Mittwoch , 24 April 2024
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Deutschland kämpft gegen die schmutzige Bombe (Achtung Satire!)

reinigungsutensilienDas Ansehen dieser Republik in der Welt nimmt ständig zu, Guido Westerwelle sei gedankt dafür. Nein – ich meine nicht die bisher errichteten und sich noch in Planung oder Konstruktion befindlichen Rettungsschirme aller Art, welche fast ausschließlich aus in Deutschland produzierten Euronoten bestehen. Damit hat Herr Westerwelle wirklich nichts zu tun, das sollten wir ihm nicht in die Schuhe schieben. Heute geht es um seinen fortwährenden Einsatz gegen die so genannten schmutzigen Bomben. Eine Sinn machende Konferenz zu diesem Thema in Seoul ist hierfür die Bühne. Diese Bühne, sie wird wahrhaft und redlich genutzt.

Zunächst stellen die Bombenbesitzer fest, dass es so nicht weiter gehen kann. Ich habe nur nicht begriffen, ob sie damit die Ausweitung des stolzen Besitzerkreises meinen oder ob es um die Abschaffung geht. Nun gut, jene mit der Bombe werden diese nicht hergeben, dies tun sie nicht, seit sie welche haben. Die anderen Akteure, die sie haben wollen, sie werden sie auch bekommen. Auch das ist gelernte Erfahrung, was die Vernunft von Regierungen angeht.

Mit Sicherheit wird man zum Ende der Veranstaltung ein Grundsatzpapier verabschieden, in welchem sie lesen werden – es gäbe so gut wie keine Bomben mehr. Wäre da nicht unser Außenminister, der Herr Guido Westerwelle aus Berlin. Nicht nur, dass er den Besitzenden vertraut und seine Stimme gibt, nein – er deckt neue Schwachstellen im Umgang mit spaltbarem Material auf. Auf tagesschau.de kann man es lesen:

„Westerwelle warnt vor Missbrauch zivil genutzten Materials“

Außenminister Westerwelle mahnte, beim Kampf für nukleare Sicherheit nicht nur atomwaffenfähiges Material in den Blick zu nehmen. Auch zivil genutztes Material sei eine Gefahr und könnte für „schmutzige Bomben“ missbraucht werden, sagte der FDP-Politiker in Seoul. Weniger als zehn Staaten seien im Besitz von Kernwaffen, nur etwa 30 Länder betrieben Atomkraftwerke, aber fast überall auf der Welt gebe es andere Strahlenquellen – in Medizin, Forschung und Industrie. Dieses Material müsse genauso geschützt werden wie etwa gefährliche Abfälle aus Kernkraftwerken…

Begreifen sie die Tragweite des soeben von ihnen Gelesenen? Schmutzige Bombe, Medizin, Forschung – fällt jetzt der Groschen bei ihnen?

Warum auch immer, in diesem Fall folgen der Ankündigung der Regierung auch Taten. Wir erfuhren aus nur uns zugänglichen Quellen, welche Maßnahmen damit gemeint sind. Lesen sie selbst:

  • Gemäß neuer und geheimer Dienstanweisung ist die Bundeswehr angehalten, die sich in ihrem Besitz befindlichen Bomben einmal pro Woche (mindestens) heiß zu duschen, abzutrocknen und einzucremen. Bei der Durchführung der Maßnahme hat mindestens ein Offizier anwesend zu sein. Die gereinigten Objekte sind danach zu fotografieren. Ebenso ist ein Reinigungsprotokoll anzufertigen und zu unterschreiben. Dies betrifft alle Sprengkörper ab der Handgranate 11/823. Der Gebrauch von Trocknungsbeschleunigern (handelsübliche Wäscheschleudern mit NATO-Zulassung) ist für diesen Bereich strengstens verboten. Dieses Verbot gilt ausdrücklich nicht für alle Sorten von Munition für Handfeuerwaffen.
  • Die Nutzung des Begriffs „Schmutzige Bombe“ für AKW aller Altersklassen auf dem Gebiet der Bundesrepublik Deutschland ist damit ausdrücklich nicht gemeint und wird strafbewehrt untersagt.
  • Das Problem von radioaktiven Stoffen in Arztpraxen wird durch eine Änderung der Niederlassungsbedingungen für die Ärzteschaft aus der Welt geschafft. Ab dem Sommersemester 2013 werden zum Medizinstudium nur noch altgediente Offiziere der ABC-Abwehrtruppe zugelassen. Die Regierung geht davon aus, dass exklusiv dieser Personenkreis in der Lage ist, einen sachgemäßen Umgang mit spaltbarem Material zu garantieren. Die Feuchtreinigungspflicht für diese Stoffe ist enger gefasst als die Ausführungsbestimmungen für die kämpfende Truppe. Die Materialien sind täglich nass zu säubern. Sollte die Praxis die Quartalsgebühr nicht rechtzeitig abgeführt haben (siehe Ausführungsbestimmungen der Länder hinsichtlich Praxisgebühren), dann ist der Inhaber persönlich und unter ausdrücklichem Verzicht auf Handschuhe und Bleiweste verpflichtet, diese Reinigung selbst durchzuführen.
  • Das Problem hinsichtlich der Lagerung und Überwachung von gefährlichen Abfällen aus Kernkraftwerken existiert nicht. Die Regierung stellt einvernehmlich mit den Spitzenorganisationen der Energiewirtschaft fest, dass es Abfälle der beschriebenen Art in Deutschland nicht gibt. Ferner empfiehlt das federführende Ministerium dringend, das Exportverbot für diese Stoffe aufzuheben.

Was sagen sie jetzt? Tja, das haben sie dem Westerwelle so wenig zugetraut, wie ich es tat. Er hat sich trotzdem durchgesetzt. Man muss absolut und ernsthaft darüber nachdenken, welche Konsequenzen das Ausscheiden der Nochpartei des Herrn Westerwelle für diese Problemfelder voraussichtlich haben dürfte. Mir wird schon heiß und kalt, wenn ich an so etwas denke.

Ich will auch gar nicht daran denken, wie ein grüner Außenminister in Verbindung mit einem grünen Verteidigungsminister die ideologisch geprägte Entscheidung fällt, dass für die Reinigung der schmutzigen Bomben nur ökologisch verträgliches und abbaubares Reinigungsmaterial verwendet werden darf. Wir werden ja sehen, wie die konventionelle Kampfkraft der Truppe schwindet, wir werden sehen.

Bevor ich fast fertig bin – ein Gedanke, eine Idee von mir. Verzichtet doch auf den ganzen Müll. Dann brauchen wir auch nicht mehr über ökologisch abbaubare Kampfkraft diskutieren. Das hätte was.

In diesem Sinne…

© Peter Reuter

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