Donnerstag , 28 März 2024
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Bericht eines Augenzeugen aus Libyen

libyen_raketenabschussDie letzten zwei Monate hatte Mahdi Nazemroaya in Libyen verbracht. Was er dort erleben musste, was er mit eigenen Augen gesehen hatte, stimmt absolut nicht mit den Berichten in den Medien überein. Unzählige Angriffe durch die NATO machten das Leben der Zivilbevölkerung zur Hölle. Die Rebellen ermorden Kinder, vergewaltigen Frauen, schneiden ihnen die Brüste ab. Trotz aller Behauptungen, ist Tripolis noch lange nicht aufgegeben. Nazemroaya ist kein Befürworter von Gaddafis Politik. Insbesondere kritisiert er die Machtansprüche von Saif al-Islam. Doch er ist ein verantwortungsbewusster Journalist, dem es um die Wahrheit in der Berichterstattung geht.

Am vergangenen Donnerstag wurde in Montreal ein überaus informativer Vortrag über die Konsequenzen der Anschläge vom 11. September gehalten. Einer der Redner war  Mahdi Nazemroaya, der erst eine Woche davor aus Tripolis zurückgekehrt war. Ein Teil seiner mitreißenden und zweifellos überzeugenden Erklärungen findet sich in einem, am Ende des Artikels eingesetzten, Video. Ich war selbst bei diesem Vortrag anwesend. Ich habe mit Mahdi einige Worte gewechselt. Und ich kann mit voller Überzeugung behaupten, dass es nicht den geringsten Anlass gibt, die getätigten Aussagen zu bezweifeln.

Mahdi Nazemroaya stellte unmissverständlich fest, dass er kein völliger Befürworter der Politik von Oberst Muammar Gaddafi ist. Dafür, dass sein Sohn Saif al-Islam Machtansprüche in Libyen stellt, bloß weil sein Vater vier Jahrzehnte lang über das Land herrschte, bringt er nicht das geringste Verständnis auf. Doch noch weniger Verständnis zeigt er für die Berichterstattung durch die internationalen Medien. Nichts von dem, was dort gemeldet wird, beschreibt die tatsächliche Situation in Libyen. Kein Wort findet sich von den Angriffen der Rebellen auf Schulen, Kindergärten und Universitäten, von gefolterten und vergewaltigten Frauen, denen am Ende brutal die Brüste abgeschnitten wurden. Nichts von ermordeten, oft sogar enthaupteten, Zivilisten. Nicht von Gaddafi-Truppen wurden diese Verbrechen begangen, sondern von den Aufständischen.

Er wohnte im Hotel Radisson in Tripolis, wo auch andere Journalisten, auch Berichterstatter etablierter Medien, untergebracht waren. In einigen Fällen wurden Schüsse auf sie abgefeuert. Von den Rebellen. Beschützt wurden sie von den offiziellen Regierungstruppen. Dabei äußerte er sogar den Verdacht, dass einige der Reporter die ausländischen Militärs gezielt mit Informationen versorgt hatten, sich als Spione missbrauchen ließen.

Mit Verachtung korrigierte er die regelmäßig wiederholte Formulierung: „Gaddafi-Loyalisten“. Bei den Männern, die mit diesem Begriff bezeichnet werden, handelt es sich um die offiziellen Sicherheitskräfte des Landes. Er bemerkte, dass die kanadischen Truppen schließlich auch nicht „Harper-Loyalisten“ genannt werden. Oder, um es auf Deutschland umzulegen, füllen Polizisten einen Auftrag zur Erhaltung der Ordnung aus, werden sie auch nicht „Merkel-Loyalisten“ genannt.

Nazemroaya erzählte, dass es sich bei der Behauptung, Gaddafi hätte Söldner aus Schwarzafrika angeheuert, um eine reine Lüge handelt. Wer in Libyen lebt, arabisch spricht und muslimischen Glaubens ist, gilt als Libyer. Ungeachtet ob er blonden Haares oder schwarzer Hautfarbe ist. Somit gibt es einfach schwarze Libyer. Und diese werden fälschlich als Söldner bezeichnet.

Seinen Recherchen zufolge, handelt es sich bei der ursprünglichen Behauptung, dass die Aufstände deswegen eingesetzt hätten, weil Gaddafi 6.000 politische Gefangene hingerichtet hätte, ebenfalls um eine Lüge. Verbreitet wurde diese durch ehemalige Minister, die sich an die internationalen Mächte verkauft hätten.

Nazemroaya_250x464Niemals, auch nicht zu Beginn des Aufstandes, hätte Gaddafi Luftangriffe gegen Zivilisten fliegen lassen. Auch wenn es für einen einzelnen Berichterstatter kaum möglich ist, sich diesbezüglich ein lückenloses Bild zu verschaffen, was hätte Gaddafi damit bezwecken wollen, die Bevölkerung auf diese Art gegen sich aufzubringen? Während seines zweimonatigen Aufenthaltes, standen Nazemroaya unzählige Möglichkeiten zur Verfügung, von der Bevölkerung Libyens Informationen einzuholen. Und ich persönliche schenke den Worten eines Mannes, der aus eigener Erfahrung berichtet, mit Sicherheit mehr Vertrauen als jenen Meldungen, die durch internationale Presseagenturen Verbreitung finden.

Bei der Errichtung einer Flugverbotszone handelte es sich um nichts anderes als um eine plumpe Ausrede, um die Bombardierung des Landes zu rechtfertigen. NATO-Angriffe wurden nicht vorwiegend gegen militärische Ziele geflogen. Angegriffen wurden Elektrizitätswerke, die Wasserversorgung, Lagerstätten für Nahrungsmittel und sogar das Münzamt. Es ging in erster Linie darum, Verknappungen aller lebensnotwendigen Güter herzustellen, um die Bevölkerung zu demoralisieren, um Panik und Angst zu erzeugen. Und, wie auch in anderen Fällen von NATO-Aktionen, sogar kulturelle Einrichtungen litten unter Bombardierungen.

„Um was für eine Art von Volksaufstand handelt es sich, wenn NATO-Truppen als Unterstützung gebraucht werden?“, stellte er die Frage. Als eine von vielen Bestätigungen für die internationalen Interessen an einem Regierungswechsel in Libyen verwies er darauf, dass die HSBC-Bank bereits eine Niederlassung in Bengasi errichtet habe.

Und warum kam es überhaupt zu diesem Aufstand? In jedem Land herrschen gewisse Spannungen zwischen einzelnen Volksgruppen, bedingt durch Abstammung, Religion oder politische Ansichten. Darauf basierend, lässt sich bewusst Zwietracht schüren. Und in Libyen wurden unterschiedliche Stammeszugehörigkeiten für diesen Plan genützt, der zweifelsfrei außerhalb des Landes gesponnen wurde. 

Während ich diese Zeilen schreibe, bin ich mir vollends bewusst, dass viele Leser die hier geäußerten Darstellungen anzweifeln werden. Zu konträr sind die Berichte zu den Eindrücken, die von der internationalen Presse geschaffen werden. Zu unverschämt erscheinen die Lügen, die in unglaublicher Einigkeit der Welt aufgetischt werden. Doch, wie schon zuvor erwähnt, wem ließe sich eher Glauben schenken? Einem Mann, der von seinen Erfahrungen vor Ort berichtet, oder einer gesteuerten Propagandakampagne? Die Behauptungen der Medien, die sich auf Reuters & Co. berufen, finden sich in allen Zeitungen. Unterstützt von Stellungnahmen jener Journalisten, die als Angestellte der etablierten Presse in einem Abhängigkeitsverhältnis stehen. Ich gebe weiter, was ein Mann zu sagen hat, der wirklich dabei war und darüber hinaus unabhängig arbeitet. Wem mehr Glauben zu schenken ist, darüber darf sich der Leser selbst sein Urteil bilden.

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