. Ich verzichte deshalb mit Absicht auf jegliche Quellenangaben, denn auch mir stehen „nur“ diese Möglichkeiten zur Verfügung.

Oliver Wellmann

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