Donnerstag , 25 April 2024
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Wahre Liebe besteht oder lässt einfach gehen

herzen_liebeLiebe, was ist das eigentlich? Eine interessante Frage, die trotz der vergangenen Jahrtausende nicht erklärbar ist und selbst die Wissenschaftler vor immer neue Rätsel stellt. Ist es das Kribbeln im Bauch, das so gerne mit dem Flattern von zarten Schmetterlingen verglichen wird? Gedanken, die sich nur um den geliebten Menschen drehen? Warum ist das Gefühl der Liebe zu einem Kind anders als zu einer Frau, einem Mann, der Schwester oder den Eltern? Und warum hört so manche Liebe einfach auf, wo sie doch zuvor lichterloh gebrannt hat? 

Fragen über Fragen, die mehr als spannend sind und heute unser Thema sein sollen, denn hinter dem Wort Liebe versteckt sich viel, viel mehr als nur ein Gefühl. Kommen Sie mit?

Wohin fragen Sie mich? Na, auf die Suche nach der Entschlüsselung der Liebe! Wie, das geht nicht? Aber natürlich, zumindest ein Stückweit, wenn auch nicht gänzlich, denn dann wäre ja eine alles überschattete Mystifikation bloß gelegt und das geht nun wirklich nicht. Aber so ein bisschen eintauchen in dieses Thema können wir doch auf jeden Fall, denn Liebe heilt, bezaubert, vernebelt die Sinne, tötet, lässt gehen oder klammert. Liebe lässt zweifeln, unsinnige Dinge tun, unmenschliche Kräfte entwickeln, mildert Schmerzen, opfert sich und ist allmächtig. Nein, dieses allmächtig ist nicht angelehnt an den Film „Bruce allmächtig“ und auch nicht an Gottes Gnaden, sondern vielmehr daran, dass ein Wort aus fünf Buchstaben derart mit Emotionen besetzt ist, dass im eigentlichen Sinne noch nicht mal vernünftige Worte darüber auszusprechen sind.

Kennen Sie die Empfindung der Liebe? Konnten Sie es bereits erleben, genießen oder verfluchen beziehungsweise tun Sie es immer noch? Spannend irgendwie, wenn man bedenkt, dass das Gefühl der Liebe weltweit das gleiche bedeutet. sowie auslöst und es dabei unwichtig ist, ob man sich im Regenwald des Amazonas aufhält oder doch in den Straßen von Manhattan oder München entlang geht. Auch die Sprache ist vollkommen unwichtig, was sich besonders darin zeigt, dass man sich verlieben kann ohne den anderen verbal verstehen zu können. Muss ja auch nicht, wenn es um die Liebe geht, denn bei dieser inneren Regung genügt es mit den Augen, den Gesichtszügen, den Händen oder mit dem Körper zu sprechen. Faszinierend, nicht wahr?!

Vor einiger Zeit konnte ich über das Thema einen Artikel verfassen, der die Mystifikation und folglich den Zauber der Liebe durchaus etwas, nun, wie soll ich sagen, entblößt hat. Wissenschaftler, so ganz unromantisch, konnten heraus finden, dass wohl ganz primitive chemische Vorgänge in unserem Inneren dafür sorgen, dass wir auf Wolke Sieben schweben oder alles durch die berühmte rosa Brille sehen. Von Magie keine Spur, aber irgendwie kann man das auch nicht glauben oder was meinen Sie? Anderseits wie erklärt man es, wenn man als Mutter zum ersten Mal sein Baby im Arm hält und es bis zum Tod wie eine Hyäne vor jeglicher Unbill schützen will? Und ich rede hier nur vom Normalfall der mütterlichen Liebe. Oder was macht das Gefühl der Liebe so stark, dass Menschen selbst ihre Familie, den Job, gar das Land vergessen, dass sie als Heimat betrachten, um am anderen Ende der Welt dem geliebten Menschen zu folgen? Wie verbrennend ist die Emotion, wenn man spürt der andere Mensch liebt einen nicht mehr?

Über dieses Thema gibt es Regale und Archive voller Bücher, Magazine und weitere schriftliche Dokumente und auch Erich Fromm beschäftigte sich einst in seinem Buch „Die Kunst des Liebens“ aus dem Jahr 1956 mit derartigen Fragestellungen und dem Versuch Antworten, sowie plausible Schlussfolgerungen für dieses emotionale Phänomen zu finden. Mir ist dieser Mann in seiner Denkweise bis heute mehr als sympathisch und vor allem sind seine Gedanken und Worte heute aktueller den je. Zwei Aussagen beschäftigen mich immer wieder: Zum einen schrieb er einst, nur wenn man sich selbst lieben kann, dann kann man andere lieben und zum anderen ist Liebe umfassend, folglich sollte man alle Menschen lieben, um das Gefühl der wahren Liebe erspüren, erleben und weitergeben zu können. Wahre Worte, die leider nicht praktiziert werden oder doch nur in einem sehr enggestrickten Rahmen.

Lieben Sie alle Menschen? Lieben Sie sich selbst? Nehmen Sie sich in erster Linie wichtig, um im Folgenden dann überhaupt für andere Menschen offen zu sein, diese uneingeschränkt lieben zu können? Und was beinhaltet ein „ich liebe jedes humane Wesen“? Da kommt man doch reichlich ins Grübeln, nicht zuletzt auch darüber, warum Menschen unter dem Begriff Liebe oder der Aussage „Ich liebe dich“ den anderen zu Tode klammern, verfolgen, diffamieren, verletzen oder gar töten. Auch der Aspekt, dass, wenn eine Liebe und folglich Beziehung endet, das einstige Paar sich das Leben gegenseitig zur Hölle macht, ist mehr als unverständlich, wenn nicht gar unerklärbar. Oder haben Sie eine einleuchtende Erklärung dafür?

Also ich gestehe, da fehlen mir die logischen Gedankengänge, um solch ein Verhalten nachvollziehen zu können. Spekuliert man hier an diesem Faden weiter, dann würde es doch bedeuten, dass, wenn man derart frei liebt, genau so frei einen Menschen wieder seine Wege gehen lassen könnte. Ohne einen mitzunehmen auf dem weiteren Weg des Lebens. Liebe lässt gehen, wenn sie wirklich und wahrhaftig ist. Oder doch nicht? Wie denken Sie darüber und konnten Sie bereits einmal eine verlorene Liebe einfach gehen lassen? Mögen Sie mir und anderen Menschen Ihre Ansichten zum Thema Liebe erzählen? Ich bin gespannt und vielleicht kommen wir dann alle dem Phänomen Liebe etwas näher auf die Spur, denn dass es sich lediglich um chemische Vorgänge im menschlichen Organismus handelt, kann ich nicht wirklich glauben.

Herzlichst

Ihre Claudia

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