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Bankenrettung 2.0 – Die Rettung der Geretteten

Warnung: Liebe Leser, der folgende Text könnte ihren Terminplan für den kommenden Samstag, 15. Oktober 2011, über den Haufen werfen. Bitte lesen sie trotzdem weiter und stornieren sie alle für Samstag geplanten Aktivitäten. Den Grund dafür erfahren sie am Ende des Textes. Vielen Dank!

rettungsring_1Wir, ich meine sie und auch mich, wir sind in diesem Land schon einiges gewöhnt. Trotzdem, was momentan abläuft, es ist nur noch schwer zu ertragen und schon lange nicht mehr zu verstehen. Nein, den Trojaner meine ich nicht. Mittlerweile wissen wir doch, dass die relevanten Behörden und Ämter auf das Grundgesetz pfeifen und so tun, als ginge sie dieses beste aller Gesetze nichts an. Wahrscheinlich ist die Angst der verantwortlichen Beamten vor ihren Mitbürgern, vor dem Verlust der Privatversicherung und vor der Pflicht zur Einzahlung in die Rentenkasse so groß, dass man uns zu Dauerverdächtigen erklärt, alle Rechner als Volkseigentum definiert und infiziert, damit man weiß, wo das Volk überhaupt hin will. Ist halt so, soll aber nicht mein Thema sein.

Frau Merkel hat es mir wieder einmal angetan. Nachdem sie jetzt mehrmals und deutlich erklärte, die Banken würden unter allen Umständen gerettet werden, Betrag und Laufzeit einer Hilfe würden keine Rolle spielen, da weiß ich jetzt endlich Bescheid. Ich habe Wirtschaft gelernt und glaubte, zumindest ein kleines bisschen Ahnung zu haben. Habe ich aber nicht, da habe ich mir wohl zu lange etwas vorgemacht. Wenn ich dann den Marsch eines gewissen Herrn Pofalla in jedes Fettnäpfchen sehe, welches es wagt sich ihm, den Banken und dem Rettungsschirm in den Weg zu stellen und wenn ich feststelle, dass dieser engste Mitarbeiter von Frau Merkel ohne Probleme das Grundgesetz, welches die Unabhängigkeit der Abgeordneten festschreibt, als unter keinen Umständen maßgebend betrachtet, jetzt kann ich wirklich nicht mehr. Er hat zwar gesagt, dass ihm die ganze Geschichte furchtbar leidtut, ich glaube es ihm sogar, gehe aber davon aus, dass damit das Aufdecken gemeint ist, nicht sein Verhältnis zum Grundgesetz.

Der einzige satirische Ansatz – meinerseits und heute – ist die Nutzung des Begriffs „Rettungsschirm“. Bisher dachte ich, dies sei für die Sozialgesetzgebung ein angemessener Begriff. Die Ärmsten der Armen sollen darin aufgefangen werden. Als Ärmste der Armen versteht unsere Politik im Gegensatz zu uns die Art von Privatbanken, welche durch Zockerei und Gier die Rendite von 25 % auf das eingesetzte Kapital nicht mehr erreicht. Sie machen sich mittlerweile nicht einmal mehr die Mühe, uns zu verarschen – das sind wir der Regierung und den Banken nicht wert.

Eine panikartige Handlung löst die nächste aus, wenn es die Banker nur wollen – und die wollen, „wie verrückt“. Wenn ich die Pofalla-Reaktion, wie immer auf meine eigene Art und Weise, ein wenig definiere – dann schließt sich der Kreis zum Trojaner. Solche nicht der Regel entsprechenden Verhaltensmuster müssen rechtzeitig aufgedeckt, bekämpft und ausgemerzt werden, sonst gelingt es den entsprechenden Menschen nicht weiter ungetarnt, sich selbst und ihre Schäfchen auf das Trockene zu bringen.

Wenn ich weiter bedenke, dass ich meinen Rentenanspruch, welchen ich mir in den letzten 40 Jahren erarbeitet habe, dahingehend erklären lassen muss, ich würde die kommenden Generationen ausbeuten, dann frage ich mich ernsthaft, was eigentlich die Frau Bundeskanzlerin dem Herrn Ackermann und seinen Kollegen über die von den Banken ausgelösten Zukunftslasten zuruft. Halt, natürlich weiß ich es: Die Banken werden vorbehaltlos mit jedem Betrag und mit jeder Laufzeit unterstützt, welchen sie als notwendig erachten. Das, und nichts anderes, genau das sagt sie den Bankern.

Und anschließend wird man wieder an unseren Hüften maßnehmen, neue Löcher in die Gürtel stanzen und die Geschichten von der Dekadenz, von Hartz4, von Pornofilmen und von Saufereien erzählen. Dies ist ebenfalls auf alle alleinerziehenden Mütter, alle Rentnerinnen und Rentner gemünzt, und auf alle Menschen, welche zwar einen Vollzeitberuf ausüben, die Arbeitgeber aber nur ein Halbtagsgehalt ausbezahlen.

Tja, unsere Politiker denken real, dass ein bisschen Ausgrenzung nichts macht – und sie merken nicht, das Volk, wir alle, unter- und außerhalb der sich selbst ernennenden Eliten, wir sind bereits final ausgegrenzt.

Wenn das, was sich auf der Hartz4-Ebene abspielt, wenn es als altrömische Dekadenz erklärt wird, durch diese Möchtegern-Elite, dann frage ich mich, wie deren Verhalten, deren Selbstverständnis definiert werden darf. Mir fällt dazu einiges ein, das können sie mir glauben. Ich bin mir aber nicht sicher, ob solche Äußerungen noch durch das Pressegesetz gedeckt wären.

Banken und Regierung werden sich nicht ändern, da dürfen wir uns wahrlich darauf verlassen – wir müssen ändern, und das sollten wir schnell, friedlich und zusammen tun. Am Samstag, 15. Oktober, wäre eine gute Gelegenheit dazu, weitere Infos unter diesem Link.

In diesem Sinne…

© Peter Reuter

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