Freitag , 29 März 2024
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Die Webseite von Al-Kaida – Registrieren erwünscht

al-kaida_webseite_ausschnittDie letzte Botschaft von Osama Bin Laden fand ihren Weg an die Öffentlichkeit. Mit Hilfe der Online-Ausgabe von The Telegraph. Am Montag wurde dort die Kernsaussage ebenso bekannt gegeben wie die (fast) exakte Webadresse der Islamistenseite, wo die Botschaft nachgelesen werden kann. Der Zusammenfassung im Telegraph zufolge, handelt es sich nicht nur um einen Aufruf zum Terror in den USA, sondern auch um ein stolzes Eingeständnis der Verantwortung für die Anschläge vom 11. September. Auch der nicht ganz geschickt eingefädelte Anschlagsversuch zu Weihnachten 2009, auf ein Flugzeug von Amsterdam nach Detroit, geht der Botschaft zufolge auf das Konto Bin Ladens.

Wie sehr sich auf die Echtheit von Bin-Laden-Botschaften der vergangenen zehn Jahre vertrauen lässt, sei dahingestellt. Nach Bin Ladens Liquidierung hätte man in seinem Haus einen wahren Schatz an Terrorismus-Daten sichergestellt. So ließen die Medien wissen. Dass derartiges Material natürlich nicht veröffentlicht wird, auch wenn es sich im Besitz der CIA befinden sollte, trifft natürlich auf allgemeines Verständnis. Schließlich wurden auch die, angeblich sichergestellten, Videos von ihm selbst ohne Ton ausgestrahlt, damit doch am Ende nicht gar jemand auf die Idee kommen könnte, seine letzten Wünsche zu erfüllen.

Allerdings, am Montag erschien beim Telegraph ein Artikel, der darüber berichtet, dass die letzte Audio-Botschaft des Terroristen-Führers auf einer Webseite Veröffentlichung fand, die als Sprachrohr von Al-Kaida bezeichnet wird. In dieser schwört Bin Laden, dass es in Amerika keine Sicherheit geben werde, solange die Brüder in Gaza nicht auch in Sicherheit leben könnten. Auch hätte er – so steht es auf arabisch auf der Webseite, auf die wir noch zu sprechen kommen, und auf englisch im Telegraph –  den Nigerianer Farouk Abdulmutallab im Jahr 2009 als Botschaft nach Amerika gesandt. Mit dem Auftrag, eine Bombe zu entzünden. Was aber glücklicherweise nicht geklappt hat.

Auf Worte würde man in Amerika nicht hören. Und so kommt natürlich auch zur Sprache, dass aus diesem Grunde die „Helden vom 11. September“ ausgesandt wurden. Na endlich! Wenn es schon für den FBI nicht genügend Indizien gab, um auf Bin Ladens Steckbrief die Anschläge vom 11. September zu erwähnen, jetzt hat er’s endlich wieder einmal selbst gesagt.

Und nun zur Webseite. Es sei kurz vorausgeschickt, wenn immer Medien auf Webseiten von Extremisten-Organisationen verweisen, dann tun sie dies ohne direkten Hinweis auf die Seite selbst. Auch wenn die Zahl verwirrter Sympathisanten noch so klein sein mag, man will sie ja nicht wirklich zusammen bringen. Das ist auch durchaus verständlich.

Anders in diesem Fall. The Telegraph gibt Shamikh1.net als Quelle von Bin Ladens Botschaft an. Dieser Link führt ins Leere. Es fehlt ein Schrägstrich und zwei Buchstaben am Ende, was sich mit Googles Hilfe jedoch in wenigen Sekunden herausfinden lässt.

al-kaida_webseiteUnd schon lacht er uns entgegen, der nicht ganz so selige Bin Laden. Ein gepriesenes Leben hätte er gelebt und als Märtyrer sei er gestorben, ist eine der wenigen Sätze, die auch auf englisch zu lesen sind. Der Rest der Texte, die sonderbaren geschwungenen Linien mit den Punkten oben und unten, lässt sich dann mittels Google auch halbwegs auf deutsch übersetzen. Der Telegraph hat nicht gemogelt. Der zuvor zitierte Unsinn steht dort tatsächlich geschrieben.

Registriert wurde die Domain von „Proxy Inc.“ durch GoDaddy und ist in Jakarta beheimatet. Die meisten Besucher kommen, so seltsam es auch klingt, aus Belgien. Ganze 13,8%. Gefolgt von den USA mit 10,8% und dann erst Jemen mit 10,1%. Über einen längeren Zeitraum bemessen, soll sich die bunte Terroristenseite täglich knapp 6.000 Seitenaufrufen erfreuen. Wobei die Alexa-Kurve einen Ausschlag nach oben zeigt, der Anfang Mai eingesetzt hat. Davor war sie im Dezember und im Januar ziemlich populär.

Dass jedes Aufrufen einer Webseite irgendwo aufgezeichnet wird, dessen sind Sie sich ja hoffentlich bewusst. (Auch wenn sich Ihre IP-Adresse täglich ändert.) Doch, insbesondere wenn The Telegraph – und jetzt auch The Intelligence – auf eine Terroristen-Webseite hinweisen, heißt es noch lange nicht, dass derjenige, der drauf klickt, auch mit Terroristen sympathisiert.

Sollten Sie, lieber Leser, aber wirklich an dem interessiert sein, was dieses „Sprachrohr von Al-Kaida“ zu berichten hat, dann dürfen Sie sich am unteren Ende der Seite auch registrieren. Natürlich sollten Sie des Arabischen kundig sein, was man von Terrorismus-Kandidaten letztendlich ja auch erwartet. Dass Sie mich jedoch nicht missverstehen, dazu raten möchte ich Ihnen keinesfalls. 🙂

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