Mittwoch , 24 April 2024
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Energiewende: Wenn die Kohle den Wind ausbremst

In Sachen Energiewende und Strom gibt es viele Dinge, bei denen man schlichtweg den Kopf schütteln muss. Zum Beispiel dann, wenn Kohlekraftwerke Strom liefern, während Windkraftanlagen abgeschaltet werden.

Grüne Energie ist zu viel

Wie unter anderem auch die WAZ aufgreift, stehen heutzutage zahlreiche Windanlagen still, obwohl sie Strom generieren könnten, der aus einer sauberen und erneuerbaren Quelle kommt. Das ist genau das, was Deutschland will: Grünen Strom, die Energiewende, Nachhaltigkeit.

Doch während die Windräder ruhen, laufen die Kohlekraftwerke auf Hochtouren. Es scheint fast grotesk zu sein: Windräder werden abgeschaltet, um das Stromnetz nicht zu überlasten, während Kohlekraftwerke schön weiterhin die Luft verpesten. Dabei beruft sich die WAZ nicht nur auf allgemein bekannte Fakten und Aussagen, sondern auch auf ein Papier der Bundesnetzagentur zum Thema „Stabilität des Stromnetzes“.

Kraftwerke sind nicht darauf ausgelegt

Ein weithin bekanntes Problem ist, dass das Stromnetz aktuell einfach nicht ausreicht, um den grünen Strom zu transportieren. Es gibt da aber noch ein anderes Problem, über das viel zu wenig geschrieben wird, das aber bereits von Schleswig-Holsteins Umweltminister Robert Habeck aufgegriffen wurde: „Strom aus erneuerbaren Energien abzuschalten, statt ihn zu nutzen, ist absurd. Zumal wenn Kohle- und Atomstrom weiter fließen und die Netze verstopfen.“

Die Kraftwerke lassen sich nicht so einfach abschalten. Gerade Kern- und Braunkohlekraftwerke können die technische Leistung gar nicht erbringen, schnell ab- und wiedereingeschaltet zu werden.

Wie die WAZ weiterschreibt, ist das Problem allerdings nicht hinreichend bekannt. Selbst die grüne Bundestagsfraktion weiß demnach offensichtlich nur über „unterschiedliche Beweggründe“ Bescheid, weshalb die Betreiber die Anlagen nicht vom Netz nehmen. Erst am 31. März 2017 will sich die Bundesnetzagentur mit dem Problem beschäftigen.

Dabei muss man sich jedoch fragen: Wie ernst meint man es wirklich mit der Energiewende? Eine Schreckensnachricht jagt die nächste, von nicht vorhandenen Stromtrassen über überlastete Netze bis hin zur Nichtkenntnis eines im Prinzip so simplen Grundes wie die fehlende technische Flexibilität diverser Anlagen.

Während die Verbraucher also immense Strompreise zahlen, mit Strompreisrechnern nachrechnen, bei welchem Anbieter sie womöglich doch noch günstiger wegkommen, lassen die Verantwortlichen die Energiewende schleifen. Die Unternehmen sind zufrieden, der Verbraucher zahlt es schon.

Wer dennoch möglichst günstig wegkommen möchte, der muss Strompreise vergleichen und über einen Stromanbieterwechsel nachdenken. Anders lässt sich die Energiewende für viele Verbraucher nämlich gar nicht mehr stemmen.

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