Kommentare zu: Bargeldverbot: Abschied vom schönen Schein https://www.theintelligence.de/index.php/wirtschaft/17341-bargeldverbot-abschied-vom-schoenen-schein.html objektiv - kompetent - unabhängig Sun, 08 Apr 2018 08:27:43 +0000 hourly 1 https://wordpress.org/?v=5.6.13 Von: Hinseher https://www.theintelligence.de/index.php/wirtschaft/17341-bargeldverbot-abschied-vom-schoenen-schein.html#comment-697 Sun, 08 Apr 2018 08:27:43 +0000 http://www.theintelligence.de/?p=17341#comment-697 Wenn das Giralgeld doch ein Anspruch auf gesetzliches Zahlungsmittel/Banknote(Münze) ist, wäre es nach einer Bargeldabschaffung null und nichtig. Ein Anspruch auf etwas, das es nicht gibt, kann es nicht geben. So es weiter die Geldfunktion erfüllt, kann es nur zu einem Anspruch auf etwas anderes geworden sein. Erdnüsse oder Gold kommen nicht in Betracht, diese Dinge können nicht gefordert werden.
Das „neue“ Giralgeld ist also ein Anspruch auf sich selbst, ein erfüllter Anspruch, wie ihn heute nur die ZBK erzeugen kann. Ihre Banknote ist ein Anspruch auf sich selbst. Die Sache mit dem Gold war einmal. Etwas anderes als das Papier habe ich nicht zu bekommen. – Etwas Anderes als das Giralgeld habe ich nach der Bargelabschaffung für mein Giralgeld nicht zu bekommen. Die Bank schuldet mir nichts mehr.
Durch die Bargeldabschaffung wird aus der Schuld (der Bank dem Kunden gegenüber) eine Nichtschuld.
Das neue Giralgeld ist dann die Bezahlung selbst, es hat damit eine Qualität, die heute nur das Zentralbankgeld hat. Jede private Geschäftsbank wird ein ein bisschen Zentralbank sein. Sie kann kaufen, ohne zu schulden. Mit dem Eintrag des Giralgeldes in das Konto hat sie bezahlt.
Wenn heute eine Überweisung durchgeführt wird, entledigt sich die Bank einer Schuld, die auf Banknoten lautet, zulasten der Empfängerbank, die nun neue Schulden bei einem ihrer Kunden hat. Selbstverständlich liefert die Absenderbank dann auch das mit, was geschuldet wird. Sie bucht den Betrag in Zentralbankgeld von ihrem Reservekonto auf das Reservekonto der Empfängerbank, sie führt eine Ausgleichsbuchung durch.
Wenn nun das Giralgeld keine Schuld mehr ist, die auf Zentralbankgeld oder etwas Anderes lautet, sondern die Bezahlung selbst, was muss dann noch ausgeglichen werden? Wozu braucht es noch Reservekonten mit Zentralbankgeld? –

Nach der Bargeldabschaffung befindet sich die gesamte Geldmenge auf Konten. Wird sie negativ verzinst, fließt sie von dort in einer Zeit t vollständig in die Tasche des Bankers, ohne dass dieser etwas dafür tun muss. Bekomme ich meinen Lohn überwiesen, zieht die Bank die Zinsen für den Betrag nicht von meinem Arbeitgeber ein, sondern von mir. Der bank ist es also egal, ob wir Lohnarbeit verrichten, Handel betreiben oder Geld spenden/verschenken. Alles Geld liegt immer negativ-verzinslich auf Konten und kann sich dem Zugriff der Bank nicht entziehen.
Spannend ist das Thema Kredit. Zahlt die Bank drauf, wenn der Zins negativ ist? –
Nein, natürlich nicht. Nehme ich 100T für die Zeit t auf und muss danach 100T-10T (negativer Zins) = 90T zurück zahlen, schöpft die Bank doch diese 100T „aus dem Nichts“, sie erhöht die Geldmenge auf den Konten um diese 100T, die 100T verbleiben immer auf irgendwelchen Konten und fließen somit immer in der Zeit t an die Bank zurück. Es gibt kein Ausfallrisiko mehr.
Nach der Zeit t hat die Bank die 100T wieder zurück und verlangt von mir dann zusätzlich die 90T. Das könnte man auch positiven Zins nennen. Hat die Bank nun 90T verdient, wenn ich das Geld auf dem Konto habe? – Nein, die Bank hat nichts verdient.
Woher kommen den die 90T? Nachdem die neu geschöpften 100T wieder bei der Bank sind, können die 90T nur aus der alten Geldmenge stammen, sie lagen vorher auf anderen Konten. Alles Geld, das auf Konten liegt, fließt doch sowieso zur Bank! Ob die Bank die 90T nun mir weg nimmt, oder andern Kunden, spielt keine Rolle. Sie bekommt sie so und so.
Der Kredit ist für die Bank neutral. Sie hat kein Rückzahlungsrisiko, und sie verdient nichts daran.
Was passiert, wenn ich nach der Zeit t nicht zahlen kann? –
Die 100T neues Geld hat die Bank über den negativen Zins zurückbekommen, die 90T bekommt sie nicht von mir, sondern über den negativen Zins von anderen Kunden, aber sie hat eine offene Forderung gegen mich i.H.v. 90T. Da ich nicht liefern kann, nimmt sie mir mein Haus weg. Dieses Haus ist der Gewinn.
Zusammenfassung: Bargeldabschaffung+Negativzins bedeutet:
1) Aus den Schulden der Banken werden Nichtschulden.
2) Die Banken kaufen ein, wie es heute nur die ZBK kann, nämlich ohne etwas zu schulden. Ihr selbst erzeugtes Giralgeld ist keine Schuld auf Banknoten mehr, sondern die Bezahlung.
3)Alles Geld kann nur noch auf Konten liegen und fließt kontinuierlich wegen des negativen Zinses vollständig in die Taschen der Bänker.
4)Die Kreditvergabe ist ohne Risiko für die Bank und ohne Gewinn, sofern der Kunde vertragsgemäß zahlt.
5) Die Bank verdient dann an Krediten, wenn sie platzen und sie die Sicherheit einstreicht. Der Gewinn ist dann am höchsten, wenn der Ratenkredit/das Annuitätendarlehen möglichst früh platz, die Restschuld also sehr hoch ist, so dass der Bank dann die ganze Sicherheit zusteht und nicht nur ein Teil.

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Von: Enrico Reich https://www.theintelligence.de/index.php/wirtschaft/17341-bargeldverbot-abschied-vom-schoenen-schein.html#comment-434 Tue, 14 Jul 2015 22:05:00 +0000 http://www.theintelligence.de/?p=17341#comment-434 Die Verfolgung von Geldscheinen funktioniert genauso gut. Ist da eine Lücke steht man automatisch unter Verdacht mit illegalen Aktivitäten in Verbindung zu stehen. Das Argument passt also auch nicht. Die andere Sache ist und bleibt der Datenschutz und der wird gerade in diesem Sommer aufgelöst. D.h. es wird Tür und Tor geöffnet, das Bargeld spielt dabei eine untergeordnete Rolle.
Auch wird heute Schwarzarbeit nicht mit Bargeld bezahlt, wen überhaupt im kleinsten Maße. Andere Kriminalität agiert doch auch nicht mit schwarzen Köfferchen sondern mit entsprechenden Überweisungen. Zudem muss es auch digitale Zahlungsmöglichkeiten für jedermann geben d.h. Endgeräte müssen günstig sein. Im Datenstrom lässt sich das alles ganze wie heute noch besser tarnen. Es dient also mehr der Kriminalität als das es der schadet. Heute wird ja der Aufwand betrieben Geld zu waschen – an und für sich ist das nach dem Bargeldverbot gar nicht mehr notwendig den es ist bereits auf einem Konto und jeder wird gezwungen auf irgend eines einzuzahlen. Dann macht der Bockwurstverkäufer, der eigentlich Marihuana verkauft, eben entsprechenden Umsatz, dann muss der große das Geld gar nicht mehr waschen und an den will man eigentlich – naja insofern man die derzeitige Drogenpolitik nicht wie Arte zuletzt auf ethische Gruppierungen projiziert (Drogen – Amerikas längster Krieg).

Irgendwie ist daher die Meinung der Theoretiker unsinnig die den Datenschutz (völlig andere Baustelle und die wird gerade aufgebaggert) damit gefährdet sehen wie die Argumentation der Politiker damit irgendwas zu verbessern. Die technischen Möglichkeiten hingegen scheinen beide nicht hinlänglich bekannt zu sein. Kein Wunder das Milliarden von Euro illegal in der Schweiz lagern können, mir scheint die meisten gehen davon aus das man noch schwarze Koffer über die Landesgrenzen schmuggelt. Das ist halt so ein Problem wen man vor 30 Jahren Geldtechnisch stehen geblieben ist.

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Von: Quedel https://www.theintelligence.de/index.php/wirtschaft/17341-bargeldverbot-abschied-vom-schoenen-schein.html#comment-386 Sun, 14 Jun 2015 20:38:00 +0000 http://www.theintelligence.de/?p=17341#comment-386 So selbstverständlich wie die unbeeinflusste Wahl der Bezahlform in der
Marktwirtschaft und in einer freiheitlichen demokratischen Grundordnung
sein sollte, so unabdinglich ist auch die Wahrung einer Wahlmöglichkeit
zwischen baren und unbaren Zahlungen.
Zu erinnern ist dabei nur an
die Sperrung der Zahlfunktion für Kreditkarten russischer Bürger im
Zusammenhang mit den Sanktionen aufgrund des Krieges in der Ukraine oder
die Einstellung von Überweisungen an Wikileaks durch zwei große
Kartengesellschaften.
Zum Thema Bargeldabschaffung und bürgerliche
Freiheit und Privatheit sollte man sich vielleicht mal vorstellen, diese
Meldung wäre irgendwann in den 1980ern aus der DDR gekommen. Sicherlich wären in
diesem Falle Überschriften in den westlichen Zeitungen zu lesen gewesen im Sinne von
„Ausbau des totalitären Überwachungsstaates im Ostblock“ … . Doch wo sind
heute die leidenschaftlichen Verteidiger unserer bürgerlichen
Liberalität und Privatheit „im Westen“?
Die Unterwürfigkeit der
breiten Bevölkerung gegenüber der staatlichen Geldhoheit scheint bislang noch
so gut wie keine Grenzen zu kennen. Doch spätestens dann, wenn das
Bargeld abgeschafft und der letzte Fluchtweg versiegelt ist, wenn der
Staat ungehemmt und ungestraft volle Einsicht in die Zahlungen der
Bürger nehmen kann, ist George Orwells „Big Brother“-Dystopie
Wirklichkeit geworden; dann ist es nur noch ein ganz kleiner Schritt,
bis der Staat entscheiden kann, wer was kaufen und wer wohin reisen
darf.
Die KoBa wird kontrollieren, dass der Hartzer nur noch
bestimmte „preiswerte“ Lebensmittel kauft. Und die Krankenkasse wird
feststellen, dass ich im letzten Monat zu viele Flaschen Wodka gekauft
habe, und meinen Beitrag erhöhen … .

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