Samstag , 20 April 2024
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Wundheilung beschleunigen – diese Tipps helfen

Wir alle kennen Pflaster, Mullbinden, Cremes für die Beschleunigung der Heilung und sind schon mit der ein oder anderen Verletzung umgegangen, bis diese wieder verheilt ist und werden in manchen Fällen durch eine Narbe daran erinnert. Dabei ist es nicht immer förderlich, eine Wunde feucht zu halten, einzucremen oder unter einer dicken Mullbinde zu verstecken. Doch worauf kommt es an?

Die Wundheilung ist ein biologischer Prozess, welcher die Regeneration von körpereigenem Gewebe beschreibt. Der Vorgang der Wundheilung läuft in verschiedenen Phasen ab, deren Definition sich über die Jahrzehnte nur minimal änderte. Die Unterstützung und Beschleunigung der Wundheilung ist am gezieltesten, wenn die automatisch ablaufenden Schritte der Heilungsphasen unterstützt werden. Worauf kommt es in welcher Phase an? Welche natürlichen Mittel unterstützen die Heilung ohne den Körper zu belasten?

Wundheilung – worauf es wann ankommt

Um die Heilung unterstützen zu können, kommt es auf die richtigen Maßnahmen nach der Verletzung und während der Heilung an. Wichtig ist dabei, dass die Verletzung nicht unterschätzt wird. Stoppt der Blutfluss lange nicht oder ist so intensiv, dass eine Mullbinde innerhalb kürzester Zeit blutrot ist, sollte ein Krankenwagen gerufen und ein Druckverband angelegt werden. Einige Wunden sind so groß, dass diese sich nur schwer oder überhaupt nicht selbst schließen können. Auch bei Wunden, welche durch Feuer oder Chemikalien entstehen, ist Vorsicht geboten. Die folgenden Hinweise richten sich ausschließlich der Betreuung von kleinen Verletzungen oder denen, die schon von einem Arzt besichtigt wurden.

Die Reinigung nach der Verletzung

Wundheilung nach Fahrradsturz
Ein Fahrradsturz passiert schnell / Bild: Hans – Pixabay.com/de

Ein Schnitt in den Finger, das Stoßen an einer scharfen Kante oder das abrupte Ende eines Sturzes auf dem Asphalt – Eine Verletzung beginnt mit einer Beschädigung des Zellgewebes und an dieser Stelle beginnt auch die Heilung. In der Latenzphase strömt Blut aus den verletzten Kapillaren. Diese werden mit einem Propf verschlossen. Die so genannte Latenzphase dient dazu, Verunreinigungen auszuspülen.

Wie kann die Wundheilung anfänglich unterstützt werden?

Die Blutung sollte recht ungestört dafür sorgen können, dass Erreger und Keime ausgespült werden. Die Reinigung der Wunde mit sauberem Wasser unterstützt den Effekt.

Die Blutung kann nach der ersten groben Reinigung mit der Hilfe von Mullbinden gestoppt werden.

Eine weitere Phase, in der die Reinigung der Wunde im Zentrum steht, ist die Exsudationsphase. In dieser tritt Flüssigkeit aus der Wunde aus, um Fremdkörper, Keime und Erreger aus der Wunde zu spülen.

Die Phase kann bereits parallel zur Blutung eintreten, geht normalerweise noch ein paar Tage über diese hinaus. Darüber hinaus folgt ein Verschluss der Wunde durch das Verkleben der Ränder.

Wie kann die Exsudationsphase unterstützt werden?

Wenn die Entzündung nicht stark ist, kann das Immunsystem sich selbst um die Säuberung kümmern. Bei starken Entzündungen kann mit einem milden Antiseptikum aus der Apotheke nachgeholfen werden. In diesem Zusammenhang ist es sinnvoll, die Verletzung in der Apotheke zu schildern und zu zeigen. Ein sehr natürliches Hilfsmittel ist nun Kokosöl, welches antiseptisch wirkt und die Wundheilung beschleunigt.

Die Wunde verschließt sich

Der erste Wundverschluss durch das Fibrinnetz, schützt noch nicht vor äußeren Einflüssen wie Druck oder Hitze. Für die Abschirmung des finalen Wundheilungsprozesses, bildet sich in der Granulations- oder auch Proliferationsphase, ein festes Füllgewebe, welches als raue, oft körnige Oberfläche erscheint. Parallel dazu, bildet sich das Fibrinnetz zurück und bildet den Boden für die folgenden Phasen, die Regenerations-, auch Reparative Phase.

In der Phase wird die Oberfläche der Wunde durch die Epidermis, also die Oberhaut, verschlossen. Die Fläche der Wunde wird zu einem Anteil von einem Drittel durch ein Zusammenziehen des Gewebes verschlossen. Demnach ist auch nach dem Wundverschluss die Heilung noch nicht abgeschlossen. Die Haut ist an der Stelle noch wenig elastisch, die Unterhaut noch nicht gänzlich ausgebildet. Die Phase ist, je nach Intensität und Größe der Verletzung, nach zwei Wochen abgeschlossen.

Wie kann die finale Phase unterstützt werden?

Wichtig ist nun eine ausgewogene Ernährung. Was klingt wie ein allgemeiner Ratschlag, versteckt die Anforderungen der Regeneration und Neubildung der Haut. Wer während dieser Phase unter Mangelerscheinungen leidet, kämpft länger mit den Folgen der Verletzung. Auf einen Verband kann nun verzichtet werden.

Natürliche Cremes oder auch Aloe Vera eignen sich als Pflege für den Rand der Verletzung, somit wird das Strecken der Haut als Teil des Wundschlusses vereinfacht. Auch das bereits genannte Kokosöl ist eine gute Unterstützung.

Der Schorf auf der Haut sollte trocken gehalten werden. Wird dieser zu feucht, ist er bei Gewalteinwirkungen weniger in der Lage, die Neubildung der Haut zu schützen. Die Verletzung sollte allgemein vor extremen Einwirkungen, wie intensiver Sonneneinstrahlung, Hitze oder Kälte geschützt werden.

Aloe Vera bei Wundheilung
Aloe Vera unterstützt die Wundheilung / Bild: WandererCreative – Pixabay.com/de

Langzeitfolgen

Der Prozess der Maturation beschreibt die Veränderung des Narbengewebes, so z.B. das Verblassen der Narbe. Besonders frisches Narbengewebe ist sehr empfindlich und sollte mit Cremes gepflegt werden. Das bereits erwähnte Kokosöl kann hier ebenfalls Anwendung finden. Es gibt der Haut Feuchtigkeit und unterstützt die elastischen Fasern bei der weiteren Ausprägung. Wer eine Narbe vermeiden will, sollte im Fall eines Schnittes oder anderer Verletzungen unmittelbar einen Arzt aufsuchen. Bei starken Verletzungen ist Narbengewebe sonst eine sichere Folge.

Allgemeine Empfehlungen

Die Verletzung sollte nicht zusätzlich strapaziert werden. Ein Entfernen der ersten Schutzschicht kann zu Neuinfektionen der Wunde führen und auch noch bisher gesundes Gewebe schädigen. Die Heilung kann allgemein mit viel Ruhe unterstützt werden. Außergewöhnliche Belastungen sind hinderlich. Wie schon erwähnt spielt eine ausgewogene Ernährung eine Rolle – nicht nur für die Neubildung der Haut sondern bereits für die Blutgerinnung.

Achtung: Wichtig ist, sich nicht selbst zu überschätzen. Der Körper ist in der Lage viel allein zu bewerkstelligen. Bei tiefen Schnittwunden, Verbrennungen zweiten Grades, Verbrennungen durch Chemikalien oder Verletzungen im Gesicht, sollte ein Arzt aufgesucht werden.

Auch in einem anderen Szenario sind entscheidende Maßnahmen zu ergreifen: Wenn der Schmerz nicht nach ein paar Minuten nachlässt, ist von einer akuten Situation und einer sehr starken Verletzung des Gewebes unter der Haut auszugehen. Derartige Erfahrungen gehen oft mit einem starken Schwindelgefühl, Übelkeit oder Ohnmachtsanfällen einher.

Titelbild: Urheber: donghero2003 / 123RF

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