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Skandal um Loveparade Mahnmal: Urheberrechtsverletzung?

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Gestern, Montag 20.12.2010, wurde im Rahmen einer Pressekonferenz der Entwurf für das Loveparade-Mahnmal in Duisburg der Öffentlichkeit vorgestellt. Eine Silhouette von tanzenden und jubelnden Menschen, die in 6 Meter Breite und 3 Meter Höhe realisiert werden soll. Der Künstler, der dafür offiziell verantwortlich zeichnet heißt Jürgen Meister und kommt aus Grevenbroich. Das ursprüngliche Original hingegen stammt von Petra Röder, einer Illustratorin aus Nürnberg, die heute von der Bildagentur Fotolia*, bei der sie Lizenzen für ihre Werke verkauft, den Hinweis erhielt, dass ihr Werk offenbar als Vorlage verwendet wurde.

Ihr Originalbild (siehe oben) stammt laut eigener Aussage aus dem Jahr 2008, ist also in keinem Zusammenhang mit der diesjährigen Loveparade entstanden. Beweise dafür liegen in vielfacher Form vor und wer sich die Mühe macht, das Original auf das fotografierte Mahnmahlmodell (siehe Screenshot von Welt Online unten) zu legen, wird feststellen, dass bis auf einige Details am äußersten linken Bildrand eine 100%ige Deckungsgleichheit besteht.

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Zu einer weiteren Stellungnahme war Petra Röder, die auch für die grafische Gestaltung bei The Intelligence zuständig ist, zum gegebenen Zeitpunkt noch nicht bereit. Keinesfalls will sie die Sache auf sich beruhen lassen, möchte aber erst über mögliche weitere Schritte nachdenken. Allerdings bedauert sie es, dass diese mögliche Urheberrechtsverletzung ausgerechnet im Zusammenhang mit der Loveparade-Tragödie steht: „Schade dass sich gerade bei solch einem Projekt jemand mit fremden Federn schmückt.“

Der Mahnmalgestalter selbst sieht offenbar kein Problem. Wie er den Kollegen von RP-Online gesagt hat, sei seine „Urheberschaft zweifelsfrei“. „Sein Entwurf unterscheide sich ganz klar von der Abbildung im Internet“. Ob dies nun als „Flucht nach vorne“ oder als Betriebsblindheit zu bezeichnen ist, möge bitte jeder selbst entscheiden. Wir werden den Fall aus erster Hand weiter beobachten und exklusiv darüber berichten.

Das Video der Pressekonferenz zur Mahnmal-Vorstellung ist in der WDR-Mediathek zu sehen.

*Das Originalbild bei fotolia.de

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