Donnerstag , 18 April 2024
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Steckt die CIA hinter dem inneriranischen Machtkonflikt?

khameneiWährend der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad über Jahre hinweg den Medien als Prügelknabe diente, findet sein interner Konflikt mit dem „Obersten Führer“ des Landes, Ayatollah Ali Khamenei, nur wenig Beachtung. Der Chef des Geheimdienstes wurde gefeuert und wieder eingestellt. Dann folgte der Ölminister. Es gab Meldungen, dass bis zu 25, Ahmadinedschad nahestehende, Politiker verhaftetet wurden. Als Grund wurde der Tatbestand der „Hexerei“ angeführt. Neuesten Meldungen aus dem Iran zufolge, gab es gleichzeitig aber auch 30 Verhaftungen von amerikanischen Spionen. Handelt es sich bei den beiden Gruppen um die selben Personen?

Welche Version entspricht der Wahrheit, die iranische oder die aus dem Westen? Doch wie lautet die offizielle Stellungsnahme des Westens bezüglich des internen Machtkonflikts im Iran? Die wenigen Meldungen berufen sich überwiegend auf iranische Quellen. Ein geplanter Besuch Ahmadinedschads in Wien, anlässlich einer Zusammenkunft der OPEC-Minister am 8. Juni, wird einmal als Tatsache und dann wieder als Gerücht dargestellt. Dass Ahmadinedschad, der im Zusammenhang mit dem Fortführen von Kernforschungs-Projekten, angeblich für rein zivile Zwecke, über Jahre hinweg zum Risiko für die Weltsicherheit erklärt war, scheint vergessen zu sein. Wie eine Al-Jazeera-Korrespondentin kürzlich aus Teheran miteilte, hätte Ahmadinedschad bei Khamenei bereits angefragt, ob ihm dieser einen Rücktritt gestatten würde, und die Antwort soll positiv ausgefallen sein. Warum wurde die Meldung nicht von der Weltpresse euphorisch begrüßt? Hatte es nicht über Jahre hinweg den Anschein, dass die westlichen Mächte diesen Mann mit allen Mitteln loswerden wollen? Gab und gibt es nicht Sanktionen gegen den Iran, um Druck auf den Präsidenten auszuüben?

Ende April wurde der iranische Geheimdienstchef,  Heydar Moslehi, von Ahmadinedschad zum Rücktritt aufgefordert. Kurz darauf zwang Khamenei, die wahre Autorität im Land, den Präsidenten dazu, Moslehi wieder in seine Position zurückzubestellen. Daraufhin soll Ahmadinedschad über mehrere Tage Parlamentssitzungen ferngeblieben sein. Zur gleichen Zeit wurden, angeblich aus Gründen der Zusammenlegung von Ministerien, drei Minister entlassen. Einer von ihnen ist der Ölminister Massoud Mirkazemi. In der Zwischenzeit scheint Ahmadinedschad das Ölministerium repräsentieren zu wollen, was ihm als Präsident, iranischen Gesetzen zufolge, jedoch nicht zustehen soll. Bis zum 8. Juni wird es sich zeigen, ob Ahmadinedschad bei der OPEC-Konferenz als Repräsentant auftreten wird.

Mit vier Millionen Fass Förderung pro Tag, zählt der Iran zu den weltweit bedeutendsten Ölexporteuren.

Nun meldet eine Auswahl sowohl internationaler aus auch deutscher Medien, einheitlich auf iranische Quellen verweisend, dass ein CIA-Spionagering zerschlagen worden sei. Bezüglich der angeblich verhafteten 30 CIA-Agenten werden weder Namen noch der Zeitpunkt der Festnahme genannt. Es gibt Hinweise auf eine Infiltration des iranischen Geheimdienstes, von dessen Chef sich Ahmadinedschad Ende April zu trennen versuchte. Ob es sich bei den, angeblich wegen Hexerei verhafteten Politikern im Umfeld von Ahmadinedschad um die gleichen Personen handeln könnte, denen nun Spionage für die CIA vorgeworfen wird, geht aus den Meldungen nicht hervor.

Auch wenn zum gegebenen Zeitpunkt nur schwerlich abzuschätzen ist, welche der beiden Führungsinstanzen, Präsident Ahmadinedschad oder Ayatollah Khamenei, der CIA näher steht, ergeben die derzeitigen innerpolitischen Entwicklungen im Iran plötzlich etwas mehr Sinn. Auch lassen die jüngsten Berichte gewisse Schlüsse bezüglich des offensichtlichen Desinteresses der westlichen Medien zu.

Ebenso wirkt das nun sechs Jahre dauernde Szenario, immer wieder kehrende Kriegsdrohungen gegen den Iran, das Aufbauschen belangsloser Kommentare Ahmadinedschads, gleichzeitig aber auch von diesem immer wieder neu geäußerte Provokationen, plötzlich etwas abgerundeter. Auch Nachrichten entwickeln sich schließlich immer mehr zur Unterhaltungs-Show.

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