Freitag , 29 März 2024
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Ausländerfeindlichkeit in den Niederlanden per Gesetz verordnet

marijuana jointDas Unvorstellbare ist zur Realität geworden. Zumindest in den Niederlanden. Per Gesetz werden die Beitreiber von Coffeeshops – in denen seit nunmehr 36 Jahren Cannabis-Produkte legal konsumiert werden – gezwungen, ihre ausländischen Kunden vor den Kopf zu stoßen. Verboten! Off Limits! Hingenommen wird diese Diskriminierung mit bemerkenswerter Gelassenheit. Lediglich die persönlich Betroffenen protestieren. Eine Welle der Entrüstung, die jedes andere vergleichbare Beispiel nach sich ziehen würde, bleibt aus.

Mitglieder moderner Gesellschaften haben sich offensichtlich daran gewöhnt, dass sie der Vormundschaft des Staates unterstellt sind. Ungeachtet der Annahme, die sich irgendwo zwischen Theorie, Fantasie und Hirngespinst einordnen lässt, dass es das Volk ist, das seine Regierungen einsetzt, erlassen staatliche Autoritäten immer wieder neue Gesetze, die dem Bürger vorschreiben, was er tun darf und was nicht.

Dass es Deutschen strafrechtlich untersagt ist, zur Entspannung Haschisch oder Marihuana zu konsumieren, geht auf die 1920er-Jahre zurück. Wie sich bei Wikipedia nachlesen lässt, war es anfangs dabei nicht einmal der deutsche Staat, der sich für ein Verbot von Cannabis-Produkten einsetzte, sondern der Chemiekonzern Bayer AG.

Während die Bewohner demokratischer Länder meist davon ausgehen, dass sie „freie Menschen“ sind, lässt sich die tatsächliche Situation wohl am besten mit den Worten von Charles de Montesquieu (französischer Rechtsphilosoph, 1689 – 1755) beschreiben: „Freiheit ist das Recht, alles zu tun, was die Gesetze erlauben.“

Liebhabern von Cannabis-Produkten ist die absurde Situation völlig bewusst. Während der Menschheit gestattet wird, jede Menge alkoholhaltiger Getränke zu sich zu nehmen, sich mit den Pillen der pharmazeutischen Industrie vollzustopfen, mit Pestiziden und Hormonen vergiftete Nahrungsmittel täglich dem Körper zuzuführen, wurde die Verwendung von natürlich wachsendem Marihuana zum Gesetzesbruch erklärt. Unterstützt wird diese unverschämte Bevormundung noch dazu von jenen Menschen, die selbst keineswegs davon betroffen sind. Vergleichbar wäre dies vielleicht damit, als würden Atheisten darauf bestehen, alle Kirchen, Tempel und Moscheen abzureißen. Denn weswegen sollte man Leuten, die anders denken als ich, Respekt entgegenbringen?

Um einerseits dem internationalen Druck nachzukommen, andererseits den Bürgern des Landes jedoch trotzdem gewissen Respekt zu erweisen, entschloss man sich in den Niederlanden im Jahr 1976, den Verkauf und Konsum von Cannabis-Produkten in lizenzierten sogenannten Coffeeshops zu legalisieren. Eine Lösung, die allgemein willkommen geheißen wurde.

Dementsprechend fanden sich in diesen Lokalen auch viele Besucher aus dem benachbarten Ausland ein. Am Dienstag trat in den südlichen Grenzprovinzen Zeeland, Nord-Brabant und Limburg ein Gesetz in Kraft, das den Betreibern von Coffeeshops verbietet, ihre Produkte an ausländische Kunden zu verkaufen. Das wäre das Gleiche als würde in deutschen Kneipen der Verkauf von Bier und Eisbein an Ausländer verboten werden, weil es ja schließlich arabische Länder gibt, in denen dies untersagt ist.

Dürfen wir erwarten, dass die deutsche Bundesregierung gegen die Diskriminierung ihrer Bürger Protest erhebt? Wohl kaum. Denn wenn wir überlegen, was oder wer hinter diesem neuen unverschämten Gesetz stecken könnte, deuten Vermutungen in genau diese Richtung.

Auch wenn sich dieser Skandal in den Niederlanden ereignet, auch wenn nur ein Teil der deutschen Bevölkerung von dieser Ausgrenzung betroffen ist, so könnte die Angelegenheit aber vielleicht doch als Weckruf verstanden werden. Als Erinnerung daran, dass wir nicht nur in diesem Bereich staatlicher Bevormundung unterliegen. Unterdrückung und insbesondere die Ausgrenzung von Minderheiten soll es ja schon mehrmals gegeben haben. Und in der Geschichte ließ man die Dinge einfach ihren Lauf nehmen, bis es eines Tages zu spät war. Vielleicht sollten endlich einmal rechtzeitig entsprechende Gegenmaßnahmen ergriffen werden. Dass wir von den Vorgängen nichts gewusst hätten, lässt sich im Internet-Zeitalter wohl nicht behaupten.

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