Samstag , 20 April 2024
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Polyester Kleidung – Vor- und Nachteile für Verbraucher und Umwelt

Bekleidungsstücke aus synthetischen Stoffen sind heutzutage aus der Modewelt nicht mehr wegzudenken. Hier ist es in der Regel Polyester, ein u.a. aus Erdöl hergestellter synthetischer Stoff, der Einzug in die Bekleidungsindustrie gehalten hat. Aus Polyester hergestellte Kleidung ist mit seinen Vor- und Nachteilen somit allgegenwärtig.

Synthetische Stoffe versus natürliche Stoffe

Sogenannte natürliche Stoffe, zu denen beispielsweise Baumwolle zählt, stehen dem gegenüber. Der Nachteil synthetischer Stoffe ist hier, dass bei deren Herstellung die Ressource Erdöl mit aufgebraucht wird. Ein weiterer Nachteil besteht in der Gefahr, dass beim Waschvorgang synthetischer Kleidungsstücke sich kleinste Fusselstücke ablösen können und mit all ihren negativen Auswirkungen in unseren Wasserkreislauf gelangen. Nicht umsonst ist vor allen Dingen in den Abwässern größerer Städte eine hohe Konzentration an Kunststofffasern festzustellen. Diesem Nachteil steht mittlerweile ein nicht zu unterschätzender Vorteil gegenüber. Die Kunstfaser ist nämlich leicht zu recyceln. Dieser umweltfreundliche Aspekt wird durch die Tatsache unterstützt, dass im Rahmen der Herstellung synthetischer Kleidungsstücke wesentlich weniger Süßwasser verbraucht wird, als wie es beispielsweise im Rahmen der Produktion von Kleidungsstücken aus Baumwolle der Fall ist.

Die natürliche Baumwollfaser muss u.a. nämlich regelmäßig künstlich bewässert werden, ein Umstand der natürlich bei synthetischen Fasern weitgehend entfällt. Bei der Produktion von Bekleidungsstücken aus synthetischen Stoffen verbleibt letztendlich der Wermutstropfen, dass diese auf Kosten unserer nicht nachwachsenden Erdölressourcen geschieht.

Synthetische Kleidung
Es gibt viele Vor- und Nachteile bei der Stoffauswahl / Bild: Pixabay.com/de – Unsplash

Synthetische Stoffe und ihre Auswirkung auf den Verbraucher

Letztendlich stellt sich die Frage, welche Vor- und Nachteile synthetisch hergestellte Kleidungsstücke für den Verbraucher haben. Da es sich bei synthetischen Stoffen eben nicht um natürliche Stoffe handelt, besteht hier mitunter die Gefahr von auftretenden Hautreizungen bei besonders hierfür empfindsamen Menschen. Der größte Nachteil liegt allerdings in der Gefahr des Entstehens mitunter sehr unangenehmer Schweißgerüche, wenn ein synthetisches Kleidungsstück längere Zeit getragen worden ist. Die Schweißansammlung ist zum Teil sichtbar in Form von weißlichen Flecken auf der Bekleidungsoberfläche. Hinzu kommt die Gefahr starker elektrostatischer Aufladungen bei synthetisch hergestellten Bekleidungsartikeln.

Diese Kleidungsstücke sind zudem regelmäßig nicht winddicht und können äußerst empfindlich gegen Hitze reagieren. Dazu kommt noch die Ausbildung häufiger Wärmestaus, und zwar bedingt durch die begrenzte Möglichkeit der Feuchtigkeitsaufnahme. Dies alles klingt auf den ersten Blick ziemlich schlecht, wird jedoch kompensiert durch die für den Verbraucher bestehenden Vorteile, die das Tragen synthetischer Kleidungsstücke mit sich bringt.

Man muss sich in diesem Zusammenhang vergegenwärtigen, dass vor allem im Bereich des Sports der Einsatz synthetischer Stoffe sehr hoch ist. Dass die Schweißbildung bei sportlichen Aktivitäten mit der Gefahr des Entstehens unangenehmer Gerüche verbunden ist, liegt auf der Hand. An dieser Stelle kommt ein wesentlicher Vorteil synthetischer Stoffe zum Tragen. Der synthetische Polyesterstoff lässt sich nämlich leicht verarbeiten, so dass die an sich glatte Polyesterfaser gekräuselt werden kann. Dies bedingt eine Volumenvergrößerung der einzelnen Fasern mit der Folge einer wesentlichen Verbesserung der Feuchtigkeitsaufnahme und einer wesentlich verbesserten Isolation. Indem synthetische Polyesterstoffe auf diese Weise in sogenannte Membranen verarbeitet werden, wird die Gefahr eines Wärmestaus wesentlich reduziert, die Kleidung wird atmungsaktiv und zudem je nach Verarbeitung wasser- und winddicht. Hiervon profitiert im Prinzip die gesamte Outdoor-Branche.

Der Verbraucher, egal ob es sich um einen aktiven Sportler oder um einen gar nicht sportlich tätigen Menschen handelt, profitiert noch von weiteren Vorteilen. Kleidungsstücke aus Polyester sind relativ elastisch und neigen daher nicht zu einem schnellen Knittern. Sind sie einmal nass geworden, trocknen sie sehr schnell, wobei die Polyesterfaser auch noch die positive Eigenschaft aufweist, wenig Schmutz anzunehmen. Wer gegen Kunstfasern nicht empfindlich ist, verspürt ein angenehmes Tragegefühl. Hinzu kommt, dass Bekleidung aus Polyesterstoffen äußerst strapazierfähig ausfällt, zumal diese sehr reiß- und scheuerfest ist. Sehr angenehm fällt regelmäßig auch die Tatsache auf, dass die Polyesterbekleidung sich sehr leicht pflegen und damit auch regelmäßig in der Waschmaschine waschen lässt. Hierzu korrespondiert, eine entsprechende Verarbeitung vorausgesetzt, ihre Unempfindlichkeit gegen widrige klimatische Einflüsse wie großer Hitze, Kälte und Regen. Komplettiert werden diese positiven Eigenschaften zusätzlich durch ihre Resistenz gegen Motten und gegen Verrottung. An dieser Stelle wird klar, dass trotz der oben beschriebenen Nachteile der Polyesterstoff zu einem prinzipiell unverzichtbaren Bestandteil für die verschiedenen Kleidungsstücke geworden ist. Je nach dem Einsatzgebiet und der Funktion der Bekleidungsstücke enthalten synthetische Modeartikel zusätzlich Anteile von beispielsweise Baumwolle oder auch Viskose. So kommt der synthetische Polyesterstoff im Outdoor-Bereich als auch für spezifische Berufsbekleidung sowie für die herkömmlichen Heimtextilien zur Anwendung.

Polyesterbekleidung - resistent gegen Motten
Motten haben bei Polyesterbekleidung keine Chance / Bild: Pixabay.com/de – WouterHattingh

Fazit

Trotz der Tatsache, dass die Herstellung synthetischer Kleidungsstücke aus Polyester auf Kosten unserer Ressource Erdöl geht, lassen sich die Vorteile nicht weg diskutieren. Dies gilt insbesondere vor dem Hintergrund, dass auch die Produktion von Modeartikeln aus natürlichen Produkten auf Kosten unserer Umwelt geht.

Titelbild: Pixabay.com/de – jeffjuit

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