Dienstag , 23 April 2024
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Verlieren wir jetzt den Kampf gegen Ebola?

Die Vereinigung Ärzte ohne Grenzen und die WHO sind machtlos- immer mehr Helfer infizieren sich mit der tödlichen Krankheit und für andere Patienten, die bislang nicht von Ebola betroffen sind, ist keine Zeit und kein Platz mehr, um auch diese zu behandeln. Hinzu kommt, dass aus Angst, sich selbst anzustecken, viele Helfer die dringend benötigt würden, direkt zu Hause bleiben. Aber kann man Ihnen dies verdenken. So viele Helfer haben sich in den Krisengebieten bereits angesteckt.

Organisation Ärzte ohne Grenzen warnt vor Ausbreitung

Schon länger stand die Vermutung und die Befürchtung der Organisation Ärzte ohne Grenzen im Raum, dass das Virus sich schneller ausbreitet und nach einiger Zeit nicht mehr aufzuhalten sei. Gerade Meldungen aus Europa und Amerika über infizierte Personen unterstreichen dies nur. Bereits jetzt gilt die heutige Ebola-Epidemie als die Schlimmste in der Geschichte der Welt und nun nach sechs Monaten erfolglosem Kampf müssen sich viele eingestehen, dass dieser wohl verloren scheint. Hinzu kommt, dass es an Behandlungsstationen fehlt und Menschen, die gar nicht an Ebola erkrankt sind, unter Umständen sterben, da sie gar nicht erst behandelt werden. Dazu gehören leider auch viele Neugeborene, da diese unter Unterversorgung nach der Geburt leiden. Aber auch immer mehr Menschen sterben an eigentlich behandelbaren Krankheiten wie Durchfall oder Malaria, da sie unversorgt bleiben. Denn die Helfer, die in den Krankenstationen geblieben sind, können sich nicht um alle kümmern.

Ärzte ohne Grenzen wünschen sich mehr Unterstützung

Guinea Afrika
Bildquelle: EU Humanitarian Aid and Civil Protection / flickr.com

Die Organisation Ärzte ohne Grenzen fühlt sich von den westlichen Regierungen zum Teil im Stich gelassen und forderte diese auf, ein umgehendes Hilfsprogramm in die Wege zu leiten und viel mehr Unterstützung zu schicken. Auch die WHO ist der Meinung, dass sich bis jetzt zu wenig Länder mit dem Ebola-Virus befassen. Daher werden händeringend Helfer aus der ganzen Welt gesucht. Doch das ist nicht so einfach, denn gerade wurde wieder bekannt, dass sich ein weiterer amerikanischer Arzt in Liberia mit Ebola infiziert hat, obwohl er auf der gynäkologischen Station eines Krankenhauses in der Hauptstadt Monrovia gearbeitet haben soll. Doch Liberia ist eines der am stärksten vom Ebola-Virus betroffenen Länder in ganz West-Afrika, da kann es passieren, dass ein Arzt mit einem Ebola-Kranken zusammentrifft, bevor der Virus überhaupt erkannt wird. Der erste bekannte Fall eines Arztes aus Amerika, der sich mit Ebola infizierte ist zum Glück mittlerweile glimpflich ausgegangen. Er wurde mit einem noch nicht zugelassenen Medikament behandelt, welches ihm anscheinend das Leben gerettet hatte.

Viele Tote in den betroffenen Ländern

Nach Angaben der WHO sind bereits mehr als 1500 Menschen in den betroffenen Ländern in Westafrika an dem Ebola-Virus gestorben. Die meisten Fälle werden hierzu aus Guinea, Liberia und Sierra Leone gemeldet. Da es bislang weder einen Impfstoff noch ein wirksames Medikament gibt, das so weit erprobt wurde, um lizenziert zu werden, wird der Kampf weitergeben. Ebola verbreitet sich über die Körperflüssigkeiten wie etwa Blut oder Speichel. Eine direkte Ansteckung ist somit also nicht möglich. Haben die Helfer jedoch selbst kleine Wunden, kann das Virus eines Erkrankten schnell auch in deren Körper gelangen. Doch dies ist bislang nur in den betroffenen Ländern der Fall, vor allem auch deswegen, weil die Bewohner dort im Hinblick auf Ebola noch nicht so aufgeklärt sind. Doch könnte sich das Ebola-Virus vielleicht doch über die ganze Erde verbreiten?

Wie sieht es mit einer weltweiten Ausbreitung von Ebola aus?

Ärzte ohne Grenzen
Bildquelle: EU Humanitarian Aid and Civil Protection / flickr.com

Bereits mindestens eine infizierte Person ist bereits mit einem Flugzeug verreist. Was ist, wenn sich das Ebola-Virus auf diesem Weg über die gesamte Erde ausbreitet? Zwar flog der infizierte Mann nur innerhalb Afrikas nach Lagos in Nigeria, doch was, wenn unwissentlich Infizierte sich auf den Weg in die westliche Welt machen. Doch hier gebietet Declan Butler von Nature Einhalt, denn diese Gefahr der weltweiten Verbreitung des Virus wäre nicht gegeben, doch eine eventuelle internationale Ausbreitung streitet auch er nicht ab. Der Mann, der im Juli das Virus nach Lagos brachte wurde sofort unter Quarantäne gestellt, in der er zwischenzeitlich auch verstorben ist. Flughafen- und Klinikpersonal sowie andere Personen, die mit ihm Kontakt hatten, hätten sich aber nicht angesteckt bestätigte auch das ECDC. Von diesem wird auch das Infektionsrisiko von Menschen, die sich mit Infizierten in der Öffentlichkeit aufhalten, wie zum Beispiel auch in öffentlichen Verkehrsmitteln als sehr gering eingestuft. Daher sieht die WHO auch nur für die angrenzenden Nachbarstaaten ein höheres Risiko einer Verbreitung des Ebola-Virus, nicht aber für weiter entfernte Staaten, wie etwa in Europa oder Amerika.

Helfer müssen keine Angst haben

Eigentlich lässt sich der Infektion mit dem Ebola-Virus mit einfachen Maßnahmen vorbeugen, da dieses nur durch Körperflüssigkeiten übertragen werden kann. Schützen sich die Helfer daher im Umgang mit den Infizierten können sie relativ sicher ihre Arbeit verrichten und die Erkrankten unterstützen. Denn nicht infizierte Menschen müssen mit ihren Schleimhäuten oder einer offenen Wunde mit den Körperflüssigkeiten des Erkrankten, wie Urin, Speichel, Blut in Kontakt kommen. Dies kann durchaus auch über Kleidung, Bettwäsche oder Gegenstände passieren, die mit diesen infizierten Flüssigkeiten in Kontakt gekommen sind. Doch auch hier ist das Risiko eher gering und Schutz für die Helfer daher umso wichtiger. Daher wird auch immer wieder bestätigt, dass eine einfache Erkältung oder eine Grippe weitaus ansteckender ist, als das Ebola-Virus. Denn bei einer Erkältung genügt es, wenn man die Viren des Anderen auch nur einatmet. Daher verursacht der Ebola-Virus zwar einen schnell verbreiteten Ausbruch, der aber ebenso schnell und einfach wieder eingedämmt werden kann wenn Aufklärungsarbeit betrieben wird. Denn solange ein an Ebola bereits Erkrankter keine Symptome zeigt, kann er den Virus nicht an Andere weitergeben.

Guinea Sierra Leone
Bildquelle: EU Humanitarian Aid and Civil Protection / flickr.com

Warum dann der schnelle Ausbruch in den betroffenen Ländern?

Dies liegt zum Einen an den kulturellen Faktoren in den betroffenen Ländern, die die Bekämpfung teilweise verhindern sowie am schnellen Ausmaß des aktuellen Ausbruchs, der die Helfer in den betroffenen Ländern einfach überfordert hat. Denn die betroffenen Einwohner sind nicht sehr kooperativ gegenüber der Organisation Ärzte ohne Grenzen sowie der WHO, auch mangelt es in der betroffenen Bevölkerung an Vertrauen. So ist eine Eindämmung des Virus in den betroffenen Gebieten sehr schwer. Teilweise wurden den helfenden Medizinern sogar der Zutritt zu den Dörfern versagt, da die Bewohner sich davor fürchten, dass das Virus von den Einsatzkräften bei Ihnen eingeschleppt werde. Betroffene bekommen oder wollen aus diesem Grund auch keine Hilfe und stecken daher durch Unwissenheit ihre Familienangehörigen mit an. Auch die Beerdigungsrituale in manchen Gemeinden fördern die Verbreitung von Ebola da die Trauernden einen direkten Kontakt mit den Toten und dadurch auch häufig mit Ebola haben.

Der größte je verzeichnete Ausbruch von Ebola

Der jetzt begonnene Ausbruch des Ebola-Virus ist mit Abstand der Größte seit Beginn der Aufzeichnungen, so die WHO. Aus dem Grund ist auch nachvollziehbar, warum manchen Menschen befürchten, es könnte eine globale Epidemie daraus werden. Tatsache ist jedoch auch, dass bei diesem Ausbruch, wie bei jedem vorherigen auch, etwa 50 % der Infizierten sterben. Fakt ist aber auch, dass seit den Aufzeichnungen über Ebola im Jahr 1976 im Vergleich zu Malaria mit etwa 3200 Toten am Tag an diesem Virus „nur“ insgesamt 2000 Menschen gestorben sind. Auch Schlangenbisse und Durchfallerkrankungen sind in den von Ebola betroffenen Gebieten weitaus tödlicher.

Wie kann die Krankheit eingedämmt werden?

Ebola Erkrangungen
Bildquelle: theglobalpanorama / flickr.com

Vor allem die Aufklärung der Bevölkerung muss hier an erster Stelle stehen. Beerdigungen von Verstorbenen müssen anders gehandhabt werden und in der Bevölkerung der betroffenen Staaten muss durch Öffentlichkeitsarbeit der vor Ort sitzenden Führungskräfte Vertrauen gegenüber den medizinischen Maßnahmen aufgebaut werden. Weiterhin müssen Infizierte generell aufgespürt werden, damit diese nicht mit noch mehr Menschen in Kontakt kommen.

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