Dienstag , 19 März 2024
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Quo Vadis Deutschland? – Ein offener Brief an ALLE

briefLiebe Politiker, liebe Wirtschaftsbosse, liebe Medienmacher – liebes Volk!

Wohlwissend, dass man einen offenen Brief ursprünglich, neben der allgemeinen Veröffentlichung, auch dem Adressaten auf dem Postweg hat zukommen lassen, entscheide ich mich dagegen, denn die Portokosten würden mich in den Ruin stürzen und die Post glücklich machen. Beides möchte ich tunlichst vermeiden. Ich hoffe einfach, dass die Leser die folgenden Zeilen weiterverbreiten und somit am Ende doch die meisten, oder zumindest viele, erreicht werden.

Seit langem gärt es in mir, was aber nichts mit Flatulenzen oder ähnlichem zu tun hat. Ich bediene mich da lieber eines Zitates von Ranger aus „Der Schuh des Manitu“: „Ich bin mit der Gesamtsituation unzufrieden!“. Nicht mit meiner persönlichen, sondern mit der unseres Landes.

In den vergangenen gut vier Jahrzehnten meines Daseins, die ich nicht als Alter, sondern als Lebenserfahrung sehe, habe ich stets einen kritischen Blick auf das Geschehen geworfen und immer wieder sind Dinge aufgetaucht, über die ich kopfschüttelnd hinweg gegangen bin. Das Dosenpfand für Behältnisse mit sprudelndem Inhalt, im Gegensatz zum NICHT-Dosenpfand für blubberfreie Getränke, habe ich mehr als Schildbürgerstreich, denn als Aufreger angesehen. Politikerreden hatten hin und wieder sogar einen gewissen Unterhaltungsfaktor, ich erinnere nur an Edmund Stoiber und seinen improvisierten Transrapid-Sketch. Großes Kino zum kleinen Preis, zu dieser Zeit ging es uns allen ja noch, verhältnismäßig, gut.

„Jammern auf hohem Niveau“ war angesagt, aber seit gefühlten vier Jahren geht es mit dem Niveau steil bergab. Und zwar in allen Belangen. Das Hochgefühl während der Fußball WM, als sich die ganze Nation gegenseitig umarmt hat, ist mehr als nur verflogen.

Die Privatsender füttern uns fleißig mit Assi-TV, die öffentlich-rechtlichen mit Volksmusik, die gewählten Politiker kümmern sich sowohl primär, als auch sekundär, um ihre persönlichen Vorteile und selbst die Kirche macht Schlagzeilen, die man genau dieser Institution am allerwenigsten zutrauen sollte.

Das war natürlich auch schon vor der großen Krise der Fall, die uns 2008 „vollkommen unerwartet“ erwischt hat. Aber nun ist sie da und es wäre verdammt noch mal an der Zeit, ein bisschen umzudenken und das Land wieder auf Kurs zu bringen. Aber was machen unsere lieben Volksvertreter? Sie bewerfen die „Hilfsbedürftigen“ mit Steuermilliarden, um parallel dazu die Füße stillzuhalten, damit nur ja nicht irgendeine kommende Landtagswahl negativ beeinflusst werden könnte. Man möchte sie schütteln und anschreien: „Fangt endlich an zu re(a)gieren“.

Wäre es denn so schlimm einmal das zu tun, wofür man, nicht unerheblich, bezahlt wird? Und zwar ohne parteipolitische Hintergedanken? Einfach so „fürs Volk“, oder noch besser für das Land in dem das Volk lebt? Aber dazu bräuchte man ja fachlich kompetente Kräfte an den entsprechenden Stellen. Keine „Führungskräfte“ die heute für Wirtschaft und morgen für Verteidigung den Kaspar geben. Nein, damit greife ich nicht den Herrn zu Guttenberg persönlich an, er fällt mir nur gerade als Beispiel ein. Für seinen aktuellen Job ist er im Vergleich zu manch anderem schon beinahe überqualifiziert, er hat immerhin selbst „gedient“ was nicht jeder Resortleiter für Landesverteidigung von sich behaupten konnte.

Was ich damit sagen will: es muss doch eine Möglichkeit geben, den Karren wieder aus dem Dreck zu ziehen, bevor wir in diversen Statistiken hinter Papua Neuguinea und Bangladesch zurückfallen. Aber dazu müssen wir alle etwas tun. Nur was?

Das Parteien-System abschaffen? Ein „Ich will keinen von den oben angegebenen wählen“-Feld auf  kommende Wahlzettel drucken, damit auch die politikverdrossenen Nichtwähler ihre Stimme bekommen? Einfach für eine festgelegte Zeit den Kommunismus einführen, oder wenigstens den Kapitalismus einbremsen? Bitte nicht falsch verstehen, ich bin fernab von kommunistischem Gedankengut, aber in verzweifelten Situationen muss man auch unpopuläre Alternativen in Betracht ziehen.

Ich würde mir nichts mehr wünschen, als dass sich die derzeit Verantwortlichen an einen großen Tisch setzen und ihr schwarzes, rotes, grünes, oder wie immer auch gefärbtes Jäckchen vorher an der Garderobe abgeben und sich überlegen, wie man dieses Debakel beendet, auch wenn am Ende etwas unbequemes für alle Beteiligten, also nicht nur für das Wahlvolk, herauskommt. Lieber befristet ein paar Abstriche machen, als dauerhaft Richtung Abgrund zu fliegen. Irgendwann klatscht man dort nämlich auf den Boden (der Tatsachen).

Selbstverständlich sind auch die, zumindest offiziell, nicht mit politischen Aufgaben betrauten Wirtschafter gefordert. Muss denn wirklich jedes Promille an Profit gnadenlos ausgequetscht werden? Irgendwann hat es sich wirklich „aus“gequetscht und dann werden die Gesichter lang.

Zu guter Letzt noch ein Appell an all diejenigen, die denken, dass sie als Einzelperson nichts ausrichten können, womit sie ja durchaus Recht haben, aber wie heißt es so schön: „Together we are strong“ – Zusammen sind wir stark:

Wenn es uns, Riesenmenge an Einzelpersonen, gelingt, die „Chefetage“ zum Umdenken zu bewegen, müssen wir nachher auch die neuen Wege, so es sie denn gibt, mitgehen. Ohne Wenn und Aber. Das kann durchaus, für eine bestimmte Zeit, kein Zuckerschlecken werden. Da gilt es eben mal die Arschbacken zusammenzukneifen und an „Augen zu und durch“ zu denken. Jedem Recht machen kann man es bekanntlich sowieso nicht, Aber ohne spürbare Änderungen wird es über kurz oder lang für ALLE ungemütlich. Das gilt es zu vermeiden.

Möglicherweise ist es ja auch bereits zu spät für landesrettenden Aktionismus und wir sind bereits über den „Point Of No Return“ hinaus. Aber den Gedanken verschiebe ich so lange nach hinten, ehe er mir von offizieller Seite bestätigt wird. Bis dahin hege ich noch eine gewisse Resthoffnung.

In diesem Sinne wünsche ich allen ein nachdenkliches Wochenende

MRR

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Ein Kommentar

  1. Der Artikel ist Top, und ich steuere das noch da zu.Die Bürger Interessiert die Ausplünderung der Sozialkassen,Hungerrenten,Steuern und Abgaben. Deutschland zahlt die niedrigsten renten, nur Japan ist etwas schlechter, aber in Japan zahlt man auch nur 4,4 % und nicht wie in DE 20 %. Deutschland nimmt insgesamt Jahr 2013 1 Billion 250 Milliarden an Steuern ein. Dazu kommen noch Ca 240 Milliarden Rentenversicherung, 240 Milliarden Krankenkasse zzgl Pflegeversicherung , Berufsgenossenschaften. In England gibt es keine Beiträge zur Rentenversicherung und Krankenversicherung in vielen weiteren Ländern zahlt oft nur der Arbeitgeber., im schnitt Ca 4-11 %. Wo bleibt das Geld? Das muss die AfD zum Thema machen, die Ausplünderung durch die Linken und die CDU/CSU.Die Zahlen stammen von der OECD und der EU Komission für das Jahr 2013. Deutschland bei Vermögen/Einkommen auf den 4 letzten Platz in der EU gefallen, Renten Statistik OECD, gleiches gilt für Steuern und Sozialabgaben.

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