Samstag , 20 April 2024
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Bild Hainbuchenhecke

Hainbuchenhecke als Sichtschutz – Hecke pflanzen, pflegen & schneiden

Die Hainbuchenhecke gilt in Deutschland als äußerst beliebtes Gewächs, um eine ansehnliche und blickdichte Hecke zu erschaffen. Die Pflanze, die als Hecke benutzt wird, nennt sich Hainbuche, sie wird auch unter dem Namen Weißbuche geführt, damit ist aber dieselbe Pflanze gemeint.

Die Hainbuche an sich ist keine „echte“ Buche, sondern zählt zur Familie der Birkengewächse, ist also mit der Eiche oder Edelkastanie verwandt. Die Verbreitung der Hainbuche erstreckt sich auf ganz Mittel- und Südeuropa, auch in Westasien und Persien ist sie bekannt. Eine sehr angenehme Eigenschaft an der Hainbuche ist unter anderem, dass sie als äußerst robust und winterfest gilt.

Dies macht die Pflanze zu einer optimalen Kandidatin als Heckengewächs. Zudem ist die Hainbuchenhecke ein sicherer Nistplatz für Vögel. Während die Farbe der Blätter im Sommer ein tiefes Grün erreicht, verwandelt sich die Hainbuchenhecke im Herbst und Winter in ein leuchtend gelbes oder braunes Kunstwerk.

So wird die Hainbuchenhecke richtig gepflanzt

Wer sich nun eine schöne und blickdichte Hecke erschaffen möchte, muss natürlich den optimalen Zeitpunkt zum Einpflanzen beachten. Bei der Hainbuche ist dieser Zeitpunkt entweder Anfang März bis Ende Mai oder von Mitte Oktober bis in die Mitte des Novembers hinein. Somit können die Pflanzen im Frühling, bzw. Herbst gepflanzt werden. Bevor es allerdings ans Einpflanzen geht, sollte zunächst überprüft werden, inwiefern der Wuchs oder die Höhe der Hecke die Nachbarn, bzw. deren Grundstücke betrifft.

Als Richtlinie gilt: wenn die Hecke über zwei Meter wächst, sollte auf jeden Fall eine Grenze von ca. 50 Zentimetern zum nachbarlichen Grundstück eingehalten werden. Da die Regeln von Bundesland zu Bundesland variieren, sollte man sich am besten bei der Gemeindeverwaltung erkundigen.
Sind alle Unklarheiten beseitigt, geht es nun ans Einpflanzen der Hainbuchhecke:
  • Der ideale Standort ist vor allem mit festem und stabilem Boden bedeckt
  • Da die Hecke auch gegen Wind gefeit werden soll, sollte die Pflanze in ein doppelt so tief eingepflanzt werden, wie der Wurzelballen groß ist
  • Als Zwischenabstand zwischen den einzelnen Pflanzen wird ein Abstand von ca. 50 Zentimetern empfohlen, da die Hainbuche sich während des Wachstums nicht ausschließlich in die Höhe, sondern auch in die Breite bewegt
  • Damit die Hecke gerade wird, kann eine Schnur gespannt werden, diese hilft bei der Orientierung
  • Im Vorfeld können die Wurzeln ein wenig eingeschnitten werden, dies dient dazu, dass sich die Wurzeln ausreichend verzweigen können
  • Nachdem die Pflanzen in die Erde gesetzt wurden, können sie mit einem Erdgemisch aus Sand/Lehm und Komposterde wieder zugedeckt werden.
  • Anschließend sollte die Erde gut festgetreten und die Hainbuchhecke gut gegossen werden. Gerade bei lehmigen Böden empfiehlt sich ein erneutes Gießen nach einigen Stunden
  • Werden kleine „Jungpflanzen“ eingepflanzt, ist es hilfreich, diese an einem kleinen Pfahl zu befestigen, um den Pflanzen einen gewissen Halt zu geben

Die weitere Pflege der Hainbuchenhecke

Die Hainbuche ist im weiteren Wachsverlauf eine äußerst unkomplizierte und genügsame Pflanze: sie gedeiht sehr gut in der Sonne, Schatten macht ihr aber auch nichts aus. Selbst bei trockener oder heißer Witterung benötigt die Hecke nicht zwingend eine zusätzliche Bewässerung. Außer dem regelmäßigen Heckenschnitt muss die Hecke also nicht übermäßig gepflegt werden.

Bild Hecke schneiden
Die Hainbuchenecke sollte zwei Mal im Jahr zurück geschnitten werden

Die Hainbuchenhecke richtig schneiden

Wie jede andere Hecke auch, sollte die Hainbuchenecke zwei Mal im Jahr ordentlich zurückgeschnitten werden. Dieses kann zum Beispiel Mitte Februar und Ende Juni/Mitte August geschehen. Dabei wird die Hecke im Februar stärker geschnitten, während sie im Juni/August lediglich einen kleinen „Naschschnitt“ erhält.

Selbst wenn eine Hainbuchenhecke über Jahre hinweg vernachlässigt wurde, kann sie unkompliziert zurückgeschnitten werden, da sie relativ schnell wieder nachwächst.

Beim Schneiden der Hecke ist es sinnvoll, mit System vorzugehen. Als Hilfsmittel eignen sich (je nach Größe/Länge der Hecke) entweder eine Hand-Heckenschere oder eine elektrische Heckenschere. Auch Arbeitshandschuhe und eine Schutzbrille sollten bei diesem Vorhaben nicht fehlen. Als optimales Wetter, um die Hainbuchenhecke zuzuschneiden gilt eine leicht bewölkte Witterung oder einfach der späte Nachmittag. So wird eine direkte Sonneneinstrahlung vermieden und ist auch gesünder für den Gärtner.

TIPP: Für die gewünschten Schnittkanten wird am besten ein Seil auf zwei Stäbe gespannt und an den Ecken der Hecke positioniert.

Besonders bewährt hat sich die so genannte „Trapezform“ als Schnittmuster: die Basis ist breiter als der obere Teil der Hecke. Durch diese Schnitttechnik wird sichergestellt, dass auch die unteren Triebe genügend Licht bekommen und wachsen können. Die breitere Basis bietet dennoch einen ausreichenden Sichtschutz. Zudem wird gewährleistet, dass die Hainbuchenhecke auch bei hoher Schneelast nicht beschädigt wird. Als Mengenverhältnis kann man sich das bewährte 1:10 merken. Dies bedeutet, dass der obere Rückschnitt 1/10 des gesamten Rückschnittes beträgt.

Bild geschnittene Hecke

Schäden an der Hainbuchenhecke beheben

Selbstverständlich bleibt auch die Hainbuchenhecke nicht vor kleineren Schäden verschont. Diese lassen sich jedoch in der Regel recht unkompliziert beheben. Bei unschönen Löchern hilft es, zwei Bambusstäbe zu einem Kreuz zu verbinden und über das Loch zu legen. Die drumherum liegenden Triebe werden etwas zurückgeschnitten und in Richtung der Bambusstäbe gebogen, um ihnen die „Wachsrichtung“ zu zeigen. Im Laufe der Zeit werden die neuen Triebe über das Bambuskreuz wachsen und das Loch verschließen.

Wird eine Hecke im unteren Bereich kahl, verfügt aber über keine nachwachsenden Triebe, sollte die Schnitttechnik überdacht werden.
Oft hat man in diesem Falle nur oben geschnitten, denn dort wo geschnitten wird, wird auch neuer Wachstum angeregt. Daher sollte auch im unteren Bereich ausreichend zurück geschnitten werden.
Bildernachweis: Titelbild – Hainbuchenhecke Urheber: CC0 Public Domain-Pixabay.com
Hecke schneiden Urheber: CC0 Public Domain-Pixabay.com
geschnittene Hecke Urheber: CC0 Public Domain-Pixabay.com

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