Freitag , 29 März 2024
Startseite » Gesellschaft » Volksverdummung » Das Ende der zivilisierten gesellschaft: Promi Big Brother

Das Ende der zivilisierten gesellschaft: Promi Big Brother

Wenn man sich das aktuelle Fernsehprogramm ansieht, dann versteht man, weshalb immer häufiger von „Trash-TV“ die Rede ist. Kaum ein Sender verzichtet darauf mehr oder weniger bekannte Gesichter durch den Dschungel zu jagen, in der Wüste auszusetzen oder Sie in „Promi“-Gamesshows als Staffage einzusetzen. Nun will Sat 1 zehn sogenannte Promis für zwei Wochen in einen Container sperren und täglich davon berichten. Wer sich bei diesem Konzept an „Big Brother“, dass auf dem Konkurrenzsender RTL mit Mal mehr und Mal weniger Erfolg lief, erinnert fühlt, hat recht. Denn diese Show ist ein Ableger des originalen „Big Brother“ und wird ebenfalls von Endemol produziert. Konsequenterweise nennt sich die Show dann auch „Promi Big Brother“.

Das Konzept von „Promi Big Brother“ einmal kurz umrissen

Ab 13. September sollen insgesamt zehn Promis in einen Container gesperrt und rund um die Uhr gefilmt werden. Aufgelockert wird die Zeit im Container durch diverse Spiele und Tagesaufgaben, die es zu lösen gilt. Auf den ersten Blick gibt es also keinen großen Unterschied zu der originalen Show – auf dem zweiten Blick fällt jedoch auf, dass „Promi Big Brother“ sehr viel kürzer läuft. Während Unbekannte bei „Big Brother“ gleich für mehrere Wochen im Container ausharren mussten, hat man als Promi natürlich Wichtigeres zutun und kann dann auch nur zwei Wochen von der wertvollen Zeit entbehren. Wenn man sich jedoch die Kandidatenliste ansieht, dann weiß man nicht so recht, ob die kürzere Sendedauer nun ein Segen oder doch eher ein Fluch ist. Aber zu den Kandidaten kommen wir später. Ab dem siebten Tag wird dann täglich ein Prominenter aus dem Container gewählt.

Die Moderatoren – oder spekuliert Sat 1 auf Skandale?

Für den Comedy-Faktor sollen wohl die Moderatoren Ilka Bessin, besser bekannt als Cindy aus Marzahn und Oliver Pocher sorgen. Bei Cindy aus Marzahn weiß man nicht so genau, ob die Entscheidung für „Promi Big Brother“ die richtige Wahl ist. Vor allem, wenn man bedenkt, dass Sie dafür auf die Co-Moderation von „Wetten dass…“ verzichtet hat, für die Sie zuletzt hochgelobt wurde. Für Oliver Pocher jedoch dürfte die Show genau das Richtige sein. Hier kann er nach Herzenslust lästern und man darf wohl auch einige Sprüche unterhalb der Gürtellinie erwarten. Das könnte darauf hindeuten, das Sat 1 den einen oder anderen Skandal schon einplant. Die britischen und australischen Ausgaben namens „Celebrity Big Brother“ waren bislang auch immer auf für das ein oder andere Skandälchen gut. Böse Zungen behaupten sogar, dass es das Format nur durch die Skandale auf 10. Staffeln in Australien beziehungsweise 11. Staffeln in Großbritannien gebracht hat.

Die Kandidaten der Show

Wie bei solchen Formaten üblich sucht man die A- oder B-Prominenz vergeblich. Es handelt sich eher um X-, Y und Z-Promis. Manche sind sogar so bekannt, dass man nicht einmal den Namen kennt beziehungsweise umgekehrt zwar den Namen schon einmal gehört hat, einem aber absolut kein Gesicht dazu einfallen will. Allerdings hält man die Kandidatenliste geheim und mögliche Zu- und Absagen sind mit Vorsicht zu genießen. So hat zum Beispiel Mark Metlock auf seinem Profil bei Facebook wutentbrannt eine Teilnahme dementiert. Auch der Name des Schauspiels Martin Semmelrogge ist mit Vorsicht zu genießen. Dieser sitzt momentan eine achtmonatige Haftstrafe im offenen Vollzug ab. Ob er bis zum Start der Show auf freien Fuß ist, muss man abwarten. Dabei wäre Semmelrogge noch einer der bekannteren Gesichter im Container. Immerhin hat er als Schauspieler bereits in „Das Boot“ und „Schindlers Liste“ mitgespielt. Ein weiterer Name, der oft genannt wird, ist Sabrina Setlur. Die Rapperin hatte Ende der Neunziger bis Anfang der 2000er Jahre einigen Erfolg in der Musikindustrie seitdem ist es allerdings recht ruhig um Sie geworden. Ein weiterer Name auf der Liste, der eventuellen Containerbewohner ist Lucy Diakovska. Die ehemalige No Angels-Sängerin fiel nach dem Ende der Band eher durch diverse Showauftritte im Format von „Promi Big Brother“ auf als durch gesangliche Erfolge. Bei dem Sänger Martin Scholz sagt einem weder der Name noch das Gesicht etwas. Kein Wunder ist er einst Mitglied der mäßig erfolgreichen Boyband „Touché“ gewesen. Eher im Gedächtnis geblieben sein dürfte da der Ex-Boxer Graciano „Rocky“ Rocchigiani. Seine wohl „größte“ Leistung in letzter Zeit war eine Privatinsolvenz mit anschließendem medienwirksamen „Hartz IV“-Bezug gewesen sein. Deshalb kann man davon ausgehen, dass er eine Gage wohl am dringendsten benötigt. Die bei solchen Formalen unvermeidliche Kader Loth scheint jedoch definitiv dabei zu sein und sich durch den Container zu näseln. Erfahrungen damit hat Sie ja schon in der fünften Staffel von „Big Brother“ gesammelt.

Probleme bei der Promisuche

Aus gut informierten Kreisen ist zu erfahren, das Endemol einige Probleme hatte die Promis für „Promi Big Brother“ in den Container zu locken. Grund war nicht etwa das die Prominenten nicht gerne Ihre Nasen in die Kamera gehalten hätten, sondern die Höhe der Gage. Die Produktionsfirma hat insgesamt 200 mehr oder weniger bekannte Prominente angeschrieben und Gagen zwischen 5.000 und 10.000 Euro geboten. Erst eine üppige Erhöhung der Beträge hat dann einige Prominente wohl doch noch überzeugt. So soll Gunter Gabriel bei einem Angebot von 30,000 Euro dankend abgelehnt haben. Im Gegensatz dazu waren die von Bernard Brink geforderten 200.000 Euro dann Endemol zu viel des guten und man verzichtete auf den Schlagerstar. Alle wichtigen Informationen über die Show und der Teilnehmer erfahren Sie natürlich bei www.promipool.de/ .

Bild: Rolf van Melis  / pixelio.de

Check Also

Es gibt keine objektive Berichterstattung in den Massenmedien

Es ist der Alptraum jedes ehrgeizigen Journalisten: Er stößt auf Fakten, recherchiert, trägt Beweise zusammen, …

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert