Freitag , 26 April 2024
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Parkett reinigen – Tipps & Tricks für die Reinigung und Pflege

Parkett ist mit der beliebteste Fußbodenbelag in Deutschland. Und das zu Recht, denn er verströmt ein warmes und natürliches Flair, ist edel anzusehen und zugleich sehr robust und relativ pflegeleicht. Entsprechend behandelt oder aus dem richtigen Holz bestehend ist Parkett zudem ein Allrounder für die eigenen vier Wände. Versiegelt kann es nämlich auch in Küche, Bad und anderen Nassbereichen verlegt werden. Jedoch wird der Bodenbelag auch mit am stärksten beansprucht, kleine Steine und anderer Straßendreck, Schuhe, Möbel oder auch Haustierpfoten können ihm stark zusetzten. Mit der richtigen Pflege kann das im Vergleich zu anderen Bodenbelägen recht teure Parkett vor groben Schäden geschützt werden. Haben sich aber erst einmal Dreck und Kratzer tief im Holz festgesetzt, bedarf es einer speziellen Reinigung um das empfindliche Holz nicht noch stärker zu beschädigen. Vor den nützlichen Tipps sollte jedoch auf die Eigenschaften von Parkett eingegangen werden, um spätere Pflegehinweise besser nachvollziehen zu können.

Generelle Eigenschaften von Parkett

Parkett besteht entweder gänzlich oder nur dessen Furnier aus Echtholz und ist damit ein Naturprodukt. Es zeichnet sich dabei durch einen individuellen und natürlichen Look aus, ist recht strapazierfähig und bis zu einem gewissen Grad resistent gegen Feuchte, Schimmel oder Parasiten. Holz besitzt neben der feinen Maserung auch Poren und kann wie beispielsweise Teak Kautschuk und eigene Öle enthalten, was es noch resistenter macht.

Für jeden Raum mit seinen spezifischen Anforderungen gibt es das perfekte Holz und jede Holzart bedarf ihrer eigenen Pflege. Wie gut eine Holzart zu pflegen und wie resistent es gegen mögliche Schäden ist, wird vorwiegend durch drei Faktoren bestimmt:

  • die Härte
  • die Porigkeit und
  • die Resistenzklasse.

Harthölzer sind – wie der Name bereits erahnen lässt – auch hart im Nehmen und damit weniger anfällig für Kratzer oder Parasiten. Zu den Harthölzern zählen die meisten Edelhölzer wie Teak, Cumaru, bestimmte Ahornarten oder Ebenholz. Wesentlich leichtere Weichhölzer sind unter anderem Weide, Linde, Kiefer oder Birke. Diese Hölzer zerkratzen eher und nehmen die Feuchtigkeit besser auf. Die Resistenz- bzw. Dauerhaftigkeitsklasse gibt die Beständigkeit gegen holzzerstörende Faktoren wie Feuchtigkeit, Pilze oder Parasiten an. Je höher die Klasse, desto beständiger ist ein Holz auch bei extremen Bedingungen wie andauernder Nässe.

Parkett mit schwarzem Tee reinigen
Kalter schwarzer Tee eignet sich zur Reinigung von Parkett / Bild: sadjack – Pixabay.com/de

Die richtige Pflege gegen Schäden

Bereits vorweg: die eine Wunderpflege gegen alles und für jedes Holz gibt es nicht. Wie ein Parkett am besten zu behandeln ist, hängt in erster Linie von seiner Holzart ab. Harthölzer und solche mit hohen Kautschuk- oder Ölanteilen bedürfen keiner besonderen Pflege, da sie kaum bis gar keine Feuchtigkeit, Impregnierungen oder Lacke aufnehmen und auch Pilze, Schimmel oder Parasiten ihnen nichts anhaben können. Besitzt das Holz zudem eine sehr niedrige Ausdehnung, kann das Parkett mit beliebig viel Wasser, warm und kalt gewischt werden. Weiche Hölzer und solche mit einer niedrigen Dauerhaftigkeitsklasse benötigen hingegen mehr Aufmerksamkeit. Sie müssen regelmäßig aller 5 bis 10 Jahre gewachst, geölt oder neu versiegelt werden und dürfen wenn dann nur feucht abgewischt werden.

Da Parkett ein Naturprodukt ist, gilt generell dass keine aggressiven Reiniger verwendet werden dürfen. Diese können das Holz zersetzen oder sich in den Poren einlagern und es so porös machen. Prinzipiell sollte es mehrmals die Woche von Staub und Dreck befreit werden, bestenfalls mit einem Besen und eher seltener mit einem Staubsauger, um Kratzer zu vermeiden. Einmal wöchentlich kann dann auch mal gewischt werden, dann allerdings nur mit einem feuchten (bei sensiblen Hölzern mit einem nebelfeuchten) Tuch und nur mit lauwarmen Wasser. Für hartnäckigere Flecken empfehlen sich folgende bewährte Hausmittel, die einfach auf das Holz aufgetragen und nach kurzer Einwirkzeit mit einem feuchten Lappen wieder weggewischt werden:

  • Spiritus oder Terpentin (bei versiegeltem Parkett)
  • Essigreiniger
  • Salmiak
  • kalter schwarzer Tee

Auch mechanische Einflüsse durch Möbelrücken, Absätzen oder Straßenschmutz sollten so gering wie möglich gehalten werden. Dies gilt vor allem für versiegeltes Parkett, damit die Lackschicht nicht abgetragen wird und so „offene Stellen“ entstehen, durch die Dreck und Feuchtigkeit ins Parkett einziehen kann.

Unbehandeltes Parkett

Parkett, das unbehandelt bzw. unversiegelt ist, ist am schwierigsten zu reinigen und zu pflegen, da es besonders anfällig für Nässe und Schmutz ist. Es muss auf alle Fälle regelmäßig mit Hartwachs gewachst werden, um eine Fleckenbildung zu verhindern. Mit Wasser sollte prinzipiell nicht gereinigt werden oder man muss auf spezielle Parkettreiniger zurückgreifen.

Flecken auf Parkett entfernen ohne Wasser
Entfernen Sie Flecken nicht mit Wasser / Bild: Humusak – Pixabay.com/de

Geöltes Parkett

Gewachstes oder geöltes Parkett wird zwar schonend und mit natürlichen Rohstoffen behandelt, jedoch besitzt ein solches Parkett einen geringeren Schutz gegen Schmutz und Feuchtigkeit. Der generelle Pflegebedarf ist damit höher als bei versiegeltem Parkett. Öl und Wachs sind atmungsaktiv, sodass das Holz arbeiten kann. Dadurch kann sich aber Wasser und Dreck in den Poren festsetzen. Hier also nur mit einem nebelfeuchten Tuch wischen und groben Dreck vorsichtig abkehren.

Versiegeltes Parkett

Versiegeln bedeutet bei Parkett, dass eine zusätzliche Lackschicht aufgetragen wird, die meist aus umweltfreundlichen Lacken auf Wasserbasis bestehen. Diese Versiegelung schützt die Oberfläche des Parketts vor leichten Kratzern, dem Eindringen von Schmutz oder Feuchtigkeit. Die Reinigung wird dadurch wesentlich vereinfacht, da ein reines Fegen bzw. Absaugen mit Bürstenaufsatz vollkommen ausreichend ist. Bei hartnäckigen Flecken muss einfach nur mit einem feuchten Lappen oder Mob drübergewischt werden. Ein Nasswischen ist jedoch verboten, da die Versiegelung keinen Nässeschutz bietet. Auch hier gilt, keine aggressive Chemie zu verwenden, damit die Lackschicht intakt bleibt.

Kratzer entfernen

Kratzer im Parkett entfernen
Besonders Pumps verursachen Kratzer im Parkett / Bild: Pixabay.com/de

Kratzer im Parkett entstehen meist durch Steinchen, Sand, Schuhwerk und dem Verrücken von Möbeln. Und einmal entstanden verschwinden diese Kratzer auch nicht mehr.

Um die Bildung von vornherein zu reduzieren, sollte der Boden täglich gefegt und an Stellen mit viel Möbelrücken wie dem Ess- oder Arbeitsbereich sollten Teppiche ausgelegt werden.

Ist die Nutzschicht dick genug, kann ein Experte eine etwa 0,5 mm dicke Holzschicht abschleifen und eine neue Versiegelung aufbringen. Verschlissene Stellen lassen sich aber auch durch gründliches Nachölen ausbessern.

Prinzipiell ist Parkett sehr pflegeleicht, denn es muss nur regelmäßig abgekehrt werden, damit Staub und Dreck keine Kratzer verursachen. Flecken können aber auch mit schonenden Hausmitteln entfernt werden.

Doch auch wenn Parkett Dreck in seinen Poren aufnimmt, ist dies kein Weltuntergang. Denn ähnlich dem Beizen können dadurch einzelne Maserungen und Poren noch hervorgehoben werden und solange es sich nur um Dreck handelt, sind auch keine Schäden am Parkett zu erwarten.

Wer jedoch auf Nummer sicher gehen will, für den gilt: Schuhe aus, Socken an und Wasser besser fernhalten.

Titelbild > Urheber: edelweiss086 / 123RF Lizenzfreie Bilder

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