Freitag , 19 April 2024
Startseite » Gesellschaft » Gesellschaftliche Kommentare » Es könnte so einfach sein, der Menschen wegen

Es könnte so einfach sein, der Menschen wegen

flagge_vereinte_nationenIch habe jetzt genug, nun muss ich einfach schreiben. Die eigene Sprach- und Wortlosigkeit ist für einen Schreiber eine nicht ganz einfache Erfahrung. So oft hat mich diese bisher nicht eingeholt, dafür aber jetzt für fast zehn Tage bei mir eingenistet. Nein – mir ist nicht danach, einfach zur Tagesordnung überzugehen und das zu schreiben, welches sich sonst mit Hilfe meines Füllfederhalters artikuliert. Kein Lachen über Menschen und Umstände, kein Klatschen auf die Schenkel in der Hoffnung, der Knall möge gehört werden. Nein – mir ist nicht danach.

Sie fragen sich sicherlich schon, was will er denn eigentlich heute, was gilt es unbedingt mitzuteilen? Bedenken müssen sie keine haben. Es geht gleich los, und zwar gewaltig.

Heute bekommen sie Lesestoff, der es in sich hat. Menschen haben dies für Menschen geschrieben, weil sie an und für die Menschen glauben. Ich habe einige Dinge für sie vorbereitet. Es sind Texte, welche in ihrer Klarheit und Schönheit, in ihrer Wahrheit und in ihrer Menschenliebe einzigartig sind. Gerade deswegen werden sie wahrscheinlich meist vergessen, von vielen, wenn nicht gar von den meisten „Menschen“.

Beginnen wollen wir mit der Präambel zur Charta der Vereinten Nationen:

PRÄAMBEL:

WIR, DIE VÖLKER DER VEREINTEN NATIONEN – FEST ENTSCHLOSSEN, 

künftige Geschlechter vor der Geißel des Krieges zu bewahren, die zweimal zu unseren Lebzeiten unsagbares Leid über die Menschheit gebracht hat,

unseren Glauben an die Grundrechte des Menschen, an Würde und Wert der menschlichen Persönlichkeit, an die Gleichberechtigung von Mann und Frau sowie von allen Nationen, ob groß oder klein, erneut zu bekräftigen,

Bedingungen zu schaffen, unter denen Gerechtigkeit und die Achtung vor den Verpflichtungen aus Verträgen und anderen Quellen des Völkerrechts gewahrt werden können,

den sozialen Fortschritt und einen besseren Lebensstandard in größerer Freiheit zu fördern,

UND FÜR DIESE ZWECKE 

Duldsamkeit zu üben und als gute Nachbarn in Frieden miteinander zu leben,

unsere Kräfte zu vereinen, um den Weltfrieden und die internationale Sicherheit zu wahren,

Grundsätze anzunehmen und Verfahren einzuführen, die gewährleisten, dass Waffengewalt nur noch im gemeinsamen Interesse angewendet wird, und

internationale Einrichtungen in Anspruch zu nehmen, um den wirtschaftlichen und sozialen Fortschritt aller Völker zu fördern –

HABEN BESCHLOSSEN, IN UNSEREM BEMÜHEN UM DIE ERREICHUNG DIESER ZIELE ZUSAMMENZUWIRKEN.

Dementsprechend haben unsere Regierungen durch ihre in der Stadt San Franzisko versammelten Vertreter, deren Vollmachten vorgelegt und in guter und gehöriger Form befunden wurden, diese Charta der Vereinten Nationen angenommen und errichten hiermit eine internationale Organisation, die den Namen ,,Vereinte Nationen„ führen soll.

Das liest sich doch nicht schlecht, liebe Leserinnen und Leser, da kann man doch etwas mit anfangen. Man wollte die Menschen, die Menschheit schützen mit diesem genialen und gemeinschaftlichen Schritt.

Gut, schauen wir wie es weiter geht:

Resolution 217 A (III) der Generalversammlung vom 10. Dezember 1948
Allgemeine Erklärung der Menschenrechte

Präambel

Da die Anerkennung der angeborenen Würde und der gleichen und unveräußerlichen Rechte aller Mitglieder der Gemeinschaft der Menschen die Grundlage von Freiheit, Gerechtigkeit und Frieden in der Welt bildet,

da die Nichtanerkennung und Verachtung der Menschenrechte zu Akten der Barbarei geführt haben, die das Gewissen der Menschheit mit Empörung erfüllen, und da verkündet worden ist, dass einer Welt, in der die Menschen Rede- und Glaubensfreiheit und Freiheit von Furcht und Not genießen, das höchste Streben des Menschen gilt,

da es notwendig ist, die Menschenrechte durch die Herrschaft des Rechtes zu schützen, damit der Mensch nicht gezwungen wird, als letztes Mittel zum Aufstand gegen Tyrannei und Unterdrückung zu greifen,

da es notwendig ist, die Entwicklung freundschaftlicher Beziehungen zwischen den Nationen zu fördern,

da die Völker der Vereinten Nationen in der Charta ihren Glauben an die grundlegenden Menschenrechte, an die Würde und den Wert der menschlichen Person und an die Gleichberechtigung von Mann und Frau erneut bekräftigt und beschlossen haben, den sozialen Fortschritt und bessere Lebensbedingungen in größerer Freiheit zu fördern,

da die Mitgliedstaaten sich verpflichtet haben, in Zusammenarbeit mit den Vereinten Nationen auf die allgemeine Achtung und Einhaltung der Menschenrechte und Grundfreiheiten hinzuwirken,

da ein gemeinsames Verständnis dieser Rechte und Freiheiten von größter Wichtigkeit für die volle Erfüllung dieser Verpflichtung ist,

verkündet die Generalversammlung

diese Allgemeine Erklärung der Menschenrechte als das von allen Völkern und Nationen zu erreichende gemeinsame Ideal, damit jeder einzelne und alle Organe der Gesellschaft sich diese Erklärung stets gegenwärtig halten und sich bemühen, durch Unterricht und Erziehung die Achtung vor diesen Rechten und Freiheiten zu fördern und durch fortschreitende nationale und internationale Maßnahmen ihre allgemeine und tatsächliche Anerkennung und Einhaltung durch die Bevölkerung der Mitgliedstaaten selbst wie auch durch die Bevölkerung der ihrer Hoheitsgewalt unterstehenden Gebiete zu gewährleisten.

Dies war ebenfalls nur die Präambel. 30 wunderbare Artikel können sie jederzeit nachlesen. Im Internet sind sie mannigfach vertreten.

Sind sie noch da? Noch bin ich nämlich nicht ganz fertig. Da war doch noch etwas, da war das Gebet der Vereinten Nationen, welches in seiner Ausführung und Güte von jedem von uns gesprochen werden kann. Sie dürfen die Religion haben, welche die ihre ist, sie dürfen Atheist sein – sie stellen ganz schnell fest, es ist auch ihr Gebet, es ist unser Gebet:

Gebet der Vereinten Nationen

Herr, unsere Erde ist nur ein kleines Gestirn im großen Weltall.

An uns liegt es, daraus einen Planeten zu machen, dessen Geschöpfe nicht von Kriegen gepeinigt werden, nicht von Hunger und Furcht gequält, nicht zerrissen in sinnlose Trennung nach Rasse, Hautfarbe oder Weltanschauung. Gib uns den Mut und die Voraussicht, schon heute mit diesem Werk zu beginnen, damit unsere Kinder und Kindeskinder einst mit Stolz den Namen Mensch tragen.

Als ich dieses Gebet im Internet fand, da war ich platt, da flog mir der Hut weg. Es ist einfach alles gesagt, was manifestiert und was getan und gelebt werden muss. Einfach ist es auch noch, wir müssen es nur tun.

Für mich ist klar, sie halten mich jetzt für einen Träumer oder Traumtänzer. Stimmt, ja – ich bin es. Mit meinem Füllfederhalter schreibe ich für die Menschen und die Menschenliebe. Der Grund ist ebenfalls simpel, es gibt keinen anderen Weg als einen gemeinsamen.

Sie werden hoffentlich nicht erwarten, dass ich die verzweifelten Schrecklichkeiten der letzten Tage nochmals aufzähle. Nein danke, keine Lust darauf.

Um jetzt aus diesem Plädoyer doch noch eine Satire zu machen, zumindest den Schluss:

Als die vermeintlich Herrschenden erkannten, die Menschen lebten und freuten sich an der Charta der Vereinten Nationen, sie lebten und liebten die „Allgemeine Erklärung der Menschenrechte“, gemeinsam sprachen sie dazu das Gebet der Vereinten Nationen, da wurden sie sehr traurig. Die Macht hatte sich aus dem Staub gemacht, der Reichtum war urplötzlich nichts mehr wert und man ließ sie um der Versöhnung Willen in Ruhe. Und als sie erkannten, dass die Strafe im Vergessen bestand, da lebten sie unfroh und verzweifelt bis ans Ende ihrer Tage.

In diesem Sinne

Ihr Peter Reuter

 

Charta der Vereinten Nationen

Check Also

Rollentausch – Altersheim statt Gefängnis und Gefängnis statt Altersheim

            Wenn Straftäter statt ins Gefängnis ein Altersheim eingewiesen würden… …

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert