Freitag , 19 April 2024
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Der Einfluss der Finanzkrise auf die Mittelschicht im europäischen Raum

Laut US-Geheimdienst Stratfor steht der europäischen Mittelschicht eine enorme Radikalisierung bevor. Dies zeigt sich in der steigenden Akzeptanz von Parteien, die mit erkennbar eurokritischem und radikalen Gedankengut auf immer mehr Zuspruch stoßen. Die derzeitige Politik ist keine Politik der Mittelschicht, sondern vielmehr eine Politik der Reichen. Arbeitslosigkeit und finanzielle Defizite in der Mittelschicht europäischer Länder stehen hinten an, betrachtet man die Politik und deren Handlungen, die sich primär auf die Rettung der maroden Banken beschränkt und dabei die landesinternen, aber auch europaweiten Probleme der Bevölkerung außer Acht lässt.

Europa in der Krise

Veränderungen in Europa – was kommt auf die Gesellschaft zu?

Die politische Landschaft wird sich radikalisieren, wie schon jetzt unschwer und mit steigender Tendenz zu erkennen ist. Hier könnte man gezielt auf Straßenschlachten zwischen Demonstranten und der Polizei verweisen, wie beispielsweise im Juli in Paris geschehen.

Doch ist dies nicht das Ende der Fahnenstange. Auf lange Frist gefährlicher und für die Politik durchaus als mögliche Entmachtung zu betrachten, sind die Erfolge der radikalen Parteien. Dies ist nicht verwunderlich, hat die Politik die Interessen der Bürger aus den Augen verloren und kümmert sich stattdessen um die Banken, anstelle den Hebel in der Arbeitslosigkeit anzusetzen oder für bezahlbaren Wohnraum in den Städten zu sorgen.

Hier gibt der US-Nachrichtendienst Stratfor ein sehr düsteres Bild über die Zukunft Europas zum Besten. Es gibt keinen Zusammenhalt zwischen den Völkern. Genauso wenig ist der Zusammenhalt der Gesellschaft innerhalb eines Landes erkennbar. Die Unterschiede zwischen arm und reich werden immer größer, sodass die gesellschaftliche Schere beträchtlich quietscht und zu zerbersten droht. Der Wohlstand löst sich auf, lenkt man den Fokus auf die Gesamtheit der Gesellschaft und orientiert sich nicht nur an den oberen Zehntausend. Politische Abweichungen treten immer häufiger ein und es ist bereits bekannt, dass Großbritannien mit dem Austritt aus der EU spekuliert und nicht mehr lange zusehen wird. Auch die politischen Diskrepanzen zwischen dem Weltriesen Russland und Europa vergrößern sich. Die Friedensbewegungen in Europa und Deutschland nehmen von Monat zu Monat mehr zu! Doch was steckt dahinter?

Wie sollte der Erfolg von antieuropäischen Parteien gewertet werden?

Anfangs wurden die AfD und ähnliche Parteien mit antieuropäischer Message belächelt. Nur kleine Erfolge waren zu verzeichnen und zeigten sich mit einer so geringen Performance, dass die Politik selbst nicht reagieren musste. Unterdes lässt sich der konstant steigende Erfolg von Anti-Establishment Parteien nicht mehr von der Hand weisen und ignorieren. Die anfänglich als Protesterscheinung betrachtete Zuwendung der Gesellschaft zu antieuropäisch propagierenden Parteien hat einen ganz anderen Beigeschmack bekommen. Wie Stratfor zu bedenken gibt, gibt diese Performance einen großen Einblick in die Zukunft Europas und kann als schwarzer Vorbote bewertet werden. Denn nicht das Prekariat, die Unterschicht der Gesellschaft, sondern die breite Mittelschicht unterstützt die Parteien und entscheidet sich immer häufiger für AfD und Co.

Die Finanzkrise in Europa hat Hoffnungen zerstört und Träume zu einer Seifenblase zerplatzen lassen. Hinter vorgehaltener Hand spricht man bereits davon, dass die Mittelschicht zur neuen Bedrohung Europas werden könnte. Von einer Zuwendung zum Faschismus ist die Rede, wobei die antieuropäische Haltung nicht primär mit einer faschistischen Lebensphilosophie in den Einklang zu bringen ist. Der Blick auf die Mittelschicht lässt aber trotzdem eine gewisse Sorge aufkommen, da es sich nicht um die jungen und alten Europäer, sondern um die breite Masse der gesellschaftlichen Mitte handelt.

Kann Europa bestehen?

Während haushohe Probleme bereits jetzt dominieren und vor allem in Schwellenländern für Unmut und Straßenkämpfe zum Ausdruck der Unzufriedenheit sorgen, steht Deutschland, sowie allen nicht verarmten europäischen Ländern eine neue Prüfung der Duldsamkeit und Toleranz bevor. Hohe Arbeitslosigkeit in Verbindung mit der Wirtschaftskrise, sowie die damit einhergehende Einwanderung in weniger betroffene Länder Europas sind derzeit die Spitze des Eisbergs. Die Krise, soviel steht fest, wird Europa noch länger in Beschlag haben und ist derzeit nicht mit einem absehbaren Ende zu benennen. Die Frage nach einem Ausweg oder der vertanen Chance, rechtzeitig eine Lösung zu finden, wird immer häufiger gestellt und ist längst nicht mehr nur ein leises Flüstern hinter verschlossenen Türen.

Vor allem Deutschland sorgt sich um das Bankensystem und hat Angst vor der kalten Enteignung, vor der Entwertung des Geldes und vor Repressalien, die beispielsweise in Griechenland für Aufruhr sorgten. Man möchte sich nicht ausmalen, was in Deutschland passiert, wenn der deutsche Bürger kein Geld aus dem Automaten bekäme und vor einer verschlossenen Bank stünde. Ebenso sorgt die Abwälzung der Bankenrettung auf den Bundesbürger für Unmut und offenen Ärger. Da Deutschland im ESM ist und große Verpflichtungen trägt, haftet das Land mit enormen Garantien, die nicht unbemerkt auf den Steuerzahler abgewälzt werden. Eine bisher nie dagewesene Haftung außerhalb der Bankenaufsicht lässt Unruhe verspüren und auch den eigentlichen Befürworter Europas zu einem Meinungswechsel animieren.

Irritierende Ergebnisse und Beschwichtigungen

Die Finanz-Eliten im europäischen Raum schwören auf das Bankensystem und verbreiten die frohe Kunde, dass die Banken kreditwürdig sind. Doch ist dies ein Irrglaube, der sich auf den Ergebnissen von Banken-Stresstests stützt und die Wahrheit nicht annähernd aufzeigt.

Die hohen Arbeitslosenzahlen führen zu einem Rückgang des Konsums und zu einer Verschuldung der Bürger, die dann auf die vermeintlich günstigen Kredite zugreifen und bedrucktes Papier ohne Gegenwert für die Bezahlung einsetzen. Solange der Geldfluss funktioniert, ist die Gesellschaft beruhigt. Doch seit die steigende Armut und Arbeitslosigkeit nicht länger nur im Prekariat zu finden sind, sondern sich schleichend und unterdes spürbar auf den Mittelstand übertragen haben, kommt eine lange nicht mehr dagewesene Rebellion in die Bevölkerung und sorgt dafür, dass dem Unmut kundgetan und sich durch die Orientierung auf antieuropäische Parteien mehr Lebensqualität und eine neue Ausrichtung der Perspektive versprochen wird.

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