Freitag , 19 April 2024
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FarmVille wird Wirklichkeit – Ein (atomares) Notfall-Szenario

taschenrechner_1Die aktuellen Vorgänge in Japan führen uns unter anderem Eines vor Augen: Dass eine Nation, die von der Herstellung und dem Export hochwertiger Technologie lebt, aber im Inland nicht ausreichend Lebensmittel produziert, in katastrophale Engpässe geraten kann, wenn unvorhersehbare Dinge eintreten. Dies müssen keine Erdbeben oder Kraftwerkskatastrophen sein, bereits ein sprunghafter Anstieg des Ölpreises, zum Beispiel, weil an einem anderen Ende der Welt ein Krieg tobt, könnte das, in Folge des Imports-Exports Warenhandels notgedrungener Weise auf Transporte angewiesene, Wirtschaftssystem eines Landes empfindlich beeinträchtigen.

Sind wir in Deutschland vor Nahrungsengpässen im Fall der Fälle sicher?

Um herauszufinden, ob die Autarkie Deutschlands möglich wäre, braucht es keine Politiker. Dazu benötigt man Leute, die im Stande sind mit einem Taschenrechner umzugehen und den freien Zugang zur Information. Im Verlauf dieses Textes auftauchende Berechnungen richten sich an gern mitdenkende Menschen, die vielleicht etwas Lust auf Rechenaufgaben haben.

Autarkie bedeutet, die Fähigkeit des Landes die notwendigen Bedürfnisse des Landes sicher zu stellen ohne auf Importe von Nahrungsmitteln, Energie und Technologie angewiesen zu sein. Dies verneint sich bereits beim Thema Energie, sofern Erdöl die Grundlage von Treibstoff darstellt.

Aber fangen wir ganz einfach an.

Die erste Rechenaufgabe in diesem Zusammenhang wäre die stark vereinfachte Modellrechnung für „Deutschland einig Kartoffelland“. Den Nahrungsmittelbedarf der Bundesbürger in Kalorien bzw. Joule, umgerechnet auf Menge Kartoffeln in Gewicht, dieses auf die landwirtschaftlich nötige Fläche bei biologischem Anbau, verrechnet mit der vorhandenen landwirtschaftlich nutzbaren Fläche. Und schon wissen, wir, ob sich Deutschland selbst ernähren kann.

Die Vorstellung einer Ernährung von ausschließlich Kartoffeln hört sich etwas trist an und würde kaum im Stande sein, die Bundesbürger dauerhaft glücklich zu machen. Wem dies zu einseitig erscheint, der mag gern die Rechnung um Getreide, Kohl, Rüben, Spargel, Milch, Fleisch und Eierproduktion erweitern. Und was ihm sonst noch zu essen behagt. Aber Vorsicht! Wir brauchen noch mehr Flächen. Zur Produktion von Holz als Baustoff, zur Produktion von Bio-Diesel, Biomasse zur Energiegewinnung und Flächen zur Gewinnung von Solarenergie. Dies gibt allerhand zu rechnen und wir müssten die Schwarmintelligenz zur Mithilfe anrufen, um unsere Politiker und deren wissenschaftliche Mitarbeiter, bzw. Lobbyisten von der schwierigen Kniffelei zu verschonen.

Das Ergebnis – falls es ein Ergebnis gibt – wird uns den Beweis liefern, ob Deutschland zu einem, von externen Ressourcen unabhängigem Land, mit nachhaltiger Wirtschaft wachsen kann, oder nicht.

kartoffelackerEine Hilfe auf dem Weg wäre, wenn Entwickler Programme zur Simulation erstellten. Derlei es eigentlich schon viele gibt, zum Beispiel die Spiele-Applikation Farmville in Facebook, in der eine große Zahl von Nutzern ihre virtuellen Felder bestellt. Das ist aber alles noch Musik einer utopischen Zukunft, die Änderung im Hier und Jetzt besteht darin, die theoretischen Grundlagen auszuarbeiten, die Umsetzung benötigt Zeit zum Wachsen und Reifen.

Was aber Hier und Jetzt und sofort, und erst recht in diesem Monat ein dringendes Thema wäre, welches in den Händen unserer, zum Teil im Wahlkampf befindlichen, Politiker liegt, ist eine Verringerung der Ölimporte durch Substituierung des Rohstoffs Erdöl, durch nachwachsende Rohstoffe. Dieses wurde bei Kraftstoff bereits umgesetzt, wenn auch nicht zur vollsten Zufriedenheit der Kunden und der Automotoren. Es würde sich noch besser und mit eindeutiger Kundenzufriedenheit rechnen, viele aus dem Rohstoff Erdöl hergestellte Produkte durch Herstellung aus dem nachwachsenden Rohstoff Hanf zu ergänzen.  Zu sagen „als Alternative zum Öl“ wäre von der Aussage her nicht korrekt, da Öl als Rohstoff den Naturstoff Hanf verdrängte und somit Öl die Alternative zum Hanf ist. Also: „Zurück zur Native!“

Die älteste Nutzpflanze der Menschheit, mit den ihr zugesprochenen 10000 verschiedenen Nutzungsmöglichkeiten, ist in Deutschland verboten, weil eine der Nutzungsmöglichkeiten darin besteht, die Blüten zu rauchen. Die nach wie vor aufrecht erhaltene Prohibition ist umso absurder, da in dem Land, von dem die Prohibition ausging, mittlerweile die Joints als Werbegeschenke von den Apotheken verteilt werden. Eine Pflanze zu verbieten, deren Rauchgenuss noch niemand getötet hat, während die Folgen des Rauchens der legalen und versteuerten Droge Tabak, jedes Jahr etwa 40000 Deutsche tötet, ist himmelschreiend absurd. Die Absurdität der Sache bekommt noch einen extra Schub, wenn derselbe Staat aus Gesundheitsfürsorge gegenüber dem Volk diese Pflanze verbietet, während er den Weg in eine saubere Zukunft mit Kernkraftwerken ebnet.

Es erfordert den Zugang zur Information, um herauszufinden, wie viel Steuergelder die bisherige Fahndung nach illegalem Unkraut gekostet hat. Der Taschenrechner wird höchstens zum Addieren der einzelnen Posten benötigt, eine Verrechnung mit dem Erfolg erübrigt sich. Das zu lösende Problem ist auch nach 40 Jahren Betäubungsmittelgesetz nicht erreicht worden. Die Kiffer gibt es immer noch, nur die Nutzpflanze Hanf wurde erfolgreich von der Bildfläche entfernt.

Ein Staat, der sich das Recht heraus nimmt uns mit Atomenergie zu verstrahlen, braucht sich nicht das Recht anmaßen über unseren Gebrauch von Genussmitteln zu verfügen. Ein Staat, der uns permanent mit Schlagworten wie: „Wachstum“ „Wirtschaftswachstum“ „Nachhaltigkeit“ „Verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen“ „Klimaschutz“ und „Schaffung von Arbeitsplätzen“ drangsaliert, wird sicher mit großer Freude zur Kenntnis nehmen, dass man alle diese Wunschvorstellungen durch eine kleine Gesetzesänderung realisieren kann.

Man kann durch das Wachstum von Hanf eine nachhaltige Landwirtschaft schaffen, die ein Wirtschaftswachstum durch das Entstehen neuer Firmen bringt, welche verantwortungsvoll natürliche Ressourcen verarbeiten und neue Produkte herstellen, damit dem Klimaschutz dienen  und neue Arbeitsplätze schaffen. Das wäre es doch wert, schnell in die Wahlprogramme von Parteien aufzunehmen, in der berechtigten Hoffnung auf ein paar mehr Prozente durch hoffnungsvolle Bürger.

Diejenigen, welche heimlich im Schrank Pflanzen züchten, müssen wir im Interesse der gesamten Gesellschaft bitten, dies zu unterlassen und die Pflanzen auf dem Balkon anzubauen. Da die Lampe im Schrank zu Lasten des Stromverbrauchs geht und uns damit den Schritt aus dem Atomstromzeitalter erschwert. Sonne statt Atomstrom! Das ist die Devise. Wer freilich auf seinem Balkon lieber Kartoffeln statt Hanf anbauen will, ist damit auch gut beraten. Man kann ja nie wissen.

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