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Demokratie – oder doch eine Zweiklassengesellschaft?

Jeder ist frei und alle genießen dieselben Rechte. So sagt man. Ab welchem Einkommen oder, besser gesagt, Vermögen lässt sich jemand als reich bezeichnen? Gibt es einzelne Menschen, die Privilegien genießen, von denen der Rest der Welt nicht die geringste Ahnung hat? Auf die Bürger eines Landes hätte dies kaum Einfluss, lautet die vorherrschende Meinung. Diese lassen sich bestenfalls zu Neid motivieren, wenn ihre Aufmerksamkeit auf Politiker oder Andere gelenkt wird, deren Einkommen das eigene ums Fünf- oder Mehrfache übersteigen. Nachdem die Struktur unserer Gesellschaft so völlig anders gestaltet ist, als es den Meisten bewusst ist, wird jede diesbezügliche Analyse liebend gerne als Verschwörungstheorie belächelt. Tatsache ist, dass es eine Elite gibt, deren Einfluss das Weltgeschehen bestimmt. Handelt es sich dabei um eine Verschwörung? Im Sinne des Wortes, ja; doch absurd wäre jede Vorstellung, dass diese Elite anders handeln könnte.

abramovitsch yacht eclipseWarren Buffett, angeblich der drittreichste Mann der Welt, erklärte gegenüber Ben Stein, dass es einen Klassenkrieg gebe, und es sei seine Klasse, die der Reichen, die diesen Krieg gewinnen werde. (Veröffentlicht in der New York Time am 26. Nov. 2006.)

Woher stammt die Behauptung, Warren Buffett sei der drittreichste Mann der Welt? Das Forbes Magzin veröffentlicht jedes Jahr eine Liste der weltweit reichsten Menschen. Dieser zufolge hieß der reichste Mann der Welt zu Jahresbeginn Carlos Slim (69 Mrd. Dollar), gefolgt von Bill Gates (61 Mrd. Dollar) und dann eben Warren Buffett (44 Mrd. Dollar).

Wie verlässlich sind diese Angaben? Woher will das Forbes Magazin so genau wissen, wer über welche Reichtümer verfügt? Diesbezüglich sind zwei Fakten von Bedeutung. Erstens, das Forbes Magazin bezieht alle Informationen von einigen großen Börsenplätzen, hat also mit Sicherheit keinen Einblick in alle Vermögenswerte. Zweitens, wer Forbes mitteilt, dass er in der Liste nicht genannt werden will, scheint dort auch nicht auf.

Auf der entsprechenden Webseite steht ein Suchfeld zur Verfügung. Gibt man dort den Namen Rothschild ein, so taucht als einziger ein gewisser Nathaniel Rothschild aus Kanada auf. Branche: Banking. Vermögen: 1 Milliarde Dollar. Rang: 1153.

Schau mal einer an: Der in Mexiko lebende Libanese Carlos Slim ist 61 Mal reicher als der reichste Rothschild. Hat es diese Dynastie, vor der im 19. Jahrhundert Königshäuser erzitterten, die zu den Mitbegründern und zweifellos auch Mitbesitzern der privaten US-Zentralbank Federal Reserve zählt, also nicht geschafft, sich ihren Reichtum zu bewahren? Obwohl dieser Name in den Medien selten Erwähnung findet, taucht er im Bankwesen aber trotzdem immer wieder auf.

Jetzt lässt sich glauben, dass die Rothschilds den Anschluss verpasst hätten, und rein aus Tradition halt hier und dort noch ein bisschen mitreden dürfen. Die Möglichkeit, dass ihr Einfluss jedoch derart groß ist, dass sie Hinweise auf ihre Existenz unterbinden, ist aber ebenfalls gegeben. Börseninsider schätzen das Familienvermögen der Rothschilds auf mehrere Billionen. Lässt sich dies beweisen? Natürlich nicht. Wie auch? Doch Sinn ergibt diese Vermutung durchaus.

Was zeigt die Forbes-Webseite bei der Eingabe des Namens Warburg? Paul Warburg zählte ebenfalls zu den Mitbegründern der Fed. Kein Treffer!

Und beim Namen Schiff? Jakob Schiff war Mitbegründer der Fed. Kein Treffer!

Auch die Rockefellers gehören dieser Elite im Banken- und Energiesektor an. Ein gewisser David Rockefeller Sr. findet Erwähnung, auf Platz 491, mit „bescheidenen“ 2,5 Milliarden Dollar.

Was hören wir nicht alles über Lady Gaga und Tiger Woods, über Elton John und Michael Schuhmacher. Das sind die Stars der modernen Welt. Wer interessiert sich schon für diejenigen, die über diese Welt herrschen könnten? Doch nur Verschwörungstheoretiker.

Bei Wikipedia findet sich eine Erklärung zu den sozialen Schichten: Die Bevölkerung, die über ein Netto-Äquivalenzeinkommen in einem (engen bzw.) weiten Bereich um den Median herum verfügt, wird als (Durchschnittsverdiener bzw.) Mittelschicht bezeichnet. Die Oberschicht hat mehr, die Unterschicht weniger.

Der letzte Satz hat’s in sich! „Die Oberschicht hat mehr …“ Wer über ein Jahreseinkommen von 100.000 Euro verfügt gehört somit derselben Schicht an wie Rothschild, Rockefeller oder die Königin von England?

Ach ja, die gute alte Dame, die Mutter aller Briten, taucht natürlich auch nicht bei Forbes auf. Ihr persönliches Vermögen kann ja nicht gar so groß sein, könnte man glauben. Dass das englische Königshaus mit Hilfe der East Indian Company im 19. Jahrhundert sagenhafte Einnahmen durch den Opiumhandel erzielte, wird zwar nicht bestritten, doch ebenfalls nur hinter vorgehaltener Hand geflüstert.

Schon vor einiger Zeit erschien ein Artikel, der sich mit den sogenannten „außerbilanziellen Zweckgesellschaften“ auseinandersetzte. Denn, wenn internationale Konzerne immer wieder Kaufkraft abziehen, dann müssen diese Werte doch irgendwo landen. Und immer wieder tauchen dieselben Finanzparadiese, oft auch Steueroasen genannt, auf. Selbst die Nachrichtenagentur Reuters (die Gerüchten zufolge dem Haus Rothschild untersteht) informierte im Juli dieses Jahres, dass zwischen 23 und 32 Billionen Dollar in diesen Inselreichen versteckt sind (und vermutlich wesentlich mehr). Die bedeutendsten davon sind: Jersey, die Bahamas und die Britischen Jungferninseln.

Und wem unterstehen diese? Wikipedia gibt die Antwort:

Jersey: Elisabeth II

Bahamas: Elisabeth II

Britische Jungferninseln: Elisabeth II

Es ist zwar nicht der Deutschen Problem, sondern das des britischen Volkes, doch sagt das Folgende doch einiges über die Besitzverhältnisse auf diese Welt aus. Großbritannien trägt eine öffentliche Schuldenlast von £1.278 Milliarden (€ 1.582 Mrd.), was 86,8% des BIP entspricht. Die Ländereien, einst persönlicher Besitz des Königs, werden seit 1961 vom sogenannten Crown Estate verwaltet. Wem dieser nun tatsächlich gehört, ist eine juristische Spitzfindigkeit. Gewiss steht es der Königin nicht offen, einige dieser Ländereien nach Belieben zu verkaufen. Sie werden schlicht für Die Krone verwaltet. Der Wert dieses Besitzes wird mit nicht weniger als sieben Billionen Pfund angegeben (€ 8,7 Billionen), während die Briten Steuern bezahlen, um die Zinsen für die Staatsschulden zu begleichen, die sich mit weniger als einem Fünftel des Wertes des Crown Estate auf null stellen ließen. Genauso sieht die Situation übrigens in den Commonwealth-Staaten wie Kanada und Australien aus. Und die dort lebenden Menschen bekleiden, auch wenn sie es selbst nicht einmal wissen, noch immer ganz offiziell den Rang von „Untertanen ihrer Majestät“.

Und was soll das alles mit uns zu tun haben? Wir sind doch frei. Auch die sogenannten Untertanen in England, Kanada und Australien sind frei. Jeder darf tun, was er will. Darf sich seinen Beruf aussuchen, darf reisen, wohin er möchte.

Leider sieht die Situation nur auf den ersten Blick so einfach aus. Nur wer noch nie versucht hat, gegen den Strom zu schwimmen, hält an dieser Illusion von Freiheit noch fest. Solange Sie ein anderes Land als Tourist besuchen, sind sie natürlich immer willkommen. Denken Sie jedoch daran, sich dort niederzulassen, dann müssen Sie schon entsprechende Vermögenswerte vorweisen können. Um nicht vom Thema abzuschwenken, unterlasse ich es, auf all die gesetzlichen Einschränkungen zu verweisen, nach denen wir uns alle zu richten haben – auch wenn’s ums Geldverdienen, also ums Überleben geht.

Der markanteste Punkt, durch den sich ein Sklave auszeichnet, sind nicht Fußfesseln, sondern die Tatsache, dass ein Teil der Früchte seiner Arbeit nicht ihm selbst, sondern seinem Herrn zugutekommt. Wie ist es also möglich zu behaupten, Menschen, die der Tributpflicht unterliegen, wären frei? Nur weil es „doch Allen gleich ergeht“, widerspricht die Tatsache, dass der Staat seinen Anteil vom Umsatz fordert, seinen Anteil vom Einkommen, zwingend Versicherungen vorschreibt und selbständige Erwerbstätigkeit von allen möglichen Bewilligungen abhängig macht, grob und eindeutig jeder Vorstellung von Freiheit.

Die „Selbstverwaltung des Volkes“, dieser Zirkus von Wahlen und Parlamenten, lässt sich – auch wenn es schockierend wirken mag – letztendlich mit einem Gefängnis vergleichen, deren Insassen einer Hierarchie unterstehen, vom Arbeiter bis zum Aufpasser. Verlassen dürfen Sie dieses Gefängnis natürlich jederzeit, sobald Sie über die notwendigen Mittel verfügen. Doch die müssen Sie sich erst unter den Kerkerbedingungen erarbeiten.

In dieser Klasse der Reichen, die Warren Buffett angesprochen hat, zählt er selbst eher zu den Mitläufern. Kann ich dies beweisen? Nein, ich kann es nicht. Aber ich weiß es. Und vermutlich bemüht er sich genau aus diesem Grund, zusammen mit Bill Gates, andere Milliardäre dazu zu überreden, ihre Vermögen zu „verschenken“. Warren und Bill gingen ja bereits mit gutem Beispiel voraus.

Natürlich wird bei dem ganzen Projekt, bekannt unter dem Begriff „The Giving Pledge“, zu Deutsch: das Spendengelöbnis, rein gar nichts verschenkt. Vermögen werden einfach vom Familienfond auf einen Spendenfond umgebucht. Die Kontrolle darüber bleibt dem „Spendenden“ erhalten. Doch durch den Zusammenschluss der Vermögen gewinnen ein paar Schmalspur-Milliardäre eben auch einen gewissen Einfluss im großen Monopoly-Spiel.

Haben Sie sich schon einmal gefragt, warum Menschen, die über viele Milliarden verfügen, sich weiterhin bemühen, ihr Vermögen zu vergrößern? Vor rund zwei Jahren erwarb Roman Abramowitsch seine fünfte Yacht, für 340 Millionen Euro von Blohm + Voss hergestellt, bei der es sich mit einer Länge von 162,5 Metern zurzeit noch um die größte der Welt handelt. Die Erhaltung so eines Schiffchens verschlingt jährlich rund ein Zehntel der Anschaffungskosten. All dies kann sich ein Mann, der lt. Forbes über 12 Milliarden Dollar verfügt, spielend leisten. Was will er noch?

Für einen Menschen, der an Demokratie, Chancengleichheit und Fairness glaubt, gibt es keine vernünftige Erklärung. Denn dieser Vorstellung, dass wir arbeiten, um zu konsumieren, dass wir Vermögen anhäufen, um Luxus zu genießen, unterliegen nur wir, die Bürger, die Menschen der zweiten Klasse. Für die kleine Zahl der großen Spieler sind wir die Bauern, die sich umherschieben und, wenn nötig, auch opfern lassen.

Warum fällt es so schwer, über den Rand dieses begrenzten Spielfeldes hinauszublicken? Es wird uns erzählt, Menschen, die über zwei, fünf oder zehn Millionen Euro verfügen, seien reich. Dabei begrüßen die Bauern den Vorschlag, eine Reichensteuer einzuführen, die von denen beglichen werden soll, denen es finanziell halt ein bisschen besser geht. Diese Menschen sehen wir. Wir wissen, dass es sie gibt. Denn sie zählen ebenso wie wir, die wir über keine Millionen verfügen, zu den Figuren auf dem Brett. Das sind eben die Springer oder die Läufer. (Im Schachspiel ist auch der König bloß eine Figur, die vom Spieler gezogen wird!)

Eine klare Grenze zwischen der oberen und der unteren Klasse gibt es natürlich nicht. Wie sagte Molly Brown zu Jack Dawson im Film Titanic: „Gib einfach vor, du besitzt eine Goldmine, dann gehörst du dem Club an!“ Erwerben Sie eine Goldmine in Afrika, die plötzlich wesentlich mehr Gold enthält als erwartet, verkaufen Sie dann Anteile am Aktienmarkt, gründen Sie einen Hedgefond mit Sitz auf Jersey, finden Sie dann noch einige gut informierte Berater, dann können Sie die Grenze zur oberen Klasse jederzeit überschreiten. Mit einer halben Milliarde liegen Sie im Randbereich – da könnte es schon sein, dass es für Sie weiter nach oben geht. Ein gewisser John Paulson verdiente rund zehn Milliarden Dollar durch einen Betrug, den er gemeinsam mit Goldman Sachs inszenierte. Ein Angestellter der mittleren Ebene namens Fabrice Tourre stand vor Gericht, wurde aber nicht verurteilt. Goldman Sachs zahlte eine Strafe von einer halben Milliarde. Verlierer waren die Kunden von Goldman Sachs. Und damit war der Fall auch schon wieder erledigt.

So würden Sie Ihr Geld nicht verdienen wollen? Die Möglichkeiten, in diese Ebene aufzusteigen, seien höchst beschränkt, von moralischen Grundsätzen gar nicht zu reden? Sie wollen ja eigentlich bloß Ihrem Beruf nachgehen und in Frieden leben?

Glauben Sie bitte nicht, dass dieses Spiel der Mächtigen keinen Einfluss auf Ihre Lebensqualität ausübt. Bei den angehäuften Vermögen handelt es sich um tatsächliche Werte. Die Sahne, die von den rotierenden Geldern in der Wirtschaft immer wieder abgeschöpft wird.

Ein höchst transparentes Beispiel bietet Island. Die 300.000 Einwohner fanden sich plötzlich mit öffentlichen Schulden konfrontiert, die das Zehnfache des BIP betrugen, weil die drei anfangs staatlichen Banken des Landes privatisiert wurden, um wenige Jahre später mit einer Schuldenlast von 100 Milliarden Dollar wieder verstaatlicht zu werden. Diese 100 Milliarden sind natürlich nicht verschwunden. Sie wurden bloß auf andere Konten umgeschichtet. Wohin? Das wissen nur die Angehörigen der oberen Schicht, denn für die Bürger, Politiker, Richter und Journalisten, bleiben die dunklen Kanäle der Finanzelite weitgehend verborgen.

In lange vergangenen Zeiten stellte die Natur dem Menschen zur Verfügung, was er zum Leben brauchte. Die Arbeit des Einzelnen beschränkte sich darauf, diese Geschenke der Natur weiter zu bearbeiten. Das Einzige, was wir heute von der Natur geschenkt bekommen, ist Luft. Alles andere befindet sich in privatem Besitz und kostet somit Geld.

Soll es denn wirklich so schwer sein, im Sinne von Demokratie die Regeln neu zu überarbeiten? Niemand will mehr von der Schuldenkrise hören, bis eines Tages wieder ein paar Schlagzeilen an die Milliarden erinnern, die ins Ausland fließen. Das ganze System war schon lange vor der Krise korrupt. Und vermutlich wurden die Hohenzollern und die Wittelsbacher und die Habsburger und auch die Romanows nur deswegen so problemlos entmachtet, weil sie nicht, wie etwa das englische Königshaus, Vermögen auf ihre eigenen Konten transferierten. Diese Demokratie, die man uns vorgesetzt hat, entspricht in keiner Weise der Vorstellung, die wir alle mit diesem Begriff verbinden. Trotzdem sind wir – also die meisten von uns – nicht frei von Schuld. Wenn wir wirklich über uns selbst entscheiden wollen, dann müssen wir, die Mehrheit von uns, auch verstehen, was auf der Welt vor sich geht.

Um unsere Gesellschaft von den Tentakeln der Finanzmächte zu befreien, bedarf es keiner Revolution, sondern Aufklärung. Aussagelosen Parolen zu vertrauen, lässt sich mit dem demokratischen Gedanken nicht vereinbaren. Als vor Jahrzehnten Lümmel in braunen Hemden durch die Straßen zogen und vor sich hingrölten: „…die Zeit für Freiheit und für Brot bricht an“, mögen sie das, was sie heraufbeschworen haben, vielleicht tatsächlich für Freiheit gehalten haben. Vorübergehend. Und wenn heute Kampfbomber über Länder herfallen und Panzer durch die Straßen rollen, um den dort lebenden Menschen „Freiheit und Demokratie“ zu bescheren, dann handelt es sich um nichts anderes als dieselben Parolen. Ziel der Angriffskriege der Neuzeit ist die Kolonialisierung der betoffenen Staaten zugunsten der insternationalen Finanzelite, dieser oberen Gesellschaftsschicht, von der die meisten von uns nicht einmal wissen, dass es sie gibt.

Wollen wir wirklich für den Rest unseres Lebens als Humankapital dienen? Wollen wir weiterhin zulassen, dass unsere Kinder schon als Schuldsklaven geboren werden? Oder sind wir endlich bereit, das Offensichtliche auch zu betrachten, zu überdenken – und entsprechend zu reagieren?

Und wie, wenn nicht durch augenfällige Aktionen, die letztendlich eine Revolution heraufbeschwören?

Ein Blick auf Ägypten zeigt, wohin Revolutionen führen. Sie sind der Weg von einer Diktatur in eine andere. Auf Ludwig XVI folgte die Schreckensherrschaft von Robespierre. Nach dem Zar kam Stalin. Auf den Kaiser von China folgte Mao Tse Tung.

Jedes politische System in der Geschichte wurde von der überwiegenden Mehrheit des Volkes unterstützt, auch Kommunismus und Faschismus. Beginnt ein Volk zu begreifen, was mit ihm geschieht, bleibt den Machthabern jedoch nichts anderes übrig, als sich der Situation anzupassen. Dementsprechend erfordert jede Veränderung sowohl Geduld als auch die Bereitwilligkeit, Aufklärungsarbeit zu leisten. Schädliche Parasiten können in einem Körper nur solange überleben, solange sie nicht als solche erkannt werden. Und genauso funktioniert es mit Parasiten in einer Gesellschaft. Werden sie als solche erkannt, dann bleibt ihnen nichts anderes übrig, als die Konsequenzen zu ziehen und ihr Verhalten entsprechend zu ändern.

Wir als Bürger brauchen nichts anderes zu tun, als die Aufklärungsarbeit zu unterstützen. Der Rest geschieht von selbst. Die Veränderungen werden dann von genau jenen Menschen eingeführt, die die Zeichen der Zeit erkennen werden. Die nicht wollen, dass es so weit kommt, dass sich der Volkszorn wirklich akkumuliert, um sich eines Tages explosiv zu entladen.

Wissen ist Macht, sagt ein alter Spruch. Und ein wissendes Volk lässt sich nicht unterdrücken. Und deswegen ist es an der Zeit, dass das Volk versteht, dass es noch lange keine klassenlose Gesellschaft gibt. Denn, um es mit Goethes Worten auszudrücken: „Niemand ist hoffnungsloser versklavt als jene, die fälschlicherweise glauben, frei zu sein.

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