Donnerstag , 18 April 2024
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Haarausfall bei Katzen – Ursachen und Behandlung

Gesunde Katzen haben ein dichtes und glänzendes Fell. Sie verlieren zwar ständig Haare, aber das Fell wird nicht schütter. Die Haare der Tiere wachsen in dem Maße nach, wie sie diese verlieren, bis auf normale jahreszeitlich bedingte Schwankungen. Scheint beim Stubentiger plötzlich die Haut durch den Pelz oder hat es größere kahle Stellen, spricht der Fachmann von Alopezie. Die Ursachen können harmloser Natur sein oder in einer schweren Krankheit begründet liegen.

Gründe für Haarausfall bei den Tieren

Die häufigsten Gründe sind:

  • Telogenes Effluvium, ausgelöst durch ein bis drei Monate zurückliegende psychische oder körperlich belastende Ereignisse
  • Pilzinfektionen
  • Juckende Hautausschläge durch Allergien, Flohbisse oder Bakterien
  • Putzmanie, ausgelöst durch innere Unruhe oder Stress

Seltener sind Mangelerscheinungen der Grund für Haarausfall, da die meisten Katzen hochwertiges Futter bekommen. In Einzelfällen können Verdauungsstörungen zu einem Mangel an Vitaminen oder Fettsäuren führen.

Beim telogenen Effluvium hilft nur Geduld

Bei dieser Ursache gehen die Haarwurzeln vorzeitig in die normale telogene Phase, also die Ruhezeit. Das Haar fällt aus. Nach einiger Zeit bildet sich ein neues Haar. Die Ursachen für diese vorzeitige Ruhezeit der Haare liegen bis zu drei Monate zurück. Typische Ereignisse sind Operationen, schwer Erkrankungen, eine Geburt oder schwerer Stress, beispielsweise nach einem Umzug. Die Krankheit ist überwunden, aber der Körper stellt für einige Zeit die Produktion neuer Haare ein.

Typisch für diese Ursache ist ein rasches bilden von kahlen Stellen, die sich nicht weiter vergrößern. Das Verhalten der Katz ist normal, sie putzt sich nicht übermäßig, die Haut ist nicht getötet oder schuppig. Sofern sich der Katzenhalter sicher ist, dass dem Tier aktuell nichts fehlt, sollte er es sich in Ruhe regenerieren lassen. Es ist hilfreich die Katzen täglich zu bürsten, damit die große Anzahl loser Haare nicht das Verdauungssystem belastet.

Da das Haar von Katzen langsam wächst, schließen sich die kahlen Stellen nur langsam. Bei kurzhaarigen Tieren braucht es ein halbes Jahr, bei Langhaarkatzen bis zu 18 Monaten, bis das Fell wieder dicht ist.

Pilzinfektionen bedürfen einer raschen Behandlung

Ein typisches Anzeichen für eine Infektion mit Hautpilzen sind runde oder ovale gerötete Stellen auf der Haut. Viele Pilze ernähren sich von den obersten Hautschichten, die Katzen haben oft keine Beschwerden. Da die entzündeten Stellen häufig nicht jucken, kratzen oder lecken sich die Tiere nicht unbedingt vermehrt.

Die Haare fallen aus, weil Sie durch den Pilz abbrechen, die Wurzeln bleiben weiter aktiv, daher zeigt sich oft nach kurzer Zeit ein leichter Flaum auf der kahlen Haut.Das Tier muss zum Tierarzt, denn die Infektion klingt ohne Behandlung nicht ab und kann zu schweren Krankheiten führen.

Hautpilze breiten sich aus, andere Tiere und Menschen stecken sich an. Generell müssen alle Katzen und Hunde im Haus behandelt werden, auch wenn nur ein Tier Haarausfall durch eine Pilzinfektion hat.

Alle Pilze lassen sich nur schwer bekämpfen, aber mit geeigneten Medikamenten besteht keine Lebensgefahr für die Katzen. Lediglich wegen der Gefahr sich anzustecken ist ein schnelles Bekämpfen dieser Ursache sehr wichtig.

Haarausfall bei Katzen
Die rauhe Zunge verursacht Haarausfall / Bild: Urheber: evdoha / 123RF

Ursachen von Juckreiz auf den Grund gehen

Juckende Haut ist keine Krankheit, sondern ein Symptom, das viele Ursachen haben kann. Die Katzen lecken so intensiv über die betroffenen Stellen, dass sie dort kahl werden.

Ihre raue Zunge wirkt wie ein Rasierapparat. Außerdem kratzen sich die ständig und ausgiebig. Fast immer steckt eine Allergie dahinter.

Flohbisse, auf die viele Katzen allergisch reagieren, lassen sich leicht erkennen. Es genügt, das Fell mit einem feinen Kamm zu kämmen und die ausgekämmte Substanz auf weißes feuchtes Papier zu geben.

Flohkot sorgt für bräunliche Flecken. Manchmal reicht es aus, die Parasiten mit Pulver, Spot-on-Präparaten oder Flohhalsband zu bekämpfen. Wenn die Katzen sich weiter Kratzen oder intensiv lecken, müssen sie zum Tierarzt.

Dieser verabreicht meist als erste Maßnahme Mittel, die den Juckreiz dämpfen. Um die genaue Ursache zu finden, sind verschieden Tests und eine Blutuntersuchung nötig. Je nach Auslöser ist es erforderlich das Futter umzustellen, andere Waschmittel für die Decken der Katze zu verwenden beziehungsweise Infektionen mit Antibiotika zu behandeln.

Putzmanie bei Katzen unterbinden

Katzen, die insgesamt sehr unruhig sind und außerdem sehr mager erscheinen, können eine Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) haben. Die Nervosität der Tiere führt zu einem intensiven putzen. Sie „rasieren“ sich mit ihrer Zunge, obwohl die Haut nicht juckt. Da das Verhalten die Haut reizt, sind Ursache und Wirkung nicht immer eindeutig zu erkennen. Es besteht daher die Gefahr, dass die Anzeichen einer Schilddrüsenüberfunktion, für die Reaktion auf eine juckende Allergie gehalten wird.

Die Hormonstörung kann tödlich sein, wenn die Behandlung unterbleibt. Daher ist es wichtig mit einer Katze den Tierarzt aufzusuchen, wenn Sie scheinbar ohne Grund sich ständig putzt und insgesamt sehr temperamentvoll ist. Durch eine Blutuntersuchung ist diese Krankheit leicht zu diagnostizieren und mit Medikamenten zu behandeln. Diese muss das Tier für den Rest seines Lebens nehmen.

Um es nochmals zu betonen, auch erfahrene Katzenbesitzer können in der Regel nicht eindeutig erkennen, ob eine Katze sich häufig kratzt und putzt, weil sie etwas juckt oder ob sich die Haut durch das Putzen verändert hat. Nur der Tierarzt kann dies durch eine Blutuntersuchung eindeutig feststellen.

Falls der Tierarzt keine Ursache findet, kommen auch psychische Auslöser infrage. Manchmal gewöhnen die Tiere sich durch die juckende Haut daran, ständig zu lecken. Weitere Auslöser können neue Mitbewohner sein, ein Umzug oder jede Art von Stress. Wenn es dem Besitzer nicht gelingt, durch Ablenkung das Tier vom Putzen abzuhalten, sollte ein Verhaltenstherapeut hinzugezogen werden.

Wann ist ein Besuch beim Tierarzt sinnvoll

Tierarztbesuch wegen Haarverlust bei Katze
Ein Besuch beim Tierarzt ist hilfreich / Bild: skeeze – Pixabay.com/de

Freigänger sind in der Natur Gefahren durch Keime und durch innere Parasiten ausgesetzt. Aus diesem Grund ist es ratsam, die Tiere ein- bis zweimal im Jahr zum Entwurmen beziehungsweise Impfen zu bringen. Bei dieser Gelegenheit kann der Arzt die Ursache für starken Haarausfall abklären.

Ansonsten ist es wichtig immer dann einen Arzt hinzuziehen, wenn die Katze sich anders verhält als normal und natürlich, wenn sie erkennbar leidet. Anzeichen wie Fieber, Mattigkeit und Durchfall sind immer ein Alarmsignal.

Starkes Haaren alleine, welches keine Spuren im Fell hinterlässt, ist problemlos. Kahle Stellen im Pelz sind lediglich harmlos, wenn es sich eindeutig um telogenes Effluvium handelt.

Es muss also ein Auslöser bekannt ist, den es in den letzten Monaten gab, der aber nicht mehr anhält.

Es macht absolut keinen Sinn ohne ärztlichen Rat einem starken Haarausfall mit Vitaminpasten oder ähnlichen Präparaten entgegen zu wirken. Die Ursache muss erkannt und beseitigt werden.

Titelbild: Urheber: thodonal / 123RF

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