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Krieg zwischen Israel und Iran?

Ahmadinedschad1Vor zwei Wochen berichteten israelischen Medien, dass ein Angriff gegen den Iran noch dieses Jahr zu erwarten sei. Im US-Kongress wird die Resolution 1553 ausgearbeitet, die dem befreundeten Staat Rückendeckung zusichert. Das Kraftwerk in Bushehr steht vor der Inbetriebnahme. Die heutige Ausgabe der Prawda informiert, dass im Iran „jede Sekunde mit einem Angriff“ gerechnet wird. Ein Blick auf die Landkarte zeigt, dass der Iran von US-Truppen umzingelt ist. Ist wirklich mit einem Krieg in naher Zukunft zu rechnen?

Wie The Intelligence am 11. August berichtete, wurden, unter anderem in der Jerusalem Post, Meldungen laut, dass ein israelischer Angriff gegen den Iran noch dieses Jahr zu hoher Wahrscheinlichkeit zu erwarten sei. Kriegsdrohungen, die sich seit Jahren regelmäßig wiederholen.

Nach den, noch immer als mysteriös zu bezeichnenden, Terroranschlägen in den USA vom 11. September 2001, nahm sich Präsident George W. Bush die Freiheit, den Iran, zusammen mit Irak und Nordkorea, als „Achse des Bösen“ zu bezeichnen. Unter einem konstruierten, bewiesenermaßen nicht der Wahrheit entsprechenden, Vorwand, wurde der Irak von US-Truppen überfallen. Gegen Nordkorea und den Iran nehmen die Kriegsdrohungen kein Ende. Insbesondere seit der Wahl des aggressiven und undiplomatischen Mahmud Ahmadinedschad zum Präsidenten des Landes im Jahr 2005, scheinen sich die amerikanischen und israelischen Regierungen, unterstützt durch die internationale Presse, zu bemühen, diesen als Gefahr für die Weltsicherheit zu präsentieren.

Wie es der modernen Politik entspricht, wurde nicht das iranische Volk zum Feindbild erklärt, sondern dessen „Unterdrücker“. So wie das Volk der Serben von Milosevic befreit wurde, das Volk der Afghanen von der Taliban-Regierung, das Volk der Iraker von Saddam Hussein, so wäre es an der Zeit, die Iraner von ihrem, wie behauptet wird, durch Wahlbetrug zur Macht gelangten, Präsidenten zu „erlösen“. Worauf wird noch gewartet? Schließlich könnte sich Ahmadinedschad letztendlich auch noch einer Atomwaffe bemächtigen. Reicht dieser Verdacht nicht für einen Präventivschlag aus? (Befürchte ich, dass sich mein Nachbar ein Schießgewehr beschaffen könnte, so wäre es doch besser, ihm rechtzeitig eine Kugel in den Kopf zu jagen, wenn ich selbst über eine Waffe verfüge, bevor er sich noch verteidigen kann.)

Zur eigentlichen Frage, ob ein Angriff gegen den Iran wahrscheinlich ist oder nicht, gibt es einen Indikator, der deutlich zeigt, ob jene Kräfte, die letztendlich über das Schicksal unserer Welt entscheiden, wirklich einen Krieg planen. Ich spreche von den Märkten.

Wie hat sich der Rohölpreis entwickelt, nachdem um den 10. August die Kriegsdrohungen durch die Medien geisterten? Er ist gefallen und notiert noch immer bei rund 72 Dollar pro Fass. Und was wird von den internationalen Investoren für die Zukunft erwartet? Futures für Oktober 2010 wurden gestern um $ 73,10 gehandelt. Für November wird zwar mit einem Preisanstieg gerechnet, $ 84,28, Dezember-Lieferungen werden mit $ 77,31 jedoch wieder billiger. (Quelle: NYMEX)

Und wie sieht es mit Unternehmen aus, die Kriegsgerät produzieren? Selbst bei einer Abwärtsbewegung der Märkte im allgemeinen, stünde wirklich ein Krieg vor der Tür, so müssten die Aktien der Hersteller von Raketen, Kampfflugzeugen, Panzern und Maschinengewehren eigentlich steigen, was aber keineswegs der Fall ist. Hier eine Auswahl einiger US-Unternehmen mit den Kursveränderungen während des vergangenen Monats:

Alliant Techsystem (ATK), Maschinengewehre und Munition, – 2,22%
Boeing (BA), Apache Helikopter, – 7,21%
L-3 Communications (LLL), militärische Kommunikationssysteme, – 11,27%
Lockheed Martin (LMT), Nighthawk „Tarnkappenbomber“, – 4,17%
Northrop Grumman (NOC), Kampfflieger und Spionageflugzeuge, – 3,22%
Raytheon (RTN), Tomahawk Cruise Missiles, – 5,40%
United Technologies (UTX), Black Hawk Helikopter, – 7,77%

Der einzig mögliche Schluss, der sich daraus ziehen lässt, ist der, dass für die nahe Zukunft weder ein Krieg gegen den Iran noch gegen Nordkorea geplant ist. Und warum berichten die Medien ständig davon? Vielleicht, weil die Schlagzeilen Aufmerksamkeit erregen. Vielleicht, um von wirklichen Problemen abzulenken. Vielleicht, um Ängste zu schüren. Ein Blick auf die Entwicklung der Märkte sagt auf alle Fälle mehr über die Situation aus als die Kriegsankündigungen in den Zeitungen.

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