Dienstag , 16 April 2024
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Neue Kriegsgefahr in Korea

nordkorea_propagandaplakatZwei Vorfälle während des vergangenen Jahres, der Untergang eines südkoreanischen Kriegsschiffes und Kampfhandlungen während eines, ebenfalls von Südkorea abgehaltenen, Manövers im Grenzgebiet, brachten den geteilten Staat an den Rand eines neuen Kriegsausbruchs. Am Montag beginnen militärische Übungen, an denen sich 200.000 südkoreanische und mehr als 12.000 amerikanische Soldaten beteiligen werden. Am Sonntag äußerte sich Nordkorea mit der Behauptung, bei den gemeinsamen Übungen handle es sich um eine geplante Invasion. Nicht zum ersten Mal wird, für den Fall einer Grenzüberschreitung, mit „totalem Krieg“ gedroht. Gleichzeitig werden vom Süden Flugblätter über Nordkorea abgeworfen, um die dortige Bevölkerung über die erfolgreichen Aufstände in Nordafrika zu informieren.

Von 1910 bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges litt die Halbinsel Korea unter japanischer Besetzung. Nach der endgültigen Niederlage Japans, fiel der nördliche Teil des Landes unter russische und der südliche unter amerikanische Kontrolle. Das Kräftemessen der beiden Supermächte führte letztendlich zu massiven Zerstörungen während eines drei Jahre andauernden Krieges. Während Südkorea langsam zu einer modernen Industrienation avancierte, isolierte der charismatische Präsident Kim Il-sung Nordkorea von der westlichen Welt. Sowohl dessen Tod im Jahr 1994 als auch der Zusammenbruch der Sowjetunion verschlimmerten die Situation der Bevölkerung. Die, von Kim Il-sungs Sohn und Nachfolger Kim Jong-il weiterhin erzwungene, Unabhängigkeit vom Westen brachte, insbesondere wegen enormer Kosten zur Erhaltung des Militärapparates, anhaltende Not über die Menschen des Landes.

Während der vergangenen Tage, so wird berichtet, wurden vom Süden aus Ballons mit Flugblättern mit Informationen über den erfolgreichen Volksaufstand in Ägypten nach Nordkorea gesandt. Als psychologische Unterstützung sollen auf diesem Wege auch Nahrungsmittel, Medikamente und Radios in das notleidende Land transportiert worden sein. Die Hoffnungen, dass diese Aktionen zu ähnlichen Auswirkungen wie in Nordafrika führen könnten, halten sich jedoch in Grenzen.

Schon zweimal stiegen während des vergangenen Jahres die Spannungen zwischen den beiden Staaten. Der Untergang des südkoreanischen Kriegsschiffes Cheonan am 26. März, der, wie von einer internationalen Kommission festgestellt wurde, durch ein Torpedo nordkoreanischer Herstellung verursacht wurde, sowie ein Grenzgefecht am 23. November, ließen die Wahrscheinlichkeit eines Kriegsausbruchs ansteigen. Zwischen den beiden politisch gegensätzlichen Staaten wurde niemals ein Friedensabkommen geschlossen, sondern man einigte sich lediglich auf einen Waffenstillstand.

Wie u. a. der Focus schon am 15. Februar berichtete, sollen am Montag, den 28. Februar, von den Vereinigten Staaten und Südkorea gemeinsam groß angelegte Manöver im Grenzgebiet abgehalten werden. Den Meldungen zufolge, sollen sich 200.000 südkoreanische und 12.800 amerikanische Soldaten daran beteiligen.

Die, am Sonntag laut gewordenen, Kriegsdrohungen aus Pjöngjang beziehen sich sowohl auf die südkoreanische grenzüberschreitende Propagandaaktion als auch auf das groß angelegte Manöver.

Eine Reihe von Vorfällen, beginnend mit Präsident George W. Bushs legendärer Äußerung, Nordkorea sei zusammen mit Irak und Iran Teil einer „Achse des Bösen“, gefolgt von angeblich erfolgreichen Atomwaffentests, dem mysteriösen Sinken der Cheonan sowie den Kampfhandlungen im November, ist zu erwarten, dass es sich nur um eine Zeitfrage handelt, bis ein militärischer Konflikt in dieser krisengeplagten Region ausbrechen sollte. Ein derart groß angelegtes Manöver, wie es für die kommenden 11 Tage geplant ist, würde ideale Voraussetzungen für den Versuch einer Invasion bieten.

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