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Deutsche Goldreserven sind weg! Butter bei den Fischen was ist nun damit?

Dass die Beziehungen zwischen Deutschland und den USA seit dem NSA Abhörskandal nicht unbedingt die besten sind, ist sicherlich den meisten Menschen bekannt. Jetzt bauen sich jedoch neue dunkle Wolken am transatlantischen Horizont auf. Nach einer Aufforderung des Rechnungshofes plant die Deutsche Bundesbank einen Großteil, der im Ausland gelagerten Goldreserven, nach Hause zu holen. Experten bezweifeln jedoch, dass sich die Goldbarren überhaupt noch in der amerikanischen Notenbank Fed befinden.

Das deutsche Gold im Ausland

Deutsche Goldreerven sind weg
Foto: Thorben Wengert / pixelio.de

Auf knapp 3391 Tonnen Gold beläuft sich der Schatz, den die Deutsche Bundesbank als Sicherheiten für das Papiergeld verwaltet. Davon lagern jedoch nur rund 31 Prozent innerhalb der Bundesrepublik. Der größte Teil wird in Tresoren in New York, London und Paris aufbewahrt. Vor allem in den Vereinigten Staaten befindet sich mit 45 Prozent fast die Hälfte des gesamten deutschen Goldes. Manche Menschen stellen sich nun die berechtigte Frage, warum über zwei Drittel der Goldreserven überhaupt im Ausland gelagert werden müssen. Diese Praxis geht mittlerweile über 50 Jahre zurück und wurde in der Zeit des Kalten Krieges aus Sicherheitsgründen eingeführt. So machte es aus damaliger Sicht durchaus Sinn möglichst wenig Gold in Inland zu lagern, da Deutschland im Falle eines Kriegsausbruchs zwischen den USA und der UdSSR als Hauptkriegsschauplatz galt. Der Kalte Krieg ist jedoch nun schon seit knapp 20 Jahren vorbei, weshalb man durchaus fragen kann, warum die Praxis noch nicht geändert wurde. Heute gibt es praktisch keinen logischen Grund, warum das Gold nicht innerhalb der Bundesrepublik gelagert werden kann. Dies wird auch von der Initiative „Holt unser Gold heim“ so gesehen, die seit Mai 2012 eine Rückkehr des deutschen Goldes fordert. Anfang des Jahres konnte die Initiative einen großen Erfolg verbuchen, da sich auch der Bundesrechnungshof für eine Rückholaktion starkmachte. Dies wurde vor allem dadurch begründet, da sich kurz zuvor herausgestellt hatte, dass die deutschen Reserven im Ausland noch nie von einem deutschen Mitarbeiter überprüft worden waren. Nun könnte man meinen, dass viele Menschen dem Plan der Bundesbank, bis 2020 zumindest 300 Tonnen aus New York zurückzuholen, optimistisch entgegensehen. Davon kann jedoch keine Rede sein. Neben der Tatsache, dass sich viele Experten wundern, warum man einen Zeitraum von 7 Jahren benötigt, werden immer mehr Zweifel daran laut, dass das Gold überhaupt noch vorhanden ist.

 

Die Zweifel wachsen

Die ersten Anzeichen dafür, dass mit den Goldreserven etwas nicht stimmen könnte, wurden deutlich, als sich die Banken in London, Paris und New York weigerten, deutschen Politikern eine Überprüfung des eingelagerten Goldes zu ermöglichen. Vor allem die Begründung aus London und Paris, dass keine geeigneten Räume zur Verfügung stünden, darf doch erheblich bezweifelt werden. Diese Weigerung gab am Ende auch den Ausschlag, dass sich die Bundesbank dazu entschied, die Goldreserven nach Hause zu holen. Allerdings fragen sich viele Experten, warum es geplant ist, das deutsche Gold hier wieder einzuschmelzen. Dies würde nur Sinn ergeben, wenn berechtigte Vorbehalte gegenüber der Echtheit bestehen. Eine Bestätigung der Zweifel würde jedoch einen internationalen Skandal nach sich ziehen, der in keinem Verhältnis zur aktuellen NSA-Affäre steht. Es würde bedeuten, dass Deutschlands Verbündete das eingelagerte Gold verkauft und durch minderwertigeres oder gefälschtes Edelmetall ersetzt hätten. Ein Affront, den sich selbst die konfrontationsscheue Bundesregierung nicht bieten lassen kann. Genau dies wird jedoch nun von einem Hedge-Fond-Manager behauptet.

William Kaye rüttelt auf

Das Gespräch des Finanzportals „KingWorldNews“ mit dem amerikanischen Hedge-Fond-Manager William Kaye sorgte für nicht wenig Aufruhr in Fachkreisen. So behauptete Kaye, dass die deutschen Goldreserven schon seit einer Weile nicht mehr vorhanden sein, da die amerikanische Notenbank Fed sie für Leihgeschäfte genutzt hätte, um die Liquidität des Dollars zu erhalten. So soll das Gold an Banken wie JPMorgan und Goldman Sachs gegangen sein, die es wiederum weiterverliehen oder verkauft hätten. Generell würde zwar eine Regelung bestehen, die besagt, dass die Goldbarren jederzeit auf Anfrage zurückgegeben werden müssen. Wenn man das Verhalten der amerikanischen Banken in den letzten Jahren betrachtet, kann man sich aber relativ sicher sein, dass die Regelung vermutlich kaum Beachtung findet. Für das deutsche Gold bedeutete dies, dass es nach der Meinung von Kaye mittlerweile in China, Indien und Russland lagert, eingeschmolzen und ohne jeglichen Hinweis auf seine Herkunft wohlgemerkt. Vor allem China hat in den vergangenen Jahren seine Goldreserven erheblich aufgestockt und viel Gold auf dem Markt gekauft. Laut Kaye stammt ein Großteil aus den deutschen Reserven in New York. Wenig überraschend wurden Kayes Aussagen von der Deutschen Bundesbank zurückgewiesen. So pocht man auf bestehende Verträge und geht davon aus, dass diese von den Partnern in den USA, England und Paris eingehalten werden. Einen wirklichen Gegenbeweis konnte man jedoch nicht antreten. Wie so oft scheint es, als würde versucht werden, jegliche internationale Konflikte mit vermeidlichen Partnern zu vermeiden. Die Meinung von William Key wird jedoch auch vom Co-Initiator der Bürgerinitiative „Holt unser Gold heim“ Peter Boehringer geteilt, der zudem noch Vorstand der deutschen Edelmetall-Gesellschaft ist. Dieser äußert beträchtliche Zweifel an der Vertrauenswürdigkeit der Staaten, insbesondere den USA, und hält es für mehr als wahrscheinlich, dass das Gold nicht mehr vorhanden ist. Besonders die Tatsache, dass die Fed seit 50 Jahren selbst kein offizielles Audit der Bestände mehr durchgeführt hat, spricht sehr für die Aussagen von Key. Zudem kursieren in den USA immer wieder Gerüchte, dass die eigenen Goldreserven selbst schon aufgebraucht sein. Zieht man dies in die Betrachtung mit ein, wird es immer wahrscheinlicher, dass in der Folge auch vor dem deutschen Gold nicht haltgemacht wurde.

Die Bundesbank spielt auf Zeit

Der Punkt, dass die Bundesbank zunächst nur eine verhältnismäßig kleine Menge von 300 Tonnen zurückholen möchte, spricht generell nicht unbedingt dafür, dass man keine genaue Vorstellung davon hat, was mit dem Gold passiert sein könnte. Zudem kann man die berechtigte Frage stellen, warum es bis zum Jahr 2020 dauern soll, um eine feste Menge an Gold zu transportieren. Ein solcher Zeitraum lässt eher vermuten, dass die deutschen Bänker sich sehr wohl bewusst sind, dass das deutsche Gold nicht mehr in den Tresoren der Fed lagert. Über 7 Jahre sind jedoch ein Zeitraum, der den Amerikanern genug Möglichkeiten bieten würde, um das „verliehene“ Gold wieder zurückzuholen. Weiterhin kommt dazu, dass man plant, das Gold direkt einzuschmelzen, nachdem es sich wieder innerhalb der Bundesrepublik befindet. Dies kann ebenfalls so gedeutet werden, dass man einen internationalen Zwischenfall vermeiden möchte. Wurde das Gold tatsächlich verkauft und in China eingeschmolzen, dann wird Deutschland im besten Falle anderen Barren zurückerhalten. Daher liegt es aus Sicht der Bundesbank nahe, diese einzuschmelzen, wenn man einen Tausch verschleiern möchte. Ein solches Verhalten der Amerikaner käme einem Skandal ohnegleichen nah. Allerdings hat man in den vergangenen Monaten gesehen, dass internationale Beziehungen nicht notwendigerweise ganz oben auf der Prioritätenliste in Washington stehen. Besonders die Bundesrepublik scheint immer wieder wie ein Partner zweiter Klasse behandelt zu werden. Ein Verkauf der deutschen Goldreserven wäre jedoch ein neuer Tiefpunkt, der bei Bekanntwerden kaum unter den Tisch zu kehren wäre. Daher wirkt es im Moment so, als würden beide Seiten alles tun, um dies zu vermeiden. Warum die deutsche Regierung sich diese Behandlung andauernd gefallen lässt, ist jedoch eine Frage, die immer mehr Menschen berechtigterweise stellen. Dabei werden zum Teil sogar Verschwörungstheorien wie die Kanzlerakte in das Spiel gebracht. Solche Theorien entbehren meist zwar jeder Grundlage und doch agiert die Bundesregierung in solchen Konfliktfällen meist sehr unverständlich. Mit dem Verlust des Goldes wäre jedoch in jedem Falle eine neue Grenze überschritten. Es würde nicht nur ein diplomatischer Affront bedeuten, sondern käme einer wirtschaftlichen Katastrophe gleich. Daher sollte schnellstmöglich Aufklärung erfolgen, was mit dem deutschen Gold passiert ist.

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